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Kriegsgräberstätten in Südkorsika, im Herzen der Lavezzi-Inseln

Hier, umgeben von Tausenden von Granitfelsen, die von Wind, Salz, Meer und Sonne geglättet wurden, vergessen Touristen gerne den Alltag.

Zwischen Korsika und Sardinien liegt die Lavezzi-Inselgruppe, eine Aneinanderreihung türkisfarbener Buchten, von der Sonne verwöhnt. Der Archipel der Lavezzi-Inseln beherbergt die sterblichen Überreste von mehr als 400 Heeres- und Marineangehörigen, die Opfer des Untergangs der Sémillante wurden, eines Dreimasters, der zwischen dem 15. und 16. Februar 1855 in der Straße von Bonifacio vom Kurs abkam. Diese Fregatte der französischen Marine war während des Krimkrieges gegen Russland mit rund 700 Seeleuten und Soldaten an Bord unterwegs zur Krim, als sie in einem heftigen Sturm auf ein Riff lief und sank. Aufgrund der schwierigen Zufahrtssituation wurden alle gefundenen Leichen auf der Insel bestattet.

Die Begräbnisstätten, in denen sie ihre letzte Ruhe fanden, liegen auf zwei ungewöhnlichen Friedhöfen, die an einer Bucht angelegt wurden und durch einen Fußweg miteinander verbunden sind: Acciarino, im Westen mit 118 Gräbern und Furcone im Osten, mit 124 Gräbern und einer Kapelle. Dieser Ort steht seit 1983 unter Denkmalschutz und gehört zum Naturschutzgebiet „Bouches de Bonifacio“.

Les nécropoles au cœur des Iles Lavezzi

Les nécropoles au cœur des Iles Lavezzi

Les nécropoles au cœur des Iles Lavezzi

1856 ließ das französische Kriegs- und Marineministerium auf dem höchsten Punkt einer der drei Inseln, die im Westen an Cala Lazarina grenzen, der Insel, auf der die Sémillante auf Grund lief, ein pyramidenförmiges Denkmal errichten. Es wurde zum Gedenken an die Offiziere der Land- und Seestreitkräfte errichtet, die bei diesem Schiffbruch ums Leben kamen.

Das französische Verteidigungsministerium (Abteilung DPMA) kümmert sich, unterstützt von seinen Ausführenden (dem nationalen Amt für Veteranen und Kriegsopfer) und lokalen Akteuren (der Gemeindeverwaltung von Bonifacio und dem korsischen Umweltamt), nun um die Erhaltung dieser beiden Kriegsgräberstätten und sorgt für ihre Bekanntheit, wobei immer auf die Wahrung der natürlichen Besonderheiten der Insel geachtet wird.