Gedenken an die Deportierten
Situiert an der Spitze der Île de la Cité in Paris, hinter der Apsis der Kathedrale Notre-Dame, hat die Gedenkstätte der Märtyrer der Deportation eine umfangreiche Restaurierung erfahren. Die neue Museografie wird im April 1916 zum Anlass des Nationalen Gedenktags für die Opfer und Helden der Deportation eingeweiht.
„Den Gedanken an den langen Leidensweg der Erschöpfung, des Willens zur Auslöschung und der Erniedrigung wachrufen“. Dies war die Absicht des Architekten Georges-Henri Pingusson, als er diese Gedenkstätte 1960 im Herzen der Hauptstadt, unter dem Platz der Île-de-France entworfen hat. Die berühmte nationale Gedenkstätte, die am 12. April 1962 von Genéral de Gaulle, eingeweiht wurde, ist dem Gedenken an die deportierten Franzosen aus Frankreich zwischen 1941 und 1944 gewidmet. Sie ruft das Leiden der Deportierten in Erinnerung. Durch seine Architektur erinnert die Gedenkstätte an das Umfeld der Konzentrationslager, mit seinen engen Gängen, steilen Stufen, Mauern und scharfen Fallgittern. An diesem zeitlosen Ort, wo man keinen Horizont erblicken kann, verspürt der Besucher ein „tiefes und unerbittliches Gefühl der Unterdrückung“.
Die Gedenkstätte ist auch die Bestätigung des alljährlich abgehaltenen nationalen Tags des Gedenkens an die Deportation. Im Jahr 2015, anlässlich der Zeremonie des Entzündens der Ewigen Flamme, war der Premierminister, in Begleitung des für die Kriegsveteranen zuständigen Staatssekretärs bei der Wiedereröffnung der Gedenkstätte nach einem zehnmonatigen Renovierungsprogramm anwesend. Unter der Leitung des für die Renovierung historischer Monumente verantwortlichen Architekten waren grundlegende Sanierungsarbeiten ausgeführt worden. Der Regierungschef kündigte damals die Fortsetzung der Bauarbeiten im Rahmen eines „museografischen Projekts von historischer Bedeutung“ an.
In den Ausstellungsräumen im Obergeschoss der Gedenkstätte wurde ein neues und gleichzeitig nüchternes, modernes und pädagogisches Erscheinungsbild geschaffen. Ziel ist es, den Besuchern eine Verständnisgrundlage bezüglich der Deportation zu liefern, und gleichzeitig den Grundgedanken des Architekten Pingusson zu erhalten, der insbesondere die Emotion und die Andacht im Sinn hatte.
Der Besichtigungsrundgang zeigt die Formen des Schreckens und des Kampfes in der unbegreiflichen Hölle der Konzentrationslager. Er erzählt auch die Geschichte der Gedenkstätte, von den Entwürfen bis zur Einweihung im Jahr 1962 und die Errichtung der einzelnen Räume.
Heute ist der untere Teil der Gedenkstätte dem Publikum zugänglich. Die Besucher erreichen ihn über eine steile Treppe, die auf einen von Mauern umgebenen Platz führt. Von dort aus führt der Rundgang weiter durch einen engen Gang, der in die Krypta führt. Darin sind die Überreste eines unbekannten Deportierten bestattet, der im Lager von Neustadt verstorben ist. Sie wurden 1962 vom ehemaligen Konzentrationslager Natzweiler-Struthof im Elsass, einem anderen bedeutenden Gedenkort der Deportation, überführt. Weiter geht es durch einen langen Tunnel in den Untergrund, der mit Glasscherben ausgestaltet ist, die die Tausenden von Deportierten symbolisieren, die in den Nazi-Lagern gestorben sind. Auszüge aus den Gedichten von Robert Desnos (verstorben 1945 im Lager von Theresienstadt), Louis Aragon, Paul Eluard oder auch Antoine de Saint-Exupéry schmücken ebenfalls die Wände der Krypta.
In der Region Île-de-France und ihrer Umgebung bestehen andere Gedenkstätten der Unterdrückung und der Deportation, die es zu entdecken gilt: Die Gedenkstätte des kämpfenden Frankreichs am Mont-Valérien in Suresnes, ebenfalls ein wichtiger Schauplatz des nationalen Gedenkens, der ehemalige Bahnhof der Deportation in Bobigny, die Gedenkstätte der Internierung und der Deportation des Lagers von Royallieu in Compiègne, und die Gedenkstätten der Shoah, in Paris und in Drancy.
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Gedenkstätte für die Märtyrer der Deportation
Square de l'Île de France Paris 4e - Tel.: +33 01 46 33 87 56
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