Jean Vuillermoz
Der am 29. Dezember 1906 in Monaco geborene Jean Vuillermoz wurde von seinem Vater, dem berühmten Hornisten Édouard Vuillermoz, schon in frühester Kindheit mit der Musik vertraut gemacht.
Im Alter von 19 Jahren ging er nach Paris, um am Conservatoire National zu studieren und war Komponist, Dirigent und Regisseur beim französischen Rundfunk. Er verfasste außerdem großartige Volksliedharmonien für gemischte Chöre (zwei Lieder aus dem 16. Jahrhundert) oder für Männerstimmen (drei Lieder aus der Renaissance, mit Orchesterbegleitung).
Aus den bedeutendsten Werken seines Schaffens stechen ein „Konzert für Horn und Orchester", das Ballett „Veglione", eine Kantate für Chöre und Orchester nach einem Gedicht von Anatole France „Ode à la lumière" (Ode an das Licht) und eine Orchestersuite „Le Tombeau d'Anna Pavlova" (Das Grab von Anna Pavlova) besonders hervor.
Unter seinen Divertissements für Orchester ist die „Promenade zoologique" (humorvolle Bilder, die an das Leben im Zoo von Vincennes erinnern, in dessen Nähe der Komponist wohnte) hervorzuheben. Nur ein Bruchteil dieser Kompositionsarbeit wurde veröffentlicht, das meiste blieb als Manuskript erhalten, dessen elegante und akkurate Kalligraphie aus den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg beeindruckend ist.
Jean Vuillermoz war ein feinfühliger Künstler, ein Enthusiast, der sich ganz der Kunst hingab, ohne nach Ruhm oder Geld zu streben.
Seine Frau und seine drei Kinder waren für ihn ein heiliges Gut, das ihm besonders am Herzen lag.
Als Soldat des 22. Festungsinfanterieregiments wurde er am 21. Juni 1940 bei einer Patrouille an der Maginotlinie in Drachenbronn (Bas-Rhin) getötet.