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Eine einfache Schule aus rotem Backstein ...

Im Februar 1945 wurde das Oberste Hauptquartier der Alliierten Expeditionsstreitkräfte in Europa (SHAEF) in Reims untergebracht, in den verfügbaren Räumlichkeiten des Collège Moderne et Technique in der Rue Jolicoeur.

Der Unterricht wurde jedoch nicht unterbrochen: Die Hälfte der hinteren Gebäude der Sekundarschule stand den französischen Lehrern und ihren Schülern weiterhin zur Verfügung, und ein einfacher Holzzaun trennte den Innenhof in zwei Teile. Er markierte die Grenze zwischen zwei Welten, die kaum etwas voneinander wussten: französische Schüler einer öffentlichen Schule auf der einen Seite und alliierte Soldaten auf der anderen.

Collège moderne et technique de la rue jolicoeur, à Reims

Collège moderne et technique de la rue jolicoeur, à Reims

Dieser Gebäudeflügel an der Ecke Rue Marie-Clémence Furnoux und Rue Jolicoeur beherbergte das Büro von General Eisenhower, dem Oberbefehlshaber der Expeditionsstreitkräfte, und den „War Room“ (Kriegsraum) – den Kartenraum, in dem die Operationen geplant wurden und die erste Kapitulation Nazideutschlands am 7. Mai 1945 unterzeichnet wurde. Übrigens befand sich auch der Haupteingang der Schule in diesem Flügel.

Der Raum, in dem die Kapitulation stattfand, blieb bis 1985 unverändert. Man begnügte sich damit, die Landkarten ringsum an den Wänden durch die Anbringung von Vitrinen zu schützen, und einen Eingang an der Rue Jolicoeur einzurichten, um so den Zugang zu ermöglichen. So wurde vermieden, dass man durch die Sekundarschule gehen musste, die sich inzwischen zum Roosevelt-Gymnasium weiterentwickelt hatte.

Anlässlich des 40. Jahrestages des Sieges der Alliierten in Europa verpflichtete sich die Stadt Reims 1985, diesen Ort der Erinnerung unter Denkmalschutz zu stellen und ein Museum einzurichten, das nunmehr eine Partnerschaft zur DPMA unterhält. Das Gymnasium wird auch heute noch für den Schulbetrieb genutzt.