Marine-Gebäude
Hôtel de la Marine. ©MER ET MARINE - VINCENT GROIZELEAU
In dem im 18. Jh. errichteten Hôtel de la Marine ist auch heute noch ein Teil des Oberkommandos der französischen Marine untergebracht.
Das im neoklassischen Stil errichtete Marine-Gebäude bildet eine der beiden monumentalen Säulenreihen um den Concorde-Platz herum, die von der Rue Royale getrennt werden. Jede der beiden von der Kolonnade von Perrault auf der Westfassade des Louvre inspirierten Säulenreihen besitzt über einem Arkadengang im Erdgeschoss zwölf Säulen mit korinthischen Kapitellen, die eine zentrale Loggia umgrenzen. Diese wiederum ist von zwei Eckpavillons mit je vier korinthischen Säulen begrenzt, über denen sich ein Giebelfeld befindet, mit dessen Dekor die Bildhauer Slodtz und Coustou beauftragt wurden. Die einzelnen Giebelfelder sind durch Balustraden miteinander verbunden.
Das Gebäude ist um einen Innenhof herum angelegt, der den Namen "Cour d'Estienne d'Orves" trägt. Auf dessen Rückseite gelangt man in eine Vorhalle, von der aus eine Treppe ("Grand degré") zu den Salons und Galerien im ersten Obergeschoss führt. Das Marine-Gebäude wurde zwischen 1757 und 1774 nach den Plänen des Ersten Architekten des Königs Ludwig XV., Ange-Jacques Gabriel errichtet. Der Bau erfolgte im Rahmen eines umfangreichen Sanierungsprogramms des Stadtviertels La Fondrière - dem heutigen Concorde-Platz mit dem Denkmal des Königs Ludwig XV. in seiner Mitte. Zuerst wurde das Marine-Gebäude als königliches "Möbellager" verwendet. Es war für die Öffentlichkeit zugänglich und enthielt für die königlichen Schlösser bestimmte Mobiliarteile, Wandteppiche, Kronleuchter und sonstige kostbare Dekorgegenstände, die hier sorgfältig aufbewahrt und restauriert wurden. Es war also wesentlich mehr als ein Möbellager im heutigen Sinn, sondern vielmehr Bestandteil eines Museums. Ein Teil des königlichen Besitzes wurde übrigens in der französischen Revolution 1792 entwendet. Die Einrichtung des französischen Marineministeriums in dem Gebäude erfolgte 1789. Seit diesem Jahr sind hier die höchsten Befehlsorgane der französischen Marine unter verschiedenen Bezeichnungen je nach politischer und militärischer Organisation des Landes untergebracht. Heute befindet sich ein Teil des Oberkommandos der französischen Marine im Marine-Gebäude. Die Restaurierung dieses Baudenkmals unter der Leitung des frz. Verteidigungsministeriums erfolgt nach dem Protokoll "Culture Défense", das am 17. September 2005 unterzeichnet wurde.
Marine-Gebäude (Hôtel de la marine) Place de la Concorde Büro für kulturelle und museografische Aktionen (Bureau des actions culturelles et muséographiques) e-mail : dmpa-sdace-bacm@sga.defense.gouv.fr
Informationen
Place de la Concorde 75008
Paris