Die Niederlande feiern den 75. Jahrestag ihrer Befreiung
Anlässlich der Feiern zum 75. Jahrestag der holländischen Befreiung wurde eine französische Delegation eingeladen, insbesondere mit dem Veteranen Achille Muller, einem französischen Fallschirmjäger, der an den Operationen 1945 beteiligt war, in ihren Reihen.
Bildquelle: Französische Botschaft in Den Haag - Twitter @FranceinNL
Vergangenen 31. August gab der niederländische König Wilhelm-Alexander den Startschuss für eine lange Reihe an Veranstaltungen, um die Befreiung der Niederlande vor 75 Jahren zu feiern. Zu dieser ersten Veranstaltung wurden die alliierten Länder des Krieges eingeladen. Darunter Frankreich, das durch Geneviève Darrieussecq, Staatssekretärin der Verteidigungsministerin, und Vizeadmiral Schricke, der die französischen Streitkräfte repräsentierte, vertreten war. Die französische Delegation bestand auch aus einem Mann, der unbedingt bei dieser Feier dabei sein musste. Oberst Achille Muller ist einer der Veteranen, der an der Befreiung des Landes beteiligt war.
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Mitten im Krieg mit dem Fallschirm abgesetzt
Die Operation Armhest ist ein Wendepunkt für die niederländische Geschichte. Nach den Vorstellungen des britischen Brigadiers Mike Calvert sollten 700 französische Fallschirmjäger der 3. und 4. Brigade vom SAS (Special Air Service) am 7. April 1945 in der Region von Drenthe in den Niederlanden mit dem Ziel landen, die niederländischen Kanäle, Brücken und Flugplätze einzunehmen. Die Operation war ein Erfolg. Unter den 700 Freiwilligen befindet sich Achille Muller. Dieser junge Mann von etwa zwanzig Jahren war 1943 nach England geflüchtet. Dort traf er General De Gaulle und wurde zum Fallschirmjäger ausgebildet. Ab 1944 nahm er an der Befreiung von Vannes, Rennes und dann von Paris teil. Nach dem Krieg setzt er seine Karriere in der Armee fort und wird Oberst. Heute ist er einer der letzten Überlebenden dieser Schlachten. Er ist auch einer der am meisten ausgezeichneten Soldaten, der 2016 als Abzeichen insbesondere das Großkreuz und den Orden der Ehrenlegion erhalten hat. Daher liegt es natürlich auf der Hand, das er bei dieser Feier dabei war.
15.000 Niederländer in Terneuzen
Die Feiern zum Gedenken der Befreiung des Landes begannen in Terneuzen vor zahlreichen Zuschauern im Beisein der höchsten politischen und militärischen Vertreter der Niederlande, aber auch der alliierten Länder sowie ihrer Veteranen, die zur Befreiung beigetragen hatten, d. h. Belgien, Kanada, die Vereinigten Staaten, das Vereinigte Königreich, Polen, Norwegen und Frankreich, die alle vom Königspaar eingeladen waren. 15.000 Besucher aus allen niederländischen Provinzen waren bei dieser ersten Feier dabei. Nachdem die Glocke verhallt war, die der König zur symbolischen Darstellung der Befreiung des Landes gespendet hatte, entzündeten die einzelnen Vertreter der alliierten Länder eine Fackel, um ihre entscheidende Beteiligung an den Kämpfen vor 75 Jahren zu würdigen. Die Feier endete mit Kanonenschüssen und einer Heeresschau zu Luft und zu Wasser, an der sich Frankreich mit der Fregatte zur U-Boot-Bekämpfung „La Motte-Picquet“ der nationalen Marine beteiligte. Die niederländischen Gedenkfeiern dauern ein Jahr, mit vielen Feierlichkeiten und einer starken Einbindung Frankreichs in diesen Gedenkzyklus.