Militärische Karrees unter dem Himmel Tahitis
In Französisch-Polynesien gibt es einen ganz besonderen Soldatenfriedhof: den Uranie-Friedhof in Papeete mit vier Grabfeldern:
Aux défunts de l'infanterie coloniale (32 tombes)
Carré de l’infanterie coloniale - J.Bellenand©Marine nationale
Für die Soldaten des 1. und 2. Pazifikbataillons (55 Gräber)
Aux défunts de la Marine nationale (8 tombes),
Carré de la Marine nationale - J.Bellenand©Marine nationale
Aux défunts du centre d'expérimentations du Pacifique (18 tombes)
Carré du centre d'expérimentations du Pacifique ©Marine nationale
Das Gründungsdatum des Friedhofs ist unbekannt, aber das älteste Grab datiert vom 17. April 1844.
Die 111 Leichen auf diesem Friedhof sind Legionäre, Kolonialsoldaten, Gendarmen und Matrosen, die während ihres Dienstes in der Garnison gefallen sind. Zwei der Gräber sind jedoch von Soldaten, die in einem anderen Land für Frankreich starben:
- Eines davon ist jenes von Jean-Baptiste Ceran, der am 4. Januar 1917 im Krankenhaus von Fremantle (Australien) starb, als sein Schiff auf dem Weg nach Frankreich einen Zwischenstopp einlegte. Ursprünglich wurde er als „für Frankreich gefallen“ in einer südaustralischen Stadt beigesetzt. Als 2012 die Konzession für sein Grab auslief und die Direktion für Kulturerbe, Erinnerung und Archive des Verteidigungsministeriums und die französische Botschaft in Australien ließen seinen Leichnam nach Tahiti überführen und auf seiner Heimatinsel wieder zu bestatten.
- Das Zweite ist jenes von Brigadier-Chef Tanerii Mauri, der am 28. Dezember 2020 in Mali verstarb. Der am 26. Mai 1992 in Papeete (Tahiti) geborene Brigadier-Chef Tanerii Mauri war am 4. Juni 2013 in das 1. Jägerregiment in Thierville-sur-Meuse eingetreten. Am 15. November 2020 wurde er für die Operation Barkhane nach Mali entsandt, wo er bei der Wüstentaktikgruppe Lamy als stellvertretender Patrouillenführer tätig war. Er fiel während dieser Mission.
Inhumation le 9 janvier 2021, du BCH Tanerii Mauri, Mort pour le France le 28 décembre 2020 au Mali
@Philippe Leydet
Die Direktion für Kulturerbe, Erinnerung und Archive des Verteidigungsministeriums (DPMA) übernimmt seit 2003 die Erhaltung der Gräber auf dem Uranie-Friedhof und überträgt dem Oberkommando der Streitkräfte in Französisch-Polynesien zu diesem Zweck jedes Jahr die erforderlichen Mittel.
Mehr erfahren:
Einige Informationen zur Erhaltung der französischen Militärgräber im Ausland, die unter der Verantwortung des französischen Verteidigungsministeriums stehen.
Mehr als 230.000 französische Soldaten sind auf rund 1000 Friedhöfen in fast 80 Ländern begraben.
Das Verteidigungsministerium sorgt über die diplomatischen Vertretungen Frankreichs oder die Oberkommandostellen der Streitkräfte dafür, dass die Gräber der „für Frankreich gefallenen“ Soldaten und die Gedenkstelen in fast 50 Ländern für die Ewigkeit erhalten bleiben.
Es handelt sich vor allem um Gräber im Zusammenhang mit zeitgenössischen Konflikten (Krieg von 1870, Erster und Zweiter Weltkrieg, Indochinakrieg, Krieg in Nordafrika und in jüngerer Zeit Soldaten, die im Rahmen von Auslandsoperationen gefallen sind), aber auch um Kriege des 19. Jahrhunderts (napoleonische Kriege, Krimkrieg...), an denen Frankreich beteiligt war.
Das Verteidigungsministerium kümmert sich auch um den Erhalt der Grabstätten jener Soldaten, die im Dienst außerhalb des Krieges gestorben sind, sogenannte „Garnisonsgräber“. Diese Gräber befinden sich vor allem in den überseeischen Departements und Gebietskörperschaften sowie in den ehemaligen französischen Kolonien.
In den anderen Ländern werden diese französischen Militärgedenkstätten von den Regierungen, Gebietskörperschaften oder lokalen Vereinen gepflegt. Das Verteidigungsministerium wacht hier mit Hilfe der diplomatischen Vertretungen Frankreichs über das Gedenken.