Deutsche, Helfer und Kollaborateure
Membres de la SIPO-SD de Paris photographiés rue des Saussaies en 1943
Deutsche, Helfer und Kollaborateure..., es mangelt nicht an Bezeichnungen für den Feind und für jene, die für ihn arbeiten. Die einen wie die anderen sind in den Archiven der Nachrichtendienste omnipräsent: alle Informationen über gefährliche und schädliche Individuen, ob sie Franzosen, Deutsche oder anderer Nationalität sind, werden in den Karteien und in mehreren Tausend einzelnen Akten vermerkt und zusammengetragen. Diese Informationen, die seit Kriegsbeginn gesammelt wurden, sind unterschiedlichen Ursprungs: offene Dokumentation (Presse), Informationen von Korrespondenten, Berichte der Netzwerke, Protokolle von Befragungen, Untersuchungen, konfiszierte Dokumente... Die Dienststellen haben sich auch für kollaborationistische Organisationen und Bewegungen interessiert und somit das gesamte Archiv der Légion des volontaires français (französische Freiwilligenlegion, LVF) in Besitz genommen, darunter die Mitglieder- und Kandidatenkartei. Sie sollten nach dem Krieg auch die deutschen Archive beschlagnahmen und nutzen, wie die Akten der Agenten der Abwehr in Paris oder die Archive des Deutschen Konsulats in Marseille. Letztere liefern außergewöhnliche Informationen und belegen präzise die alltäglichen geheimen Absprachen bestimmter Franzosen mit dem Besatzer: Anforderungen von Interventionen, Passierscheinanträge, Denunzierungen, Informationen, Anträge auf Aufenthaltsgenehmigungen in Deutschland...