Grab eines französischen Soldaten in Indonesien
Seit Beginn des Ersten Weltkriegs erstreckten sich die Operationen auch auf das Seegebiet und die Kolonialbesitzungen aller Kriegsparteien.
Deutschland, das in Tsing Tao (Qingdao) einen Marinestützpunkt innehatte, bedrohte die alliierten (britischen, französischen und russischen) Versorgungsschiffe und den internationalen Handel in der Straße von Malakka. Am 28. Oktober 1914 gelang es dem Kreuzer Emden in der Bucht von Penang, einem russischen Kreuzer und dem französischen Zerstörer Mousquet, aufzulauern und sie zu versenken.
Dabei wurden unzählige französische Seeleute getötet oder verwundet. Unter ihnen war auch Fähnrich Jacques Carissan, der am 30. Oktober 1914 an den Folgen seiner schweren Verletzungen für Frankreich starb. Bei einer feierlichen Trauerfeier auf dem europäischen Friedhof in Sabang wurde er beigesetzt. Während Kriegsschiffe noch dort anlegten, wurde das Grab regelmäßig von Matrosen gepflegt, geriet dann aber in Vergessenheit.
Die Wiederentdeckung ist einem Zufall zu verdanken. Nach dem Tsunami 2004 bemerkten französische Soldaten, die in Sabang bei einem Hilfseinsatz waren, dieses Grab mit einem französischen Namen. Olivier Tichit, ein in Sabang lebender französischer Staatsbürger, schlug daraufhin vor, sich um die Grabpflege zu kümmern.
2014 wurde die Direktion für Kulturerbe, Erinnerung und Archive des Verteidigungsministeriums (DPMA) von der französischen Botschaft in Jakarta über dieses Grab und seine Geschichte informiert. Seitdem stellt sie jedes Jahr die nötigen Mittel für die Instandhaltung des Grabs bereit, um die sie sich nun kümmert – am westlichsten Punkt Indonesiens.
Tombe française dans le cimetière européen de Sabang
@DR