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Die Hochreliefs des Mont Valérien

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Le monument du Mont Valérien. Source : MINDEF/SGA/DMPA - Jacques Robert
Le monument du Mont Valérien. Source : MINDEF/SGA/DMPA - Jacques Robert

Die Gedenkstätte des Hügels Mont Valérien schmiegt sich an die Außenmauer an der Südost-Seite der Festung. Die Mauer aus rosa Vogesengranit ist über hundert Meter lang und über 4 Meter hoch.

Unterbrochen wird sie von 16 Bronzeplatten (Buttons), die für die 16 Särge in der Krypta stehen und auf denen verschiedene Künstler allegorische Motive darstellen.

In der zentralen Mitte des Denkmals steht ein 12 Meter hohes Lothringer Kreuz. Davor brennt eine Ewige Flamme gebettet auf einer eisernen Flagge.

Corps 1

ELSASS (Bildhauer: Jacques Rivière)

Erinnerung an die Befreiung des Elsass (November 1944 bis Februar 1945), der letzten besetzten Region Frankreichs. Zwei Hände strecken sich dem Wappen von Colmar entgegen, das einen Stern der Hoffnung bildet.

CASABIANCA (Bildhauer: Georges Saupique)

Der Mann kämpft gegen die Umarmung einer Krake in Erinnerung an das U-Boot Casabianca, das am 27. November 1942 angesichts des deutschen Einmarsches in Südfrankreichs aus dem Hafen Toulon entkommen konnte und zum Symbol der Freien Französischen Seestreitkräfte aufstieg.

PARIS (Bildhauer: Marcel Damboise)

In dem in seinen Umrissen dargestellten Paris muss die Hand des Besatzers loslassen. Sie ist in der Gewalt der Résistance, die die Fesseln ihrer Gefangenschaft löst. Der Einmarsch der 2. Panzerdivision von General Leclerc in der aufständischen Stadt zwingt den Feind am 25. August 1944 zur Kapitulation.

MAQUISARD (Bildhauer: Raymond Corbin)

Patrioten, Fahnenflüchtige und Verbannte bilden die Maquis, bewaffnete Gruppierungen, die sich in entlegenen Gebieten versteckt halten. Im Schatten der Wälder lauern die Maquisards darauf, unter dem Blick eines wachsamen und entschlossenen Frankreichs zuzuschlagen.

ALENCON (Bildhauer: René Leleu)

Wie Phönix aus der Asche landet die 2. Panzerdivision von General Leclerc in der Normandie, befreit Alençon am 11. August 1944. Die französische Armee liefert sich somit auf französischem Boden ihre erste große Befreiungsschlacht.

SAUMUR (Bildhauer: Pierre Duroux)

Der fallende, im Herzen getroffene Soldat symbolisiert den Kämpfer von 1940, der, wie in Saumur vom 19. bis 21. Juni, einen ungleichen Kampf führt, sich jedoch für die Ehre opfert.

DEPORTATION (Bildhauer: Henri Laggrifoul)

Diese ausgemergelten Hände, die versuchen, den das gequälte Herz abschnürenden Stacheldraht fortzureißen, sind die Hände von Deportierten, die aufgrund ihrer Aktivität im Widerstand oder weil sie Juden sind, in Konzentrationslager geschickt werden, wo viele den Tod finden.

LUFTSTREITKRÄFTE FÜR EIN FREIES FRANKREICH (Bildhauer: Claude Grange)

Die Luftstreitkräfte für ein freies Frankreich kämpfen an allen Fronten und führen unter der ständigen Bedrohung durch die feindlichen Kräfte, hier symbolisiert durch Greifvögel mit furchteinflößenden Fängen, Missionen der Luftverteidigung und des Angriffs am Boden durch.

Corps 2

AKTION (Bildhauer: Alfred Janniot)

Nach der Ablehnung des Waffenstillstands von 1940, symbolisiert durch den Appell General de Gaulles am 18. Juni, bilden sich die Streitkräfte für ein freies Frankreich (Forces Françaises Libres, FFL) und der Innere Widerstand (Résistance intérieure). Dieser Gestaltungswille wird durch das Bild eines Frankreichs tradiert, das sich einen erbitterten Kampf liefert und seine geopferten Söhne an sich drückt, damit das Vaterland überdauert.

FESSAN (Bildhauer: Aimé Bizette-Lindet)

Wie dieser verletzte Löwe, der die Schlange angreift, nehmen die Truppen von General Leclerc am 2. März 1941 die Kufra-Oase in Libyen ein und erobern die Wüste Fessan, beide Aktionen Ausdruck des Wiedererstarkens Frankreichs im Kampf.

DIE FÜSILIERTEN (Bildhauer: Maurice Calka)

Zwischen 1940 und 1944 werden viele Franzosen und Ausländer, Widerstandskämpfer ebenso wie Geiseln, standrechtlich erschossen. Mit dieser durchbohrten Form, die Haut durch Kugeln zerfetzt, verdammt der Mensch Krieg und Unterdrückung in Grund und Boden.

CASSINO (Bildhauer: Ulysse Gemignani)

Die Truppenmanöver von General Juin ermöglichen den Alliierten, im Mai 1944 den Monte Cassino einzunehmen, einem strategischen Verteidigungspunkt der Deutschen in Italien. Von einer gepanzerten Faust stranguliert, schwinden die Kräfte des feindlichen Adlers.

BIR HAKEIM (Bildhauer: Raymond Martin)

Vom 27. Mai bis 10. Juni 1942 verteidigt die 1. Freifranzösische Brigade von General Koenig die von deutsch-italienischen Streitkräften umzingelte libysche Wüstenoase Bir Hakeim und durchbricht mit dem Schwert den Eisen- und Feuerwall, der sie umschließt.

NARVIK (Bildhauer: Robert Juvin)

Am 28. Mai 1940 nehmen die französischen Einheiten Narvik ein und kehren in das von der Invasion bedrohte Frankreich zurück. Ein Teil der Einheiten schließt sich den Streitkräften für ein freies Frankreich von General de Gaulle an. Das Expeditionscorps verlässt Norwegen, wie dieses den Pfeilen trotzende Wikingerschiff.

SIENNE (Bildhauer: René Andrei)

Nach der Befreiung von Siena am 3. Juli 1944 beendet das französische Expeditionscorps glorreich seinen Italienfeldzug. Dieses Relief assoziiert das siegreiche Frankreich mit dem Pferd, dem Wahrzeichen der Stadt.

RHEIN (Bildhauer: Louis Dideron)

Die französische Armee drängt die deutsche Offensive auf Straßburg zurück und überquert am 31. März 1945 den Rhein. Dieses Relief symbolisiert Straßburg, versehrte aber ungebeugte Stadt, die ihre Ketten zerreißt und den Fluss befreit.