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Die Pflege der Grabstätten

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Gespräch mit Véronique Peaucelle-Delelis - Generaldirektorin des ONAC-VG, und Dirk Backen - Leiter des VDK

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Workcamp deutscher und französischer Jugendlicher auf dem Schlachtfeld Hartmannswillerkopf. © VDK

In Frankreich sind die Landschaften von der Geschichte der beiden Weltkriege geprägt, die auf französischem Boden ausgetragen wurden. Insbesondere Soldatenfriedhöfe sind Aufrufe zum Gedenken, zur Ehrung und zum Nachdenken. In Frankreich gibt es neben den französischen Grabstätten, die vom Office national des anciens combattants et victimes de guerre (ONAC-VG) gepflegt werden, auch zahlreiche deutsche Friedhöfe, die vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge (VDK) verwaltet werden.

 

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Links: Véronique Peaucelle-Delelis, Generaldirektorin des ONAC-VG. Rechts: Dirk Backen, Leiter des VDK

 

Wie viele französische und deutsche Gräber befinden sich auf französischem Boden, wie viele auf deutschem Boden? Wo befinden sie sich überwiegend?

Dirk Backen, Leiter des VDK (DB): Frankreich nimmt in der Arbeit des Volksbundes einen zentralen Platz ein. Es ist nach Russland das zweite Land, dem wir uns hauptsächlich widmen. Die deutschen Soldatenfriedhöfe in Frankreich befinden sich an den Orten, an denen wichtige Schlachten stattgefunden haben: an der Somme, an der Marne, in der Normandie und im Elsass. Wir unterhalten in Frankreich mehr als 1.000 Soldatenfriedhöfe.

Es gibt 214 Friedhöfe für die Opfer des Ersten und Zweiten Weltkriegs und etwa 800 Friedhöfe für die Opfer des Krieges von 1870/71. Der größte Soldatenfriedhof aus dem Ersten Weltkrieg befindet sich in Neuville-Saint-Vaast und beherbergt 44.888 Kriegsopfer. Der größte Soldatenfriedhof des Zweiten Weltkriegs befindet sich in Andilly im Departement Meurthe-et-Moselle und umfasst 33.123 Opfer.

Véronique Peaucelle-Delelis, Generaldirektorin des ONAC-VG (VPD): Mehr als 1.024.000 deutsche Soldaten ruhen heute auf französischem Boden, verteilt auf Friedhöfen, die sich überwiegend in den Gebieten befinden, in denen die Kämpfe stattfanden: im Nordosten Frankreichs und in der Normandie. Auf französischer Seite sind es mehr als 890.000 Soldaten und Kriegsopfer, darunter 38.000 Tote des französisch-preußischen Krieges von 1870-1871, die in unseren 280 nationalen und angegliederten Nekropolen und 2.200 Militärgrabfeldern beigesetzt sind.

Diese Grabstätten befinden sich überwiegend im Norden und Osten Frankreichs. Hinzu kommt eine große Konzentration im Süden, in Fréjus, für die in Indochina Getöteten, sowie im Westen, in Sainte-Anne d'Auray, wo Soldaten aus der Bretagne beerdigt sind.

Der Frankfurter Vertrag von 1871 verpflichtete die französische und die deutsche Regierung, Kriegsgräber auf ihrem Gebiet zu pflegen. Hat sich diese Politik seither verändert?

VPD: In Frankreich war das Kollektivgrab, auch Gemeinschaftsgrab genannt, lange Zeit die Norm. Der Frankfurter Vertrag von 1871 formalisierte den Willen beiderseits des Rheins, dauerhaft die Verantwortung für die Erhaltung der Gräber zu übernehmen. Er begründete auch die neue französische Gesetzgebung, die zum ersten Mal die Einrichtung von Kriegsgräbern organisierte. In Anwendung des Gesetzes vom 4. April 1873 erwarb der Staat nämlich Konzessionen in den kommunalen Friedhöfen und Grundstücke, um dort Beinhäuser zu errichten, in denen die Leichen zusammengetragen werden konnten. Von 1873 bis 1878 finanzierte der französische Staat so den Bau von 25 großen Beinhäusern und die Einrichtung von 87.396 französischen und deutschen Gräbern.

Der Erste Weltkrieg brachte jedoch den eigentlichen Wendepunkt in diesem Bereich. Ab diesem Zeitpunkt entwickelten sich Bestattungspraktiken, die mehr auf die Individualität des Soldaten achteten, da dieser nun eine Erkennungsmarke trug, mit der er identifiziert werden konnte. Dies wurde im Code des pensions militaires d'invalidité et des victimes de guerre (CPMIVG) durch das Gesetz vom 2. Juli 1915, das die Bezeichnung „Mort pour la France" (für Frankreich gestorben) einführte, und das Gesetz vom 29. Dezember 1915, das eine individuelle Dauergrabstätte für diejenigen einführte, die in Kriegszeiten gefallen waren, und deren Unterhalt dem Staat auf ewig übertrug, zum Ausdruck gebracht. Nach dem Ende des Krieges wurden die Suche nach Leichen auf den Schlachtfeldern und die Zusammenlegung von Gräbern systematisiert, was zur Einrichtung von Kriegsgräberstätten führte: Es entstanden die nationalen Nekropolen und die uns heute bekannten Militärgrabfelder, die durch das Gesetz vom 31. Juli 1920 geschaffen wurden. Auf Antrag einzelner Familien können die sterblichen Überreste auch zurückgegeben werden, allerdings verlieren sie dann das Recht auf eine ewige Grabstätte und deren Unterhalt durch den Staat.

La législation française a bien sûr évolué afin de s’adapter aux nouveaux conflits contemporains et accorder le droit à sépulture perpétuelle aux morts pour la France en opérations extérieures (OPEX) : cela s’est traduit par l’adoption d’une disposition figurant au nouveau CPMIVG, entrée en vigueur le 1er janvier 2017.

 

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Renovierung des Beinhauses des Militärfriedhofs Bois de la Roche in Cutry (57) durch ein Team aus Metz Chambière. © ONAC-VG

 

DB: Das am 19. Juli 1966 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Französischen Republik unterzeichnete Abkommen schuf die rechtliche Grundlage für diese Zusammenarbeit und die Pflege der deutschen Soldatenfriedhöfe auf deutschem Gebiet.

Die Umsetzung dieses Vertrags erfolgte durch die Einrichtung und Instandhaltung zahlreicher Friedhöfe, auf denen Soldaten ruhen. So pflegen wir etwa 800 Soldatenfriedhöfe aus dem preußisch-französischen Krieg von 1870/71, 192 deutsche Soldatenfriedhöfe aus dem Ersten Weltkrieg und 22 deutsche Soldatenfriedhöfe aus dem Zweiten Weltkrieg. Die gemeinsamen deutsch-französischen Einrichtungen werden gemeinschaftlich vom ONAC-VG und vom Volksbund in einem durch eine Vereinbarung festgelegten Umfang unterhalten.

Seit Oktober 2018 verwendet der Gräberdienst des Volksbundes in Frankreich ein eigenes Pflegeprotokoll. Im Jahr 2018 beliefen sich die entsprechenden Unterhaltskosten auf 5,4 Millionen Euro, wovon 4 Millionen Euro auf Personalkosten entfielen.

Und da es sich um Einsätze mit besonderem Inhalt handelt, dürfen die zahlreichen Instandhaltungsmaßnahmen, die von Angehörigen der deutschen Armee durchgeführt wurden, nicht unerwähnt bleiben, ebenso wie die zahlreichen Leistungen der Jugendlager sowie die außerschulischen Arbeiten. Für 2021 ist geplant, dass die deutsche Armee fünfzehn Mal zum Einsatz kommt. Die Durchführung dieser Arbeiten kann jedoch durch die derzeitige Pandemie gefährdet werden. Diese Pandemie wird auch darüber entscheiden, ob die fünf vorerst geplanten Jugendbegegnungen tatsächlich stattfinden werden.

Wie wird die Pflege von Gräbern auf territorialer Ebene organisiert?

DB: Der VDK ist ein Verein, der 1919 von Bürgern der Zivilgesellschaft gegründet wurde. Er arbeitet im Auftrag der Bundesrepublik Deutschland. Das hier zuständige Ministerium ist das deutsche Außenministerium. Der VDK wird zu zwei Dritteln durch Spenden finanziert, ein Drittel der Mittel stammt aus dem öffentlichen Haushalt. Er erhält Sachmittel vom Bundesministerium für Verteidigung sowie für seine pädagogische Arbeit im schulischen und außerschulischen Bereich finanzielle Mittel aus dem Deutschen Kinder- und Jugendplan des Ministeriums. Der VDK ist für die außerhalb Deutschlands gelegenen Soldatenfriedhöfe zuständig. Auf deutschem Gebiet sind die Gemeinden für die Pflege der Friedhöfe zuständig, auch wenn sich die regionalen Zweigstellen des Volksbundes beteiligen können.

In Frankreich beschäftigt der VDK rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die 186 Friedhöfe betreuen. Weitere 28 werden von beauftragten Unternehmen oder von den Gemeinden betreut.

VPD: Seit 2010 gewährleistet das Office national des anciens combattants et victimes de guerre (ONAC-VG), eine öffentliche Verwaltungseinrichtung, die dem Verteidigungsministerium untersteht, in Frankreich die Durchführung der im CPMIVG vorgesehenen Pflege, Restaurierung und Aufwertung der Kriegsgräber und der bedeutsamen Orte des nationalen Gedenkens.

Für die restlichen 30 % des Bestands wird die Pflege der Grünflächen an spezialisierte Unternehmen aus dem öffentlichen Umfeld ausgelagert. Sie wird aber auch regelmäßig an Unternehmen des geschützten und angepassten Arbeitsumfelds (behinderte Arbeitnehmer in Einrichtungen und Diensten zur Arbeitshilfe) vergeben, ein wichtiger Schwerpunkt der gesellschaftlichen Verantwortung des Amtes.
Pour les 30 % restant du patrimoine, l’entretien des espaces verts est externalisé auprès d’entreprises spécialisées du milieu ordinaire. Mais il est aussi régulièrement confié à des entreprises du milieu protégé et adapté (travailleurs handicapés au sein d’ESAT), axe majeur de la responsabilité sociétale de l’Office.

Was schließlich die Erhaltung der Kriegsgräberstätten innerhalb der kommunalen Friedhöfe betrifft, so wird die Pflege im Rahmen von Vereinbarungen den Gemeinden oder Vereinen, insbesondere dem Souvenir Français, anvertraut. Diese Partner erhalten dann eine Entschädigung von 1,50 € pro gepflegtem Grab.

Wie arbeiten der VDK und der ONAC-VG zusammen?

DB: Diese Zusammenarbeit besteht aus Austausch, Beratung und der wechselseitigen Instandhaltung von Friedhöfen. Die kritische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und die bis heute andauernde Versöhnungsarbeit haben den Grundstein für die guten Beziehungen zwischen den beiden Ländern gelegt. Der Volksbund hat schon sehr früh mit seiner Arbeit in Frankreich begonnen. Es wurde festgestellt, dass der Ausdruck „Versöhnung über den Gräbern" auf konkrete Fälle angewendet werden kann. Es war eine gemeinsame Gedenkkultur, die eine Freundschaft zwischen den beiden Nationen entstehen ließ. Auf den Soldatenfriedhöfen konnten sich verwandte Personen treffen und Kontakte knüpfen. Viele Gemeinden haben im Zuge dieser binationalen Zusammenarbeit Partnerschaften geschlossen.

Ein besonders eindrucksvolles Beispiel, das die gemeinsame deutsch-französische Gedenkkultur verdeutlicht, stellt die Gedenkstätte Hartmannswillerkopf/Vieil Armand dar, an deren Errichtung der Volksbund beteiligt war. Ihre Einweihung im Herbst 2017 veranschaulichte die volle Bedeutung dieser Gedenkstätten für das gemeinsame Verständnis. Aber man sollte nicht vergessen, dass viele Begegnungen, Jugendlager, schulische und außerschulische Projekte ebenfalls deutlich zeigen, dass es die deutsch-französische Freundschaft ist, die hier als Hintergrund dient. Um eine friedliche Zukunft zu sichern, ist die Freundschaft zwischen den Jugendlichen beider Länder von größter Bedeutung. Seit fast siebzig Jahren organisiert der VDK internationale Treffen. Die Arbeit der Jugendlichen im Volksbund dreht sich immer um ein und dasselbe Thema: Soldatenfriedhöfe.

 

Chantier de jeunes Français et Allemands sur le champ de bataille du Hartmannswillerkopf. © VDK

Workcamp deutscher und französischer Jugendlicher auf dem Schlachtfeld Hartmannswillerkopf. © VDK

 

Denn sie sind Orte des Lernens und der Begegnung im Zusammenhang mit der europäischen Geschichte. An diesen Orten erwerben junge Menschen Wissen über die verschiedenen Nationen, und dies nicht nur aus historischer Sicht, denn sie entdecken auch gegenseitig neue Sichtweisen. Dadurch wird ihr Horizont erweitert. Der VDK betreibt vier Jugendzentren, darunter eines im Elsass, in Niederbronn-les-Bains. Eines der ganz einzigartigen Projekte, an dem wir mit ihnen teilnehmen durften, ist der deutsch-französische Comicwettbewerb. Bereits seit zehn Jahren schreibt das ONAC-VG seinen Comicwettbewerb „Bulles de Mémoire" aus. Als 2018 der 100. Jahrestag des Endes des Ersten Weltkriegs begangen wurde, schloss sich der Volksbund dieser Initiative an und wird bald zum 5. Mal zu diesem deutsch-französischen Comicwettbewerb aufrufen.

VPD: Es gibt in der Tat eine Tradition der Zusammenarbeit, die sich gegenwärtig in der gegenseitigen oder gemeinsamen Betreuung von Standorten in Frankreich und Deutschland widerspiegelt. Die so praktizierte gegenseitige Unterstützung führt zu Effizienzsteigerungen und Kosteneinsparungen, da weniger und kostengünstiger gereist werden kann. Unsere beiden Länder arbeiten auch eng zusammen bei der immer noch häufigen Entdeckung von sterblichen Überresten in ehemaligen Kampfgebieten oder bei der Reinigung von Emblemen, die regelmäßig von deutschen und französischen Soldaten durchgeführt wird. Diese Aktionen bieten Gelegenheit für gemeinsame Momente der Wertschätzung und Besinnung.

Wie mein Amtskollege jedoch ganz richtig feststellte, werden zur Vermittlung dieser gemeinsamen Erinnerung heute andere Vektoren genutzt, die den Erwartungen und Vorlieben der Jugendlichen entsprechen, wie z. B. Zeichnen, Theater, interkultureller Austausch oder Sport. Immer häufiger werden unsere Nekropolen und nationalen Gedenkstätten als Orte der Ehrung und des Gedenkens kulturell erschlossen (z. B. durch Filmvorführungen, szenische Lesungen, geführte oder halbgeführte Führungen usw.) und bieten so einen anderen Blick auf diese Orte. Vor allem aber lässt diese Herangehensweise viel Raum für einen multi- und interkulturellen Ansatz, indem sie sich überschneidende Hintergründe und die länderübergreifende Dimension des Engagements positiv hervorhebt. Im Zentrum dieses gemeinsamen Ansatzes, der unsere beiden Philosophien verbindet, steht das stets präsente Anliegen, der Jugend unserer beiden Länder die Spuren und Konflikte der Vergangenheit verständlich zu machen, damit sie über die notwendigen Grundlagen verfügt, um ihre heutige Zeit zu verstehen und sich darin zu engagieren.

Wie sensibel sind die deutsche und die französische Bevölkerung für diese stetige Erinnerung und ihre Bedeutung?

DB: In der Bundesrepublik Deutschland fällt es vielen jungen Menschen schwer zu begreifen, dass Deutschland und Frankreich in der Vergangenheit Erbfeinde waren. Das liegt daran, dass die gutnachbarschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern, die sich mittlerweile gut verstehen, durch Reisen nach Frankreich, Schüleraustausch, Studiensemester und Praktika sehr eng und besonders offenkundig geworden sind. Gerade deshalb hält die Erinnerung an die gemeinsame Vergangenheit bei beiden nicht so lange an, wie sie sollte. Durch diese pädagogische Arbeit, aber auch durch unsere Gedenk- und Erinnerungsprojekte wollen wir erreichen, dass unsere Gesellschaft ihre Geschichte kennt, denn unserer Meinung nach ist es notwendig, daran zu erinnern, dass der Frieden zwischen unseren beiden Nationen ein wertvolles Gut und keine Selbstverständlichkeit ist. Wie könnte dies besser verdeutlicht werden als auf einem Soldatenfriedhof in Frankreich?

VPD: In Frankreich prägt das Grabkulturerbe die kollektive Wahrnehmung und die räumliche Umgebung der Franzosen maßgeblich. Das Kriegerdenkmal zum Beispiel ist jedem bekannt. Es steht auf dem Hauptplatz aller unserer Gemeinden und ist ein physischer Bezugspunkt einer gemeinsamen Geschichte: Man findet dort den Familiennamen seines Vorfahren, den seines Nachbarn oder seiner Freunde. Im Allgemeinen legen die Franzosen Wert auf die Spuren der Vergangenheit, was durch den Erfolg der großen Spendenaktion im Rahmen der Hundertjahrfeier des Ersten Weltkriegs verdeutlicht wurde. Das steinerne Erbe stellt somit die Erzählung einer gemeinsamen Geschichte dar, die von allen Franzosen, aber auch von Verbündeten und ehemaligen Feinden geteilt wird.

Diese Feindschaft, die durch den Gedenkkult weiterhin fortbestehen konnte, ist heute viel weniger präsent, vor allem bei den Jüngeren: Ihre Beziehung zu diesen Orten der Erinnerung und der Geschichte ist gleichzeitig distanziert - sie haben die Menschen, die dort ruhen, nicht gekannt - und nah - sie sind losgelöst von den alten Spaltungen und erkennen schneller die Vielfalt und die Komplexität der Hintergründe.

Unsere Länder bemühen sich seit nunmehr über 70 Jahren um Versöhnung; man kann mit Fug und Recht behaupten, dass unsere Gesellschaften gemeinsam Fortschritte in Richtung eines friedlicheren Umgangs mit den Erinnerungen an vergangene Konflikte machen. Dennoch steht unsere Zusammenarbeit vor neuen symbolischen Herausforderungen, die unsere Beziehungen stärken sollen: Die Arbeiten zum Bau des Seine-Nordeuropa-Kanals erforderten beispielsweise die Durchführung von Recherchen, die Lokalisierung der sterblichen Überreste von Soldaten, die im Ersten Weltkrieg gefallen waren, und eine gemeinsame Abwägung der Frage, wie diese Männer ungeachtet ihrer Nationalität geehrt werden sollten.

 

Die Redaktion