Das Fort Pic Charvet oder Picciarvet
Fossé de gorge protégeant le flanc ouest. Au fond, la caponnière. Source : http://fortification.pagesperso-orange.fr
Das Fort Pic Charvet ist charakteristisch für den militärischen Baustil von Séré de Rivières und dient dem Schutz der Stadt Nizza. Aufgrund seines Standorts ist es Teil der Sicherung der strategisch wichtigen Route durch das Tal der Var.
Das zwischen 1883 und 1890 errichtete Bauwerk liegt auf einem Felsvorsprung, der den Zusammenfluss des Tinée und der Var im Norden von Nizza kontrolliert.
Nachdem der Vertrag von 1860 die Zugehörigkeit von Nizza und Savoyen zu Frankreich fixierte, war der französische Generalstab gezwungen, die Verteidigungspläne der südöstlichen Grenze zu Italien neu zu definieren. Der junge Staat Italien, vereint durch die Familie Piémont, sah sich durch die Handels- und Zollstreitereien gezwungen, sein Gebiet durch die Befestigungsanlage Col de Tende zu schützen. Es folgte eine systematische Oppositionspolitik gegenüber Frankreich, die letztendlich darin resultierte, dass Italien 1882 dem Dreibund beitrat.
Séré de Rivières, seinerseits beauftragt für die Errichtung einer Verteidigungslinie an der Nordostgrenze, sprach mit der Erweiterung der Befestigungsanlagen entlang der italienischen Grenze eine deutliche Drohung aus: „Nachdem durch eine Reihe von Annexionen, die durch die französische Politik begünstigt wurden, der König von Piémont nun König von ganz Italien ist und wir einer Nachbarschaft gegenüber stehen, die uns nahezu den Atem raubt, ist es unsere oberste Pflicht, die an Bedeutung gewonnene Alpengrenze zu schützen.“
Als erster Schritt folgten die Abriegelung der unmittelbaren Umgebung von Nizza und die Umwandlung der Stadt in einen Widerstandsposten. Die Stadt Nizza wurde somit zum Knotenpunkt, um den alsbald eine Verteidigungslinie entstand, bestehend aus Forts auf natürlichen Hügeln, die allesamt in Schussweite voneinander entfernt lagen. Schnell wurde es dann auch erforderlich, sich der Verteidigungslinie an der Grenze zu nähern.
Es entstand eine zweite Befestigungslinie, die eine Fortführung der 1877 begonnenen strategischen Route darstellte. Sein Vorgänger, General Génie Frossard hatte bereits 1862 die Notwendigkeit gesehen, Nizza zu verteidigen und die Täler der Var und des Tinée zu kontrollieren. Dies geschah durch zwei Chuises und vier Forts.
Durch die „Torpedokrise“ verloren die Forts der „ersten Generation“ von Séré de Rivières großteils an Bedeutung.
Das Fort Pic Charvet oder Picciarvet ist ein typisches Bauwerk dieser Art. Es umfasst ein großflächiges Verteidigungssystem, bestehend aus 158 Forts und 254 Batterien, deren Aufgabe in der Abriegelung der Grenze bestand.
Das Fort Pic Charvet ist eine Verteidigungsanlage. Das Bauwerk ist von einem Burgfried umgeben, der die schwächste Seite, die Westseite, schützen sollte. Kaponnieren trugen zusätzlich zur Verteidigung bei und es war keine große Fassade sichtbar. Nur wenige Mauern und eine Kanonenrampe sind sichtbar. Die Bewaffnung bestand aus vier schweren Kanonen mit 120 mm, die dem Schutz des Forts dienten.
Das von General Baron Berge am 22. Dezember 1889 erlassene Gesetz sah die Errichtung einer „alpinen Batterie“ vor, die gemeinsam mit einem alpinen Jäger-Bataillon das Fort schützen sollten. Diese Batterien waren mit 80 mm Kanonen des Typs de Bange ausgestattet. Das gezogene Material konnte in drei Lasten von jeweils 100 Kilo zerlegt und dann von Mauleseln gezogen werden: Sitz, verlängerte Spitze mit Rädern. Diese Kanone hat eine Reichweite von 4.100 Metern. Die 65 mm Version Montagne wurde schlussendlich ersetzt. Es handelt sich hierbei um eine Schnellfeuerwaffe mit Gelenksitz. Die Kanone wiegt 400 Kilo und besteht aus vier Lasten, die auf dem Rücken von Mauleseln transportiert wurden: Teil, Bremse, Spitze, Räder. Die maximale Reichweite beträgt 5.500 Meter und die Schussgeschwindigkeit 10 bis 15 Schuss pro Minute. Das Fort war bis zum Zweiten Weltkrieg Heimat des 18. Bataillons der Alpenjäger.
Syndicat d'initiative de Villars sur Var
Tel: +33 04.93.05.32.32
Bürgermeisteramt Tournefort
Tel: +33 04.93.02.90.56
Zugang zu Fuß über einen Fußweg, der im Dorf Toumefort beginnt
Association Montagne et Traditions
Informationen
6710
Tournefort
04 93 02 90 56
Le fort ne se visite pas