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Binnenschifffahrtsmuseum

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Stadtturm "Tour de l'Horloge". Quelle: www.auvillar.com

Das Museum zeichnet die Geschichte der Flussschifffahrt auf der Garonne von der Antike bis ins 19. Jh. auf - zu einer Zeit, als noch keine Brücken über den Fluss führten.

Das Binnenschifffahrtsmuseum ist in zwei Geschossen im Stadtturm "Tour de l'Horloge" eingerichtet. Die nach Themen geordnete Ausstellung ist durch ein Lautsprechersystem unterstützt, über das der Besucher zahlreiche Informationen über die Geschichte der Flussschifffahrt auf der Garonne erfährt. Bereits in der Antike bestand eine rege Binnenschifffahrt im Einzugsbereich der Garonne. Die Navigation auf dem Fluss selbst beherrschte die Wirtschaft und den Verkehr bis zur Mitte des 19. Jh., da die Straßen am Fluss entlang von November bis Juli aufgrund des nassen und schlüpfrigen Bodens und der fehlenden Wartung unbenutzbar waren. Colbert setzte sich stark für eine beherrschende Stellung der französischen Marine auf den Meeren der Welt ein. Dazu wurden zahlreiche Schiffe gebaut, wozu viele Bäume gefällt und Facharbeiter eingestellt werden mussten. In diesem Rahmen wurden auch zahlreiche Bewohner von Auvillar in den Marinedienst eingezogen, von denen verschiedene an den Expeditionen nach Amerika in den Jahren 1790 - 1792 teilnahmen. Als der Bedarf der königlichen Marine an Seeleuten im 18. Jh. geringer wurde, wendeten sich viele der Handelsmarine zu. Durch die Entwicklung der Kolonien in den westindischen Inseln entwickelte sich Bordeaux zu einem der größten Umschlagplätze der damaligen Seefahrt. Die Flusshäfen, auch "Passage" oder "Cale" genannt, waren entweder Orte, an denen der Verkehr stattfand, oder Ort, in denen die Binnenschiffer wohnten.

Auvillar ist einer dieser Wohnorte, in dem im Jahre 1789 neunundvierzig Familien von Binnenschiffern wohnten. Der Hafen von Auvillar entstand an einer früheren Mautstelle namens "Taille foraine" oder "Travers", wie in einer Urkunde aus dem Jahr 1204 angegeben ist. Die Landesherren hatten das recht, eine Zollgebühr auf die Waren der Händler zu erheben, die in die Stadt kamen oder auch nur den Hafen von Auvillar passieren wollten. Die Überfahrt von einem Ufer zum anderen erfolgte durch sog. "Fermiers". Auf deren Booten durften nicht mehr als 50 Personen befördert werden, und der "Fährverkehr" durfte nur zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang stattfinden. Diese Tätigkeit war anscheinend recht lukrativ, denn es dauerte bis 1841, bevor in Auvillar die erste Hängebrücke über die Garonne gebaut wurde.
Die Schiffsmühlen, deren Ursprung bis in die ersten Jahrhunderte zurückreicht, waren im Mittelalter auf allen Flüssen in Frankreich und Europa anzutreffen. Sie bestanden aus zwei Booten mit ca. 12 m Länge, zwischen denen sich das Mühlrad drehte. Da sie jedoch mitten im Fluss angebracht waren, behinderten sie die Schifffahrt beträchtlich. Daher wurden ab 1792 zahlreiche Verordnungen erlassen, um ihre Aufstellung und Reparatur zu regeln. Am 5. Mai 1835 wurde von der Behörde "Ponts et Chaussées" jegliche Reparatur untersagt, so dass sie nach und nach verschwanden.
Die Binnenschiffer waren wie die Seeleute Männer mit Energie, Mut und Kaltblütigkeit. Sie kannten ihre Wasserläufe in- und auswendig und genossen im Allgemeinen ein hohes Ansehen in der Bevölkerung. Ihre Devise lautete: "Einfacher Bursche an Land, aber König auf dem Wasser!" Sie arbeiteten zwischen 12 und 16 Stunden pro Tag auf ihren Booten und schliefen nachts in den Flussherbergen am Ufer. Sie hatten auch in jeder Ortschaft am Fluss ihre eigene Kirche oder Kapelle, die meist der heiligen Katherina als Schutzpatronin der Schiffer - und der Philosophen - geweiht war. Sie waren aufgrund der vielen gefahren zumeist sehr gläubig und opferten ihrer Schutzheiligen zum dank für ihren Schutz gekaufte oder selbst angefertigte Votivbilder, von denen einst auch zahlreiche in der hiesigen Kapelle anzutreffen waren. Viele davon stellen Kriegsschiffe dar und sind im Museum von Auvillar aufbewahrt. Dort ist auch ein Gemälde der heiligen Katherina von Alexandrien zu sehen, das ursprünglich in der alten Kapelle der Stadt hing.
Binnenschifffahrtsmuseum Öffnungszeiten: 1. Mai - 31. Oktober, nur am Wochenende Rathaus - Place de la Halle 82340 Auvillar Tel. +33 (0) 563 39 57 33 Verkehrsamt Place de la Halle 82340 Auvillar Tel. +33 (0) 563 39 89 82 Fax +33 (0) 563 39 89 82 E-Mail : office.auvillar@wanadoo.fr

  • Le pont d'Auvillar. Source : www.auvillar.com

  • Maquette. Source : www.auvillar.com

  • Moulin à nefs. Source : www.auvillar.com

  • La Tour de l'Horloge. Source : www.auvillar.com

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    Informationen

    Anschrift

    Place de la Halle 82340
    Auvillar
    Tél.: 05.63.39.57.33 Office de TourismePlace de la Halle82340 AuvillarTél. 05.63.39.89.82Télécopie : 05.63.39.89.82Email : office.auvillar@wanadoo.fr

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    Ouvert les week-ends du 1er mai au 31 octobre.