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Eine FFI-Armbinde des Pariser Befreiungskomitees

Quelle: Sammlung Maurice Bleicher

Als nicht-uniformierte Kriegsteilnehmer hatten die 1944 in den Forces Françaises de l’Intérieur (FFI, französische Streitkräfte des Inneren) zusammengeschlossenen Widerstandskämpfer im Fall einer Gefangennahme durch ihre Feinde mit der Exekution durch ein Erschießungskommando zu rechnen. Das Tragen der Armbinde wurde 1944 vorgeschrieben, es sollte ihnen einen geschützten Status verleihen, doch dieser wurde von den deutschen Behörden sehr häufig nicht beachtet.

Diese Armbinde sollte den „Soldats de l’ombre“ (Schattensoldaten), die sich an Kämpfen beteiligten, zu Sichtbarkeit verhelfen, und es ihnen zudem ermöglichen, für die Bevölkerung als Mitglieder der internen Befreiungsarmee erkennbar zu sein. Sie wird zum Ehrenzeichen für diejenigen, die sie tragen, und sie unterstützt den Zusammenhalt der Gruppe. In dieser Hinsicht erfüllt sie die Funktionen, die traditionell der Uniform zukommen, und es gibt von ihnen, auf der Grundlage eines bei der Fertigung einheitlichen Erscheinungsbildes, eine große Vielfalt an Ausführungen, wobei es jeder Einheit darum ging, sich von anderen zu unterscheiden und ihre Besonderheit innerhalb der Widerstandsbewegung zum Ausdruck zu bringen.

In der Region Ile-de-France erteilte Oberst Rol-Tanguy am 27. Juli 1944 seine Anweisungen zur FFI-Armbinde: „Format der Armbinde Defensiv-Verteidigung“ mit Trikolore-Streifen von 20 x 10 cm und den Buchstaben FFI in Schwarz auf dem weißen Feld dieses Streifens; diese Armbinde soll dabei „das einzige vorschriftsmäßige Element für alle unsere Kämpfer und Offiziere sein, gleich welcher Bewegung sie angehören“. Die hier gezeigte Armbinde, die doch vom Pariser Befreiungskomitee stammt, wie ihre deutlich sichtbaren Initialen und der Stempel der Polizeipräfektur bezeugen, entspricht daher nicht dem beschriebenen „vorschriftsmäßigen“ Modell. Dennoch ist es ein Sinnbild für den Pariser Aufstand und die Kämpfe, die am 25. August 1944 zur Befreiung der französischen Hauptstadt führten.

 

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