Die Soldaten Nordafrikas. 1914-1918
Sous-titre
Monumente und Grabstätten
Senlis (Oise): Monument zum Gedenken der französisch-marokkanischen Zusammengehörigkeit. Das am 20. Juli 1924 von Marschall Lyautey in Casablanca (Marokko) eingeweihte Monument wird nach Senlis verlagert und am 11. November 1965 erneut eingeweiht. Quelle: Foto: Régis Biaux.
Zu den einheimischen Truppen, leicht zu erkennen an dem aufgestickten Halbmond auf Flaggen und Uniformen und dem 1915 Modell des Helms, zählen Infanteristen, Spahis und Meharisten. Am Vorabend vor Kriegsausbruch gab es sieben algerische Infanterieregimente (1., 2., 3., 5., 6., 7. und 9. R.T.A.), zwei tunesische Regimente (4., 8. R.T.T.), fünf Spahis-Regimente (vier algerische, ein tunesisches), mehrere Kompanien der Meharisten und in Marokko weitere Einheiten: Die Goums-Gruppe der Tabor.
Flagge des 1. Marschregiments der algerischen Artillerie. 1914-1918. Quelle: Infanteriemuseum
All diese Gruppen bildeten wiederum mit weiteren Einheiten (Zuaven, Gebirgsjäger Afrikas, Bataillone der B.I.L.A., Legionäre) das 19. Armeekorps, auch bekannt als “Armee Afrikas” mit Kommandositz in Algier.
Artillerie des Senegals. Quelle: Radio France International
Sämtliche Führungspositionen waren mit Soldaten aus dem Mutterland besetzt. Dennoch fanden sich in untergeordneten Stellen auch zahlreiche einheimische Offiziere und Unteroffiziere: Unter ihnen auch Hauptmann Khaled Ould el Hadj Abd el Kader, Enkel des Emirs, der dem Herzog Aumale unterlegen war, der wiederum dem 1. Spahi diente.
Uniform der Spahi. Quelle: military-photos.com
Die algerischen Truppen waren zwischen 1913 und 1914 sehr geschätzt. Ein einfacher Infanterist oder Spahi verdiente 4,5 Mal so viel wie ein Soldat aus der zweiten Schicht des Heimatlandes (22 Centimes pro Tag, verglichen mit 5 Centimes), sofern er Mitglied der drei ältesten Regimente war.
Algerische Spahis. Kampfuniform. Truppen. September 1914. Quelle: spahis.fr
Mackensen in Belgrad zwischen 1914 und 1915. Quelle: Lizenzfrei.
“Der Balkon”, Chemin des Dames, Aisne, ein verwundeter Artillerist. 23. Oktober 1917. Fotograf: Jacques Ridel. Quelle: ECPAD
Im Juli 1919 in Paris während der Siegesfeier: Fahne der 2. R.M.T.A., eine der am meisten geschmückten Fahnen der französischen Armee. Die Artilleristen der Ehrengarde tragen ihre Medaillen zur Schau. Quelle: R Merly. (Album de la guerre 1914-1919, l'Illustration).
In den Jahren 1914 bis 1918 dienten Frankreich 173.019 Algerier, 80.339 Tunesier und 40.398 Marokkaner. Ihre Verluste am 11. November 1918 zählten 28.200 Tote und 7.700 Vermisste.
Gedenkstätten
Marokkanische Gräber in Missy-sur-Aisne. 1915. Alte Postkarte mit deutscher Bezeichnung: Marokkanergräber bei Missy.
Die provisorischen Gräber an der Front sowie die vorläufigen Gräber der Muslime waren mit Holzstelen geschmückt. Auf diese Weise konnten sie von den christlichen Gräbern unterschieden werden, die mit einem lateinischen Kreuz verziert waren. Diese Differenzierung der Grabstätten entstand gemäß einer Verordnung des Ministeriums vom 3. Dezember 1914, in der die Vorschriften für die Beerdigung von muslimischen Soldaten präzisiert wurden: Es muss das Shahada vorgelesen werden. Dann muss der Leichnam gewaschen und in ein weißes Leichentuch aus Baumwolle gewickelt werden. Es darf kein Sarg verwendet werden und eine Stele muss nach Mekka ausgerichtet werden.
Muslimischer Friedhof in Bagneux, Gräber von algerischen und marokkanischen Artilleristen sowie einheimischer Arbeiter, die zwischen Januar und März 1915 gestorben sind. Quelle: Centre des Archives d'outre-mer, Aix-en-Provence
Muslimischer Bereich in der nationalen Gräberstadt von Amiens (Saint-Acheul). Im Vordergrund das Grab eines Soldaten der 45. RTS, der während der Schlacht um die Somme gestorben ist. Quelle: Foto Claude Villetaneuse
Zahlreiche Militärfriedhöfe in Frankreich und im Ausland beherbergen Grabstätten von Nordafrikanern, deren dauerhafte Pflege dem Verteidigungsministerium obliegt.
Monument zum Gedenken der Toten von Mostaganem, neu errichtet im Jahr 2010 auf dem Exerzierplatz des 1. Artillerieregiments in Epinal. Das Y steht für algerische Artilleristen, ein Werk von Maurice Favre. Quelle: Foto Association des anciens de Mostaganem.
Vimy (Pas-de-Calais): Monument zum Gedenken der Kämpfe der marokkanischen Division vom 9. bis 11. Mai 1915. Quelle: Lizenzfrei.
Am 11. November 2010 wird in der Großen Moschee von Paris eine Tafel zu Ehren der muslimischen Soldaten eingeweiht, die für Frankreich gestorben sind.
Tafel zu Ehren der muslimischen Soldaten, die ihr Leben für Frankreich gelassen haben, in der Großen Moschee in Paris. Bildnachweis: Cch Chatard/DICoD
Diese Gedenkstätte ist eine Erweiterung des Monuments zum Gedenken an die muslimischen Kämpfer, das im Juni 2006 in Douaumont (Maas) eingeweiht wurde.
Gedenkstätte für die muslimischen Soldaten in Douaumont. Quelle: petit-patrimoine.com