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Das Verbandswesen der Auslandsoperationen

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So wie die Kämpfer früherer Konflikte haben sich jene der Auslandsoperationen für Rechte eingesetzt, die ihrem Einsatz gerecht werden. Sie werden nicht nur in den traditionellen Vereinsstrukturen immer zahlreicher, sondern organisieren sich auch in speziellen Organisationen. 

Gedenkfeier zum 30. Jahrestag des Endes des Golfkrieges (Operation Daguet), 27. Februar 2021. © A.Thomas-Trophime/Verteidigungsministerium
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Das Verbandswesen für Auslandsoperationen ist ursprünglich ein Universum aus Vereinigungen ehemaliger Berufssoldaten, das sich am Rande einer „Militärszene“ befindet, die aus ehemaligen Wehrpflichtigen bestand, die an den großen Konflikten des 20. Jahrhunderts teilgenommen hatten. Die vollständige Aufnahme der Veteranen von Auslandsoperationen in die Militärszene, die sie heute sogar zu den eingesetzten Erben macht, ist einer Neudefinition des Status als „Kriegsveteran“ und der Berücksichtigung neuer Formen des bewaffneten Engagements geschuldet. Allerdings bildeten die „historischen“ Kriegsveteranenverbände Massenbewegungen, welche die Interessen der ehemals mobilisierten, eingezogenen oder eingesetzten Soldaten vertraten. Die „Auslandseinsätze“, die im Rahmen internationaler Abkommen oder friedenserhaltender Operationen oder Vermittlungsmissionen der Vereinten Nationen (UNO) durchgeführt werden, machten ihre Teilnehmer nicht zu „Kriegsveteranen“ im ordnungsmäßigen Sinn des Wortes. Diese Gleichstellung fand erst mit dem Gesetz vom 4. Januar 1993 statt, die nun die Vergabe des Veteranenausweises an die Teilnehmer von Auslandsoperationen unter den gleichen Bedingungen wie für die vorausgehenden Kriegsgenerationen ermöglicht. Diese Öffnung des Kriegsveteranenstatus ist teilweise der Erfolg der Verwaltungsarbeit der Anciens combattants (Kriegsveteranen), der historischen Kriegsveteranenvereinigungen, aber auch der Vereinigungen der Veteranen von Auslandsoperationen. Die Aufnahme der „Neuzugänge“ war jedoch nicht selbstverständlich und die Bewegung „amicaliste OPEX“ (Vereinigung der Auslandsoperationen) besteht bis heute fort, indem sie sich in einem Bund zusammenschließt und sich mit den Mitteln ausstattet, die ihr ermöglichen, die Besonderheiten des Dienstes effizienter zu berücksichtigen, der bei Auslandseinsätzen für das Land erbracht wird.

Derzeit sind zwei „spezielle OPEX“-Vereinigungen in den wichtigsten Gremien zur Abstimmung mit der Verwaltung der Kriegsveteranen vertreten:

- Die Fédération nationale des anciens des missions extérieures – opérations extérieures (FNAME-OPEX, nationale Vereinigung der Veteranen von Auslandseinsätzen – Auslandsoperationen) wurde 1985 gegründet, um die Veteranen der friedenserhaltenden Operationen im Libanon, die „Blauhelme“, zusammenzuschließen. Auf sie geht die Gründung der Association Internationale des Soldats de la Paix (AISP, Internationale Vereinigung der Friedenstruppen) zurück, die bei der Generalversammlung der UNO einen Beobachterstatus besitzt und viele Initiativen umsetzt, um ihr Engagement bei Jugendlichen und ihren in Auslandsoperationen eingesetzten Kameraden aufzuwerten.

- Die Association nationale des participants aux opérations extérieures (ANOPEX, nationaler Verband der Teilnehmer an Auslandsoperationen) jüngeren Datums (2011) setzt zahlreiche Projekte im Zusammenhang mit den Erinnerungen an den Kampf um, insbesondere Veröffentlichungen, Kolloquien und Festakte, arbeitet an der Verbindung zwischen der Armee und dem Volk und nimmt eine wichtige Funktion als Verbindung zwischen den Veteranen der Auslandsoperationen und der aktiven Armee ein.

Diese beiden Vereinigungen nehmen aktiv an den offiziellen Feierlichkeiten und Abstimmungsgremien der Militärszene (ONAC-VG, „G12“) sowie an den Aktionen zur Unterstützung verwundeter Soldaten teil.

Neben diesen beiden spezifischen nationalen Vereinigungen verzeichneten die großen historischen Verbände und die großen Kriegsversehrtenverbände Zugänge durch die Kämpfer der Auslandsoperationen, die dort aufgrund des gleichzeitigen Rückgangs der Zahl der Kriegsveteranen früherer Konflikte und einer immer weiteren Öffnung der Bedingungen für die Vergabe des Veteranenausweises zunehmende Bedeutung gewinnen. Der Wunsch dieser großen Verbände, ihre Reihen für Soldaten aus Auslandsoperationen und anderen Einsatzformen im Dienste der äußeren und inneren Sicherheit des Landes zu öffnen, zeugt von einer wichtigen Weiterentwicklung des militärischen Verbandswesens.


Auteur
Laurent Duval - Leiter des Zentrums „Monde combattant“ in der Direktion für Kulturerbe, Erinnerung und Archive

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