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Der Königliche Turm von Toulon

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La Tour Royale à Toulon. Source : http://www.photos-de-villes.com

Der auf Befehl von Ludwig XII. im Jahr 1513 erbaute königliche Turm sollte der Verteidigung der Einfahrt in den Hafen von Toulon dienen.

Seit dem Beginn des 16. Jahrhunderts waren die Einwohner von Toulon ständig bemüht, ihre Stadt gegen einen Angriff von See aus zu schützen. Wenn sich Toulon auch mit seinem Befestigungsgürtel aus dem 14. Jahrhundert vor einem plötzlichen Angriff von Land aus sicher fühlen konnte, so war seine Reede den feindlichen Flotten doch völlig ungeschützt ausgeliefert. Auf dringende Bitten der Provinz und alarmiert durch den Stadtrat befahl König Ludwig XII. im Jahr 1513, an der Einfahrt zum Hafen einen Befestigungsturm zu seiner Verteidigung zu errichten. Er wurde zunächst als königlicher Turm bezeichnet, erhielt dann aber sofort vom Volk den Namen Großer oder Dicker Turm, weil man von seinen Ausmaßen so beeindruckt war. Am 16. Juli 1513 beschloss der Stadtrat, diesen Turm an dem sogenannten Cap de la Manègue zu errichten, an der Einfahrt zum Hafen, so wie es der König wünschte. Die Arbeiten standen unter der Leitung eines italienischen Ingenieurs von großen Verdiensten, Jean-Antoine de la Porta, der in den ersten Maitagen 1514 im Hafen eintraf. Die Arbeiten begannen am 14. Mai, an dem zur Freude der Anwohner die ersten Erdarbeiten durchgeführt wurden, und sie zogen sich über zehn Jahre hin, häufig wegen finanzieller Schwierigkeiten unterbrochen. Der dicke Turm wurde im Mai 1524 endgültig abgeschlossen und bewaffnet. Das Kommando erhielt der völlig ungeeignete Hauptmann Jehan du Mottet, der durch die feige, kampflose Übergabe des Turms an die Kaiserlichen gegen 500 Ecus in Gold bekannt wurde, als diese 1524 in die Provence eindrangen. Die Feinde fanden 3 Kanonen und 9 andere Artilleriegeschütze vor, die sie in ihr Lager vor Marseille transportierten. Zu diesem Zweck bauten sie die erste Straße in der Schlucht von Ollioules, um sich den anstrengenden Aufstieg auf den Col du Corps de Garde zu ersparen. Unter den eroberten Kanonen befand sich auch die berühmte Kolubrine, genannt Feldschlange , die den Franzosen später am Tag von Pavia (24. Februar 1525) so viel Leid zufügte und zum Teil über den Sieg entschied. 1529 wurde der Dicke Turm wieder bewaffnet und konnte auf diese Weise im Juli und August 1536 standhalten, als die Flotte von Andrea Doria nach Toulon einfuhr. Allerdings konnte er nicht verhindern, dass dieser sich während der neuen Invasion Karls des Fünften in der Provence mit seiner Flotte in der Reede aufhielt. Während der Verfolgungen der Protestanten in der Provinz als Folge der Sankt - Bartholomäus - Nacht fanden ungefähr zwanzig reformierte Familien ein sicheres Asyl in dem Dicken Turm.

Er spielte während der Belagerung von 1707 keinerlei aktive Rolle; da er aber stark bewaffnet war, wagten es die Schiffe der englischen Flotte unter Admiral Showel nicht, in die Reede einzudringen. Diese Festung, die lange Zeit meerseitig die einzige Verteidigungsanlage von Toulon war, hatte schon gegen Ende des 17. Jahrhunderts keinen Nutzen mehr. Allerdings war der Turm 1746 noch mit fünfzehn 24er Kanonen, zehn 18er, vier 12er und zwei 6er Kanonen bestückt, d.h. im Ganzen mit einunddreißig Kanonen. Seit 1770, als der Bau des Forts Lamalgue beendet wurde, spielte der Dicke Turm keine große Rolle mehr für die Verteidigung der Reede. Die Revolution verwandelte ihn dann in einen Kerker; viele Opfer wurden hier festgehalten und starben. Das gleiche geschah in der Gegenrevolution von 1793. Am 19. Mai 1798 begab sich Josephine zu dem Turm, um Bonaparte bei seiner Abfahrt zu der Expedition nach Ägypten zu verabschieden. Während der Turm 1809 für die Besatzung der englischen Fregatte Proserpine, die am 27. Februar vor Sizilien aufgebracht wurde, ein angenehmes Gefängnis war, so war er während des ersten Empires eine unangenehmere Herberge für viele Aufsässige, die dort auf ihren Prozess oder ihre Abfahrt zu den Pionierkompanien warten mussten. 1825 wurde die Kapelle abgerissen und der kleine Friedhof stillgelegt. Die Bewaffnung des Turms bestand im Jahr 1844 aus einundzwanzig Kanonen. Während des deutsch-französischen Krieges von 1870-1871 lagerte in seinen Kellern das Gold der Bank von Frankreich. 1900 gab man den Plan auf, hier eine Batterie von zwei Kanonen von 370 mm einzurichten. Von nun an diente der Dicke Turm als Magazin für die Schiffswerften, für Torpedos usw. Als der Krieg von 1914-1918 kam, wurden hier deutsche Kriegsgefangene interniert. Während des Krieges von 1939-1945 war der Turm von den Deutschen besetzt und mit verschiedenen Geschützen bestückt, vor allem mit Flugabwehrkanonen. Er wurde verschiedentlich getroffen und während der alliierten Bombardierungen von 1943-1944 schwer beschädigt. Zwischen 1947 und 1948 wurde der Schutt weggeräumt und einige kleinere Reparaturen durchgeführt. Seit dem 11. April 1947 steht der Turm unter Denkmalschutz.
Ein fast kreisrunder Kanonenturm von 60 Metern Durchmesser, dessen Mauern 3 bis 5m dick sind. Er besteht aus einem zentralen Raum, einer tief gelegenen Batterie in einer Kasematte mit acht Öffnungen, einer Plattform in Höhe des mit einer Zugbrücke versehenen Eingangs und einer oberen Terrasse, die durch eine massive Mauer als Rückenwehr geschützt ist. Er ist von einem breiten Graben umgeben. Im Lauf der Zeit wurden an dem Festungsturm mehrere Veränderungen vorgenommen: Am Ende des 17. Jahrhunderts wurden zwei tief liegende Batterien hinzugefügt, deren Fensteröffnungen heute verschlossen sind; auf der Plattform wurde eine Kaserne gebaut, und später eine Unterkunft für die Wache; die oberen Terrassen wurden für die Flak - Artillerie umgestaltet.
Im zentralen Innenraum befindet sich eine Anzahl von Räumen, die über drei Stockwerke verteilt und durch Wendeltreppen miteinander verbunden sind. Außer zwei Zisternen gibt es Gewölbe, die als Magazine und Gefängniszellen dienen. In dem Turm herrschte ursprünglich natürliche Beleuchtung. Die neun zellenförmigen Kasematten sind durch eine ringförmige Galerie verbunden. Eine Kanonenrampe, die das Magazin mit den oberen Terrassen verbindet, diente für den Transport der Artillerie und der Munition.
Dieses historische Bauwerk, das dem Verteidigungsministerium untersteht, ist Teil eines Protokolls Kultur -Verteidigung, das am 17. September 2005 unterzeichnet wurde. Klicken Sie hier, um die Liste der anderen Gebäude einzusehen ...
Office du tourisme de Toulon Place Raimu 83000 Toulon Tel. : 04 94 18 53 00

  • La Tour Royale de Toulon. Source : Wikimedia Commons

  • La tour royale. Source : Marine Nationale

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