Die Gembloux-Medaille
Sammlung Maurice Bleicher
Am 10. Mai 1940 führte der Beginn der deutschen Offensive im Westen dazu, dass die 1. französische Armee und die britischen Expeditionsstreitkräfte in Belgien, im Rahmen des Dyle-Breda-Manövers, auf die feindlichen Streitkräfte trafen.
Zunächst in Hannut, dann in Gembloux kämpften die französischen Einheiten verbissen gegen die 3. und 4. deutsche Panzerdivision. Obwohl die Franzosen einen taktischen Sieg errangen, erlaubte es der Durchbruch in Sedan den Deutschen bald, mit der Einkesselung der alliierten Truppen zu drohen, was sie zwang, sich in Richtung der Kanalhäfen zurückzuziehen. Hieraus entwickelte sich die Evakuierung von Dünkirchen.
Die Gembloux-Medaille wurde am 7. April 1956 von der Gemeindeverwaltung dieser belgischen Gemeinde auf Vorschlag des französisch-belgischen Ausschusses für das Gedenken an die Schlacht von Gembloux, der Veteranenvereinigung Flandern-Dünkirchen und der Vereinigung der Veteranen der 1. marokkanischen Division geschaffen.
Sie ist für die Verleihung an Veteranen der 1. französischen Armee gedacht, vor allem an diejenigen, die als Teil der marokkanischen Division und der 15. Infanteriedivision die deutsche Offensive vom 14. bis zum 16. Mai 1940 zurückhielten und sich erst auf einen Befehl hin zurückzogen.
Sie ist in Bronze gehalten, in Form eines Kreuzes, umgeben von einer Lorbeer- und Eichenkrone, und auf der Vorderseite trägt sie das Motto „VINCERE SCIS“ (Du weißt, wie man siegt), den Marokko-Stern, der an die Beteiligung der 1. marokkanischen Division an den Kämpfen erinnert, sowie ein Bajonett, das ein Hakenkreuz durchbohrt und zerbricht. Auf der Rückseite steht der Schriftzug Gembloux und die Daten der Gefechte, 14. bis 16. Mai 1940.
Sie hängt an einem schwarz-weißen Band in den Farben der Stadt Gembloux, dazu an den Rändern die Farben Belgiens.