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Das Museum von Nantua

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Auf einem zugänglichen Rundgang und mit einer neuen Szenografie zeigt das Museum des Widerstands und der Deportation von Ain eine aktualisierte Interpretation der Ereignisse des Zweiten Weltkriegs anhand der Erfahrungen der Bewohner von Ain und der strategischen Herausforderungen dieses Départements.

Poster of the exhibition Les Jours Sans (Days Without), held at the Nantua Museum. Plakat der im Museum von Nantua gezeigten Ausstellung „Les Jours Sans“.
Texte

Das Museum des Widerstands und der Deportation von Ain befindet sich im ehemaligen Gefängnis von Nantua mitten im Haut-Bugey, einer wichtigen Gedenkstätte des Widerstands. Es wurde 1985 vom Verein der Museumsfreunde gegründet, der aus ehemaligen Widerstandskämpfern und Deportierten besteht. Das am 18. Oktober 1986 eingeweihte Museum ging 1990 in Gemeindebesitz über und wird seit 2004 vom Département geführt, wo es der Museumsdirektion untergeordnet ist. Seine reichhaltige Sammlung (Filme, Fotos, Plakate, Uniformen, militärische Ausrüstung, aus der Deportation mitgebrachte Gegenstände...), die vorwiegend aus Spenden der Bevölkerung von Ain stammt, führte 1992 zur Einstufung als „geprüftes Museum“ und 2003 zur Auszeichnung Musée de France.

Die im September 2017 fertiggestellte Renovierung des Museums wurde von der DPMA im Rahmen der territorialen Zusammenarbeit unterstützt. Die Hauptziele waren die Verbesserung der Zugänglichkeit, die Aktualisierung der Sichtweise nach den neuesten Ansätzen der Geschichtsschreibung und die Aufwertung der Sammlungen. Besichtigungen anhand verschiedener Unterlagen und multimedialer Mittel mit Touchfunktion sind für ein breites Publikum zugänglich, einschließlich Personen mit Behinderungen. Der Rundgang, der anhand der Erlebnisse der Bewohner von Ain zwischen 1939 und 1945 errichtet wurde, zeigt die strategischen Herausforderungen dieses zwischen Lyon und Genf gelegenen Gebietes und seine Besonderheiten (durch den Krieg geteilt, Hochburg der Widerstandsgruppen, 1944 durch drei deutsche Gegenangriffe und brutale Repression schwer getroffen). Repräsentative Lebenswege für die Einsätze zwischen 1940 und 1944 verleihen der Besichtigung einen besonderen Akzent. Außerdem befasste man sich mit der Frage, wie sich die Geschichte und das Gedenken an diesem vom Geist der Gründer geprägten Ort vereinbaren lassen, untersuchte aber auch den Aufbau des Gedenkens und seiner Bräuche seit 1945.

Eine von den Gründern 1993 angefertigte Nachstellung über „das Leben in der Widerstandsgruppe“ wurde beibehalten. Als Bestandteil der Geschichte des Museums machen dieser Räume des Gedenkens deutlich, wie die Akteure selbst ihren Widerstand sahen. An fünf Multimediasäulen kann man Auszüge der Berichte anhören. Eine animierte Karte stellt Ain 1939 und die folgenden Besatzungsphasen im Juni 1940 durch die Deutschen und im November 1942 durch die Deutschen und Italiener in einen Zusammenhang. Eigene Bereiche untersuchen das Leben im Gebiet von Gex. Ein Gasgenerator, ein Fahrrad mit Federn usw. stehen für die Anpassung an die Einschränkungen und sind Gegenstand von Animationen. Drei Bereiche befassen sich mit dem ersten Widerstand, der Entstehung der Bewegungen, der Rolle der Netzwerke, der geheimen Armee und der Vereinigung des Widerstands. Eine zweite animierte Karte zeigt die Lager der Widerstandsgruppen, die Stellen der Fallschirmabwürfe und die Sabotageorte. Verschiedene Räume vermitteln die Organisation der Widerstandsgruppen und die Hilfe der Alliierten durch Sende-Empfangsstation (MCR1, UHF-Funk...). Ein vertiefender Bereich widmet sich den Fallschirmabwürfen und Sabotageaktionen.

Zwei Dokumentarfilme untersuchen die Bilder des Films „Ceux du maquis“, dessen Szenen in den Lagern Cize und Granges gedreht wurden, sowie jene der Parade der Widerstandskämpfer in Oyonnax am 11. November 1943. Ein eigener Raum befasst sich mit der Repression, der Verfolgung und Rettung von Juden. Anschließend werden die Befreiungskämpfe, das Kriegsende, die Rückkehr der Deportierten, die Entdeckung des Universums der Konzentrationslager und die Bilanz der Deportationen erwähnt.

Der Aufbau des Gedenkens seit 1945 durch Denkmäler, die Geschichte der Verbände, Auszeichnungen, die Gerechten unter den Nationen, die Entwicklung von Gedenkfeiern und die Rolle des Widerstandsmuseum heute sollen den Besuch ergänzen. Von Juli bis November wird darüber hinaus die Ausstellung „Les Jours Sans“ gezeigt, die vom Zentrum des Widerstands und der Deportation in Lyon gestaltet wurde.


Auteur
Florence Saint Cyr Gherardi - Leiterin des Museums

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