Operation Overlord
Hinter diesem Namen verbirgt sich die Invasion der Alliierten in der Normandie.
Anfang Juni 1944 gelingt es dem BBC, die französische Widerstandsbewegung über die bevorstehende Landung der Alliierten zu informieren. Die verschlüsselte Nachricht lautete: ”Das anhaltende Schluchzen der Herbstviolinen” (Verlaine - Lied über den Herbst). Am 5. Juni wird die Operation durch die erste Strophe angekündigt: ”Gepriesen sei mein Herz von anhaltender Monotonie”. Für den Widerstand war dieser Hinweis entscheidend für die sofortige Neuorganisation der Kommunikationswege und die Absicherung gegen den Feind.
5. Juni 1944
Die Operation Neptune beginnt um 22.00 Uhr mit der Aufstellung von fünf Kampfstellungen, die in Konvois (6.939 Schiffe) von England aus mit dem Ziel starteten, 130.000 Männer unbeschadet durch minenfreie Wege durch die Manche zu lenken.
Zusammensetzung: 1. Kampfdivision pro Strand und 2 verstärkende Truppen, die unmittelbar pro Sektor folgen sollten (U und O für Amerikaner, G, J und S für Briten und Kanadier).
Mustangs P51 Modell D des amerikanischen Jägergeschwaders. Quelle: U.S. federal government, lizenzfrei.
06. Juni 1944
Landung der Alliierten.
Vorbereitung des Luftangriffs (0.05 Uhr): Bombardierung der küstennahen Batterien zwischen Le Havre und Cherbourg. Eingreifen der Luftstreitkräfte: 82. und 101. amerikanische Division: 15.500 Männer, 1.682 Flugzeuge und 512 Segelflugzeuge mit dem Ziel: - Errichten eines Brückenkopfes am westlichen Ufer von Merderet, - Einnehmen von der Kirche Sainte-Mère, Beuzeville und der Brücke von Abbé, - Neutralisieren des Bereichs zwischen Orne und Dives, - Einnehmen der Batterie von Merville und bestimmter Brücken. - 0.10 Uhr: Absetzen von Aufklärern per Fallschirm. - 0.20 Uhr bis 0.40 Uhr: Operation ”Kommando” durch die Segelflugzeuge der 6. Division der Luftstreitkräfte, bei der die Brücken das Ziel waren, darunter auch die ”Pegasus Bridge”, die Brücke von Orne und die Batterie von Merville. - 1.00 Uhr bis 2.30 Uhr: Anhaltende Absprünge von Fallschirmjägern der Regimente und Brigaden, bestehend aus amerikanischen und britischen Divisionen. - 3.20 Uhr: Ankunft von Schwermaterial und Unterstützung durch Segelflugzeuge. - 4.30 Uhr: Einnahme der Kirche Sainte-Mère durch die 82. amerikanische Division (505. Regiment).
Bombardierung durch die Seestreitkräfte
- 05.50 Uhr: Start des ”Seebeschusses” auf die deutschen Positionen bis zum Eintreffen der Lastkähne und Landungsboote.
Bombardierung der deutschen Positionen in der Nähe des Utah Beach am 6. Juni durch die USS Nevada. Quelle: U.S. federal government, lizenzfrei.
Bombardierung durch die Luftstreitkräfte
- 06.00 Uhr: Vormarsch der Schwer- und Mittelbomber auf die Befestigungsanlagen an der Küste der Normandie (1.333 Bomber - 5.316 Tonnen Bomben); Ende der Bombardierung 5 Minuten vor der Stunde H.
Landung der alliierten Truppen
- 06.30 Uhr: ”Stunde H” für die Amerikaner (Utah und Omaha).
- 7.10 Uhr: Angriff des 2. Ranger-Bataillons auf Pointe du Hoc.
- 07.30 Uhr: ”Stunde H” für die Briten (Gold und Sword).
- 8.00 Uhr: ”Stunde H” für die Kanadier (Juno). Massiver Sturm verschiedener Angriffseinheiten, Minenräumkommandos, Artillerie usw.
Feste Ziele
UTAH: Sicherstellen des Brückenkopfes zwischen Quineville und Sainte-Marie-du Mont. Zusammenführung der 82. und 101. Division der Luftstreitkräfte.
OMAHA: Vordringen bis zur Linie Isigny-Trévières-Vaucelles. Neutralisieren der Batterie von Pointe du Hoc.
Ohama Beach, 6. Juni 1944. Quelle: Nationalarchiv USA, lizenzfrei.
GOLD: Vordringen bis zur Route Nationale 13 und Einnahme von Bayeux. Zusammenführen der 3. kanadischen Division im Osten und der amerikanischen Truppen im Westen.
JUNO: Sicherstellen eines Brückenkopfes, einschließlich Caen und Carpiquet. SWORD: Einnahme von Caen. Zusammenführung mit der 6. Division der Luftstreitkräfte.
Die kanadische Infanterie landet am Juno Beach und dringt am 6. Juni 1944 in Richtung Bernières-sur-Mer vor. Quelle: Nationalarchiv Kanada
Am Ende von Tag J (D-Day) war es den alliierten Truppen gelungen, mit über 135.000 Männer zu landen sowie entlang der gesamten Normandieküste wertvolle Brückenköpfe zu errichten. Dennoch wurden in manchen Sektoren die Ziele nicht erreicht und in Omaha war die Situation nach wie vor prekär. Bestimmte deutsche Positionen leisteten Widerstand und es war noch ein weiter Weg bis zur Stabilisierung der Front. Die Verluste mit weit über 10.000 Männern (getötet, verletzt oder vermisst) liegen dennoch weit unter den Prognosen. Der 6. Juni 1944 gilt als Tag der Befreiung Frankreichs und Europas und ist als solcher in die Geschichte eingegangen.
Alliierte Fahrzeuge und Schiffe am Morgen der Landung. Quelle: Nationalarchiv USA, lizenzfrei.
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