Newsletter

Glossar

Glossar

2., 3., 5. BÜRO In einem herkömmlichen Generalstab kümmert sich das 2. Büro um die Aufklärung, das 3. um die Ausarbeitung von Aktionsplänen und das 5. um die Spionageabwehr.

 

ABWEHR Nachrichten-, Aktions- und Spionageabwehrdienst der deutschen Armee, von 1925 bis 1944.

 

AGENT O, AGENT P1, AGENT P2 Gelegenheitsgent (O), regulärer Agent aber kein Geheimagent (P1) und Geheimagent (P2) laut Definition des Dekrets 366 vom 25. Juli 1942.

 

GEHEIMARMEE Die Geheimarmee geht aus dem Zusammenschluss paramilitärischer Gruppen der drei großen Bewegungen in der Südzone hervor: Combat, Libération-Sud und Franc-Tireur. Die von Jean Moulin geförderte Geheimarmee wird im Oktober 1942 in London für rechtsgültig erklärt. Im November überträgt General de Gaulle ihre Führung an General Delestraint, bevor sie im darauf folgenden Frühling auf die Nordzone ausgedehnt wird.

 

AST Abwehrstelle. Territoriale Abwehrstelle in einer regionalen Hauptstadt, die den zentralen Stellen in Paris und Saint-Germain-en-Laye untersteht.

 

AUSWEIS Bewilligung, Reisegenehmigung oder Passierschein, die bzw. der von den deutschen Behörden ausgestellt wurde.

 

JUGENDBATAILLONS Sie sind vom Sommer 1941 bis zum März 1942 aktiv und bilden den bewaffneten Arm der geheimen kommunistischen Jugend.

 

BCRA Zentralbüro für Aufklärung und Aktion (ab Juni 1942).

 

BCRAA Zentralbüro für Aufklärung und Aktion in Algier (ab Ende 1943).

 

BCRAL Zentralbüro für Aufklärung und Aktion in London (ab Ende 1943).

 

BDOC Dokumentationsbüros. Sie folgen 1944 in jeder Militärregion auf die Büros der militärischen Sicherheit (BSM) und stellen Ermittlungen über Personen an, die in gewissem Maße der Kollaboration mit dem Besatzer schuldig oder verdächtig sind.

 

BdS Befehlshaber der Sipo und des SD (siehe unten)Nationale Verbindungsperson der Sicherheitspolizei und der Sicherheitsdienste. Zentraldirektion der deutschen Polizei in Frankreich.

 

BND Auslandsnachrichtendienst der Bundesrepublik Deutschland.

 

CHANTIERS DE JEUNESSE Verpflichtender Zivildienst, den der französische Staat den Jugendlichen in der freien Zone auferlegte, die aufgrund der Ereignisse von ihren militärischen Pflichten befreit waren. Die Gruppierungen und Arbeitsdienste für Jugendliche wurden im Wesentlichen mit den Gesetzen vom 30. Juli 1940 und vom 18. Januar 1941 einführt.

 

CNR Conseil National de la Résistance (Nationaler Widerstandsrat). Er wurde am 27. Mai 1943 gegründet und trat an diesem Tag erstmals unter dem Vorsitz von Jean Moulin im Auftrag von General de Gaulle zusammen. Dies markiert einen wesentlichen Schritt bei der Vereinigung des Widerstands. 1944 künden seine Arbeiten und sein Programm große Reformen an, vor allem im Bereich der Wirtschaft (Verstaatlichungen) und im Sozialbereich

(Sozialversicherung) in der Nachkriegszeit.

 

KOLLABORATIONISMUS Der Begriff wird erstmals von Marcel Déat im November 1940 verwendet, um jene zu bezeichnen, die für den Sieg des Reichs kämpfen und, auch militärisch, handeln. Die Kollaborationisten üben Druck auf die Regierung in Vichy aus, damit sie sich stärker für die Kollaboration engagiert.

 

CNCR (Nationale Beratungskommission der Résistance) Die durch das Dekret Nr. 70-768 vom 27. August 1970 im Verteidigungsministerium eingerichtete Kommission, die auf Ersuchen dieses Ministers Stellungnahmen über die Genehmigung von Bewegungen, die Zulassung von Graden und Dienststellen und zu allen die Résistance betreffenden Fragen unterbreitet.

 

COMPAGNONS DE LA LIBÉRATION (KAMERADEN DER BEFREIUNG) Mitglieder des Ordre de la Libération, der durch die am 16. November 1940 von General de Gaulle in Brazzaville unterzeichnete Verordnung Nr. 7 gegründet wurde, um Personen oder zivile und militärische Körperschaften auszuzeichnen, die sich im Zuge der Befreiung Frankreichs und seines Kolonialreiches hervorgetan haben. Die Bezeichnung „Kamerad“ unterstreicht den Zusammenhalt und die Einheit der auf diese Art gegründeten Gruppe.

 

EINSATZKOMMANDO Eingreifgruppe.

 

FELDGENDARMERIE Diese ist in ländlichen Gebieten eingerichtet und untersteht der Befehlsgewalt des Feldkommandanten. Nicht zu verwechseln mit der Geheimfeldpolizei (siehe unten GFP).

Da die Feldgendarmen als Halskette auf der Brust ein Metallplättchen tragen, bezeichnen besonders ironische Franzosen diese als „Hundehalsband“ oder „prämierte Kühe“.

 

FFI Die Französischen Streitkräfte im Inneren umfassen ursprünglich die Geheimarmee (AS) sowie die Freischützen und französischen Partisanen (FTPF). Mit der Aufnahme der Widerstandsorganisation der Armee (ORA) gehört der Großteil der militärischen Verbände der Résistance den FFI an.

 

FREIES FRANKREICH Von General de Gaulle nach seinem Aufruf vom 18. Juni 1940 gegründete Organisation. Sie verschwindet im Laufe des Sommers 1943, um mit dem französischen Komitee für die nationale Befreiung zu verschmelzen, das Gaullisten und Giraudisten vereint, ohne dass die Verwendung ihres Namens ein Ende findet.

 

FTPF (Freischützen und französische Partisanen). Die FTPF entstehen im Frühjahr 1942 aus dem Zusammenschluss von drei bewaffneten Zweigen, die aus der Kommunistischen Partei Frankreichs hervorgehen: die Sonderorganisation, die

Jugendbataillons und die Eingewanderten Arbeitskräfte (MOI).

 

GAULEITER Gouverneur der Provinz oder Region (Gau) unter dem Nazi-Regime.

 

GEHLEN Die im Juni 1946 gegründete Organisation ist der Vorläufer des BND, der sie im April 1956 ersetzt.

 

GFP Geheime Feldpolizei. Geheime Militärpolizei am Land. Operatives Organ der Abwehr. Nicht zu verwechseln mit der Feldgendarmerie (siehe oben).

 

GROSS-PARIS Gebiet, in dem das deutsche Militärkommando seinen Einfluss ausübt und das die Départements Seine, Seine-et-Oise und Seine-et-Marne umfasst.

 

HITLERJUGEND Nationalsozialistische Organisation zur Betreuung deutscher Jugendlicher.

 

KdS Kommandeur/Kommando der Sipo und des SD. Regionalleiter der SIPO-SD (siehe unten) /Regionaldirektion der deutschen Polizei. Die KdS unterstehen der Befehlsgewalt des BdS (siehe oben).

 

MOUVEMENT DE RÉSISTANCE Auf französischem Boden entstandene Widerstandsorganisation, die aus Einzelinitiativen, dann aus Zellen, Gruppen und immer größeren Gruppierungen hervorgeht. Bei ihrer Gründung (1940-1941) haben die Bewegungen praktisch keinen Kontakt zum Freien Frankreich.

 

MOUVEMENT SOCIAL RÉVOLUTIONNAIRE Die revolutionäre Sozialbewegung MSR („Liebe und Diene“). Kollaborationistische Partei, die 1940 von Eugène Deloncle gegründet wurde. Viele ihrer Mitglieder waren 1935-1937 ehemalige Aktivisten der Organisation secrète d’action révolutionnaire nationale (Geheimorganisation der nationalen revolutionären Aktion, OSARN, auch „Cagoule“ genannt), die seit langem schon faschistischen Theorien anhing.

 

NSDAP Nationalsozialistische deutsche Arbeiterpartei. Abkürzung „Nazi“.

 

PIANIST Funker.

 

PPF Französische Volkspartei, 1936 von Jacques Doriot gegründet. Sie ist faschistisch geprägt und zusammen mit dem Rassemblement national populaire (Nationaler Zusammenschluss des Volkes, RNP) von Marcel Déat (siehe unten) die wichtigste kollaborationistische Partei Frankreichs.

 

RNP Rassemblement national populaire (Nationaler Zusammenschluss des Volkes). Kollaborationistische Partei, die im Februar 1941 von Marcel Déat gegründet wurde. Ihre Führungskader gingen zum Großteil aus den Reihen der pazifistischen Linken und der neosozialistischen Strömung hervor.

 

RSHA Reichssicherheitshauptamt. Dieses vereint alle deutschen Unterdrückungsdienste in der Nazi-Zeit.

 

NETZWERK Ein Netzwerk in der Résistance ist eine militärische Organisation mit Verbindung zu einem Generalstab, die auf Aktionen (insbesondere Luftoperationen, Sabotage), Aufklärung aber auch Infiltrationen und Ausschleusungen spezialisiert ist.

 

AKTIONSABTEILUNG Sie wurde im Frühjahr 1941 im Rahmen des SR des Freien Frankreich gegründet (wurde später zum BCRA) und kümmert sich um die Organisation der Verbindungen zu den Widerstandskämpfern, die paramilitärische Verbände organisieren möchten. Die meisten Agenten, die für das Freie Frankreich nach Frankreich geschickt wurden, unterstehen der Aktionsabteilung oder der Aufklärungsabteilung.

 

AKTIONSABTEILUNG / PLANUNG UND KOORDINIERUNG Sie wurde im März 1942 im Rahmen des BCRA gegründet, um Sabotagepläne auszuarbeiten, welche die Widerstandsorganisation zur Unterstützung der künftigen Landung in Frankreich ausführen sollten.

 

AKTIONSABTEILUNG / MISSIONEN Sie wurde im März 1942 im Rahmen des BCRA gegründet, um die praktische Organisation der Missionen für Aktionen in Frankreich in Zusammenarbeit mit der Sondereinsatztruppe Special Operation Executive sicherzustellen (Rekrutierung von Agenten, Ausbildung, Entsendung nach Frankreich und Begleitung ihrer Arbeit vor Ort).

 

SPIONAGEABWEHRABTEILUNG Sie wurde im Dezember 1941 im Rahmen des SR des Freien Frankreich gegründet (und wurde später zum BCRA), um die Agenten und Organisationen in Frankreich gegen die Aktionen der Unterdrückungsdienste des Besatzers und von Vichy zu schützen. Bei ihrer Ankunft in Nordafrika oder in London befragt diese Abteilung Personen, die aus Frankreich geflohen sind sowie Freiwillige, wodurch sie ihre Karteien mit Personen speisen können, die der Résistance in Frankreich feindlich gegenüberstehen oder mit ihr sympathisieren.

 

FLUCHTABTEILUNG Abteilung des Nachrichtendienstes (SR) des Freien Frankreich und später des BCRA, die den Auftrag hat, in Frankreich in Zusammenarbeit mit dem britischen MI9 Fluchtnetzwerke zu gründen.

 

NACHRICHTENABTEILUNG Dieses Organ des BCRA kümmert sich von ihrer Rekrutierung bis zu ihrem Einsatzbeginn um die Agenten, verwaltet die informationsdienstlichen Netze, organisiert Luft- und Seeoperationen mit dem britischen SIS, bearbeitet die empfangenen und für die Agenten vor Ort bestimmten Schreiben. Die meisten Agenten, die für das Freie Frankreich nach Frankreich geschickt wurden, unterstehen dieser Abteilung und der Aktionsabteilung.

 

SIPO-SD Die Sicherheitspolizei (Sipo) vereint die Kriminalpolizei (Kripo) und die politische Polizei (Gestapo). Sie wird 1939 mit dem Sicherheitsdienst (SD) der Nazi-Partei (siehe oben) zusammengeschlossen.

 

SONDERKOMMANDO Für Spezialeinsätze gebildetes Kommando.

 

SS Schutzstaffel der Nazi-Partei.

 

STASI Das 1950 gegründete Ministerium für Staatssicherheit erfüllte die Aufgaben der politischen Polizei, der Aufklärung, der Spionage und Spionageabwehr der Deutschen Demokratischen Republik (DDR).

 

VERGELTUNGSWAFFE Sogenannte „V-Waffen“. Die V-Waffen werden 1944-1945 vor allem gegen das Vereinte Königreich abgeschossen. Man unterscheidet die V1 (die wie unbemannte Flugzeuge oder fliegende Bomben aussehen) und die V2, die Raketen ähnlich sind.

 

WUNDERWAFFEN Diese sollten der Wehrmacht ermöglichen, am Ende des Krieges eine Wende der Situation zur ihren Gunsten herbeizuführen.

 

ZONEN Frankreich war während der deutschen Besatzung in „Zonen“ aufgeteilt. Man unterschied im Juni 1940 in die „besetzte Zone“ (nördlich der Demarkationslinie) und die sogenannte „freie“ Zone oder „nicht besetzte Zone“ (südlich dieser Linie). Nach dem 11. November 1942, das heißt mit der Ausdehnung der Besatzung auf das gesamte Staatsgebiet, schienen die Begriffe „Nordzone“ und „Südzone“ besser geeignet.