Französische Soldatengräber in Südkorea
Sépultures françaises en Corée du Sud
Am 9. August 1945 teilten die UdSSR und die USA das von den Japanern befreiten Korea unter sich auf, die Sowjets nahmen den Norden, die USA den Süden. Damals wurde die Aufteilung als vorübergehend angesehen und beide Mächte hofften auf Wiedervereinigung.
Am 25. Juni 1950 marschierte Nordkorea, unterstützt von der UdSSR, ohne Vorwarnung in Südkorea ein. Der UN-Sicherheitsrat trat am nächsten Tag in aller Eile zusammen, denn der sowjetische Vertreter war gerade abwesend, verurteilte die Aggression und billigte die Anwendung von Gewalt zur Unterstützung Südkoreas. Das war der Beginn einer internationalen Intervention, die ganze drei Jahre dauerte.
Frankreich stellte eine Militäreinheit mit Freiwilligen, das Korea-Bataillon, zur Verfügung, das zunächst unter dem Kommando von General Raoul Magrin-Vernerey, ebenfalls bekannt unter dem Namen Monclar, stand – eines angesehenen Militärs und Helden des Freien Frankreichs. Zu diesem Zweck wurde er vorübergehend wieder zum einfachen Oberstleutnant ernannt. Das in die 2. amerikanische Infanteriedivision integrierte Bataillon kämpfte hart und erhielt mehrere Ehrungen.
Am 27. Juli 1953 unterzeichneten die Kriegsparteien einen Waffenstillstand, der die Rückkehr zum Status quo und die Teilung Koreas am 38. Breitengrad festhielt.
Der Konflikt forderte mehr als zwei Millionen Todesopfer. Von den 3421 französischen Soldaten des französischen UN-Bataillons waren 269 Tote zu beklagen, darunter 18 Koreaner, die in das Bataillon aufgenommen worden waren, 1350 Verletzte und 12 Kriegsgefangene. Sieben weitere Soldaten gelten als vermisst.
Die Leichen der gefallenen französischen Soldaten wurden in die Heimat rückgeführt. Einzig 44 davon wurden auf dem hier dargestellten Friedhof der Vereinten Nationen in Pusan beigesetzt.
Le cimetière des Nations-Unies de Pusan
Dies ist der weltweit einzige Friedhof der UNO (Resolution 977 vom 15. Dezember 1955) und wurde zum Gedenken an die Toten der Vereinten Nationen in Korea als besondere Gedenkstätte errichtet.
Im Januar 1951 wurden die verschiedenen Militärfriedhöfe, die hinter dem Schlachtfeld lagen, in Tanggok, einem Vorort von Pusan, zusammengeführt. Das Friedhofsgelände wurde der UNO von der Republik Korea als Anerkennung für all jene überlassen, die ihr Leben im Kampf gegen die fremden Mächte und zur Wiederherstellung von Frieden und Freiheit geopfert hatten.
Flaggen kennzeichnen die Abschnitte der verschiedenen Länder und je ein Grabstein mit einer Bronzeplatte geben den Namen und die Einheit des Gefallenen an. Insgesamt handelt es sich um 2300 Einzelgräber.
Der französische Teil ist 230 m² groß und trägt die Nummer 27 auf dem Friedhofsplan. Hier befinden sich 44 Einzelgräber mit einem Betonsockel und einer darauf versiegelten Bronzeplatte. Am Eingang zum französischen Bereich steht ein Denkmal aus schwarzem Granit mit einer großen Bronzeplatte.
Im hinteren Teil des UN-Friedhofs in Pusan gibt es einen speziellen Bereich, auf dem französische Veteranen des Koreakriegs auf Wunsch beerdigt werden können. Der erste von ihnen, Raymond Bénard, ist dort seit dem 15. Mai 2015 und ein zweiter, André Bélaval, seit dem 27. Oktober 2016 beigesetzt. Der dritte Veteran, Jean Lehoux, wurde am 2. November 2017 beim Denkmal zur Erinnerung an die Schlacht am Arrowhead Hill beigesetzt.
Für die Verwaltung des Friedhofs gibt es eine besondere Kommission. Diese setzt sich aus den Mitgliedern der elf Länder zusammen, die hier ihre im Koreakrieg gefallenen Soldaten beigesetzt haben (Australien, Kanada, Frankreich, Großbritannien, Neuseeland, die Niederlande, Norwegen, Südafrika, Südkorea, Türkei und die USA).
Frankreich (Verteidigungsministerium / Direktion für Kulturerbe, Erinnerung und Archive des Verteidigungsministeriums (DPMA)) stellt jedes Jahr ca. 12.000 Euro zur Verfügung, um die Erhaltung, die Pflege und die Wertschätzung der französischen Soldatengräber zu ermöglichen.
Carré militaire français de Pusan
(@DR)
Die anderen Gedenkstätten zu Ehren der französischen Soldaten in Südkorea
Abgesehen vom französischen Teil des Friedhofs in Pusan werden die anderen in Korea verteilten Gedenkstätten entweder von den lokalen Gemeinden oder Verwaltungsorganisationen gepflegt.
Auf Initiative der französischen Botschaft in Korea und der nationalen Vereinigung der Ehemaligen und Freunde der französischen UNO-Truppen wurde 2007 ein Gedenkweg mit Stelen und Gedenktafeln errichtet, auf dem die Orte vermerkt sind, an denen das Bataillon stationiert war und gekämpft hat. Die Regierung der Republik Korea und mehrere südkoreanische Gemeindeverwaltungen haben sich daran beteiligt.
Die koreanische Regierung ließ in Suwon ein Denkmal zur Erinnerung an die französischen Soldaten errichten, das 1974 eingeweiht und 2013 restauriert wurde. Es ist in Form eines offenen Theaters mit Esplanade gehalten, die auf eine Wand zuführt, auf der die Namen der 251 gefallenen französischen und der 18 koreanischen Soldaten, die an ihrer Seite kämpften, eingraviert sind. Auf beiden Seiten schmücken es die Insignien des französischen Bataillons und der 2. amerikanischen Infanteriedivision. Rechts und links der Esplanade sind Fotos zu sehen, die die Geschichte des Bataillons erzählen. Direkt beim Eingang zur Gedenkstätte steht eine Stele zu Ehren der französischen Soldaten. Darauf stehen Statuen von Soldaten in historischen Uniformen und der Schriftzug „Wir werden jene nie vergessen, die gekommen sind, um uns zu helfen, der Ruhm des französischen UN-Bataillons während des Koreakriegs darf nicht vergessen werden“.
In Hongcheon steht ein Denkmal zum Gedenken an den Arzt und Kommandanten Jules Jean-Louis. Es besteht aus fünf Betonblöcken, auf denen eine Bronzestatue eines französischen Offiziers im Spalier, Baskenmütze, Gürtel und Kampfstiefeln steht, der scheinbar furchtlos in sein Schicksal schreitet. Unter der Statue befindet sich rautenförmige Plakette des französischen UN-Bataillons. Auf der Rückseite des Denkmals befinden sich zwei weitere Tafeln mit einem Text auf Koreanisch und der französischen Übersetzung.
„Der Koreakrieg begann am 25. Juni 1950, als die kommunistischen Armeen überraschend in den Süden einmarschierten. Als Reaktion darauf und zur Wahrung der Freiheit entsandte Frankreich Streitkräfte nach Korea. Der am 29. November 1950 angekommene Arzt und Kommandant Jules Jean-Louis war Leiter des Gesundheitsdienstes des französischen UN-Bataillons. Am 8. Mai 1951 fiel der Arzt und Kommandant Jules Jean-Louis im Alter von 34 Jahren auf dem Feld, als er koreanischen Soldaten das Leben rettete, die im Kampf um Jang Nam Ri verwundet worden waren. Sein Heldentod für die Freiheit und das humanitäre Ideal, das er bei der Ausübung seiner Mission und insbesondere im Dienst an der Zivilbevölkerung, auf die das Bataillon während seines Vormarsches stieß, vorlebte, werden den Bewohnern dieses Landes in Erinnerung bleiben.
Zum 100-jährigen Jubiläums der diplomatischen Beziehungen zwischen Frankreich und Korea wurde dieses Denkmal mit der Unterstützung des Gouverneurs der Provinz Kangwŏn (Gangwon-do) an jenem Ort errichtet, an dem er gefallen ist, um die Erinnerung an diese großzügige Seele für immer zu bewahren.
25. Oktober 1986, Leiter des Gemeindebezirks Hongcheon “
Am War Memorial in Seoul erinnern eine Gedenktafel und eine Gedenksäule an den Einsatz des französischen UN-Bataillons im Koreakrieg.
Im November 2003 haben die beiden Länder ein Memorandum of Understanding über die Zusammenarbeit für Gedenkstätten unterzeichnet, um zu zeigen, wie wichtig die Erinnerung an den Koreakrieg für Frankreich und Südkorea ist. Südkorea ist damit das erste Land, das ein solches Dokument mit Frankreich unterzeichnet hat.