Das Lothringen-Museum
Façade du Musée Lorrain (ancienne entrée du Palais des Ducs de Lorraine). ©LOUIS54 - Creative Commons - domain public
Das Lothringen-Museum nimmt den Besucher mit auf eine Reise zur Entdeckung Lothringens und der Vorgeschichte des Ersten Weltkriegs.
Im Herzen der Altstadt von Nancy liegt das Lothringen-Museum gleich beim Herzogspalast und bei der Kirche Les Cordeliers. Der älteste Teil des Palastes wurde von René II (1473-1508), dem Sieger über Charles le Téméraire begonnen und von seinen Nachfolgern bis zum Beginn des 17.
Jahrhunderts fortgesetzt. Heute umfasst der Komplex in der ersten Etage die Prunkgaleire der Herzöge von Lothringen, die sogenannte "Galerie des Cerfs" (HIrschgalerie) und im Erdgeschoss eine auf den Garten hin öffnende Gewölbegalerie. Eine Porterie kennzeichnet den Eingang auf der Grande Rue. Sie ist zwar noch von gotischer Bauweise, aber in ihrer Ausführung einer der ersten Zeugen der Renaissance im Osten Frankreichs.
Im Jahr 1850 öffnet der erste Saal des Lothringen-Museums seine Pforten für das Publikum. Von dann an wächst das Museum unaufhörlich und umfasst heute ungefähr 4 500 m² Ausstellungsflächen, die auf mehrere Standorte im Herzen der Altstadt verteilt sind. Diese geschichtsträchtigen Gebäude beherbergen reichhaltige Sammlungen, die seit über 150 Jahren zusammengetragen wurden und zu denen insbesondere die Gemälde von Georges de la Tour oder das Werk von Jacques Callot gehören, aber auch namhafte Sammlungen wie die Sammlung der Volkskunst und -tradition. Seit dem Jahr 2000 vereint das Projekt zur Renovierung des Lothringen-Museums die Stadt Nancy, die Gesellschaft für die Geschichte Lothringens und des Lothringen-Museums, den Staat und die Region Lothringen in einer gemeinsamen Anstrengung. Bau- und Projektleiter ist die Stadt Nancy zusammen mit dem Staat und der Region im Rahmen des Planvertrags 2000/2006.
Ziel des Projektes ist die Umstrukturierung des Museums bei gleichzeitigem Erhalt der historischen Gebäude sowie die Schaffung neuer Flächen, um damit den Bedürfnissen eines zeitgemäßen Museums sowie den Erwartungen des modernen Publikums gerecht zu werden. Dank dieser Bemühungen wird das Lothringen-Museum "das Museum aller Lothringer" werden, eine namhafte kulturelle Stätte auf regionaler, aber auch auf nationaler und internationaler Ebene. Ein gemeinsames Projekt aller Museen des Ballungsraums Nancy ist im Gange. Es vereint die Stadt Nancy und den Städteverband des Großraums Nancy in einer gemeinsamen Anstrengung mit dem Ziel, langfristig über einen Raum zur Lagerung, Aufbewahrung und Untersuchung von Sammlungen zu verfügen, aber auch über ein Mittel zur Schaffung einer gemeinsamen Dynamik für diese Stätten. Daher wird die Renovierung des Lothringen-Museums heute konkret in Angriff genommen. Während der Renovierungsarbeiten steht das Museum weiterhin für Besucher offen.
Die der Archäologie gewidmeten Säle helfen einführend dabei, sich mit den Eigenschaften der verschiedenen Bevölkerungsgruppen, die in dieser Region angesiedelt waren vertraut zu machen; Gegenstände des täglichen Lebens, Geschmeide, Waffen und Skulpturen zeugen vom Reichtum dieser prähistorischen römischen und merovingischen Zivilisationen im Osten Frankreichs. Die Sammlungen des Mittelalters werden in der Gewölbegalerie im Erdgeschoss des Herzogspalastes ausgestellt. Religiöse Skulpturen und Grabstücke sowie Goldschmiedearbeiten finden sich neben Keramik, Gläsern und Kirchenfenstern aus dem Mittelalter sowie Waffen aus dem 14. und 15. Jahrhundert. Die Renaissance-Kunst drückt sich insbesondere in den Werken von Ligier Richier (Kirche Les Cordeliers) sowie zum Beispiel in einer Reihe bemerkenswerter Kirchenfenstern und Skulpturen aus, wie "Jesus im Ölgarten" und dem Zyklus zur Passion Christi.
Neben der "Femme à la puce" (Frau mit dem Floh), einem berühmten Meisterwerk von Georges de La Tour finden sich Gemälde aus seinem Umfeld. Auch die Kupferstiche und Gravuren von Jacques Callot stellen Höhepunkte beim Museumsbesuch dar. Unter den Emblemen für das Reich von Stanislas ist die Statue Ludwig Louis XV. hervorzuheben, eine Nachbildung der Statue, die vor ihrer Zerstörung während der Revolution den Königsplatz schmückte und die dann durch eine Stanilas-Statue ersetzt wurde. Der Sammlung mit regionalem Porzellan aus dem 18. und 19. Jahrhundert kommt ebenfalls große Bedeutung zu.
Die Waffen und die Nennung der ersten Militärführer Lothringens erinnnern an die Bedeutung dieser strategischen und patriotisch gesinnten Region im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts. Ein Miniaturensaal und ein Saal mit jüdischen Kultobjekten stellen die Privatsammlungen des Museums dar. Der Alltag der Lothringer vom Ende des 18. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts wird durch die Sammlungen der Volkskunst und der Ethnologie im Kloster Les Cordeliers illustriert: Möbel aus der Region, volkstümliches Porzellan, Haushaltsgegenstände werden dort in traditionell lothringischer Umgebung präsentiert.
Der pädagogische Dienst, ein durch das Gesetz aus dem Jahr 1901 geregelter Verband, ist seit 1961 im Lothringen-Museum tätig. Er bietet : Schulen: von den untersten bis zu den Abschlussklassen, Studenten, Kindern und JugendlicheN aus Spezial-Einrichtungen, MJC (Haus für Jugend und Kultur), FJEP (Heim für Jugend und Erziehung), ländlichen Volkshochschulen, ganzjährig eine Reihe verschiedener Veranstaltungen an : - Führungen oder freie Besichtigungen: Historisches Lothringen-Museum, Museum für Künste und Tradition (Musée des Arts et Traditions), Kapelle Les Cordeliers, Porte de la Craffe, - Pantomime von und für Kinder - Dienstag und Mittwoch und während der Schulferien Workshops: Linolschnitt, Kostüme, Gravierarbeiten, Masken, Modelle, Fotographie, - Verleih von Lehrbroschüren, Viideokassetten, Dias, - Teilnahme des Dienstes an kulturellen Veranstaltungen: Konferenzen, Ausstellungen, - Ausarbeitung und Durchführung von Kursen und Workshops zum kulturellen Erbe. Kontakt : Mireille Canet Tel/Fax : 03 83 37 25 55
Musée Lorrain
Palais ducal - 64, Grande Rue F-54 000 Nancy
Tel: 03.836.32.18.74 - Fax: 03.83.32.87.63
E-mail : museelorrain@mairie-nancy.fr
Zugang über CGFTE-Pendelverkehr, Halt "Musée Lorrain". Öffnungszeiten Täglich außer dienstags von 10.00 bis 12.30 und von 14.00 bis 18.00 Uhr. Geschlossen am 1. Januar, am 1. Mai, am 14. Juli, am 1. November und am 25. Dezember. Preise für ständige Sammlungen Einzelpersonen: 3,10 ? Gruppen (über 10 Personen) und ermäßigter Preis: 2,30 ? Preise für Ausstellungen Einzelpersonen: 5 ? Gruppen (über 10 Personen) und ermäßigter Preis: 3 ? Preise für Kombi-Besichtigungen (Musée Lorrain und Museum für Volkskunst und -tradition) Einzelpersonen: 4,60 ? Gruppen (über 10 Personen) und ermäßigter Preis: 3,10 ? Preise für Kombi-Besichtigungen und Zugang zur zeitweiligen Ausstellung Einzelpersonen: 6 ? Gruppen (über 10 Personen ) und ermäßigter Preis: 4 ?
Informationen
64 Grande Rue 54000
Nancy
03 83 32 18 74
Palais ducal : normal 4€, réduit 2,50 € Église et couvent des Cordeliers : normal 3,50 € , réduit 2 € Palais ducal et Cordeliers jumelés : normal 5,50 €, réduit 3,50 € Accès gratuit pour tous le 1er dimanche du mois et pour les étudiants le mercredi
De 10h à 12h30 et de 14h à 18h Ouverture exceptionnelle les lundis de Pâques et de Pentecôte
Fermé le lundi, les 1er janvier, 1er mai, 14 juillet, 1er novembre et 25 décembre.