Senegalesisches Tata in Chasselay
Le Tata sénégalais de Chasselay, nécropole militaire situé à Chasselay dans le Rhône, France. Source : Photo Taguelmoust
Im Juni 1940 dringt die deutsche Armee in Richtung der Stadt Lyon vor.
Im abendländischen Afrika steht „Tata“ für „Streifen heiliger Erde“, in der die im Kampf gefallenen Soldaten beerdigt werden.
In Chasselay, Rhône, macht diese Namensgebung insofern Sinn, als dass die lokalen Annalen ein historisches Drama erzählen, das sich während des Zweiten Weltkrieges hier abgespielt hat.
Die Kämpfe
Obwohl Lyon den Status einer „offenen Stadt“ innehatte, wurde diese Tatsache am 19. und 20. Juni 1940 ignoriert, als das 25. Regiment der senegalesischen Infanterie der deutschen Armee in Chasselay gegenüberstand.
Trotz ihres mutigen Einsatzes mussten sie sich schlussendlich dennoch geschlagen geben. Die Kämpfe endeten mit einem Massaker an den afrikanischen Gefangenen durch die SS Totenkopf Division.
Das so genannte Tata
Das Tata ist eine rechteckige Bauform, umgeben von hohen Mauern und Ecktürmen mit einem pyramidenförmigen Eingang, geschmückt mit Pflöcken, das sich durch die sudanesisch beeinflusste Architektur auszeichnet.
Das aus massiver Eiche gefertigte Tor besticht durch die acht verschiedenartigen Masken, auf denen Talismänner des Kults über die Verstorbenen wachen. Die ringförmigen Mauern und die Grabsteine sind ockerfarben und rot gehalten.
Auf dem Friedhof befinden sich die sterblichen Überreste von 196 Infanteristen verschiedener Nationalitäten des abendländischen Afrikas. Die Soldaten stammten nicht nur aus dem Senegal, sondern auch aus dem Oberen Volta, Dahomey, dem Sudan, Tschad usw.
Entstehungsgeschichte der Gräberstadt
Die Errichtung dieses in Frankreich einmaligen Bauwerks geht auf Jean Marchiani zurück. Als Kriegsveteran der Jahre 1914/1918 wird er 1940 zum Generalsekretär des nationalen Büros für Kriegsversehrte, Veteranen und Kriegsopfer.
Nachdem er von den Ereignissen am 19. und 20. Juni erfahren hat, ist er fest dazu entschlossen, die Leichname der afrikanischen Soldaten in kommunalen Friedhöfen zu vereinen, oft jedoch auch in einfachen Gräben auf freiem Flur.
Nach einer Bestandsaufnahme in allen betroffenen Gemeinden kauft Jean Marchiani ein Gebiet in Chasselay, in der Nähe des so genannten Vide-Sac, wo 50 senegalesische Inhaftierte vom Feind erschossen wurden. Er wird unterstützt von General Doyen, ehemaliger Kommandant der Alpenarmee, sowie dem senegalesischen Abgeordneten Calendou Diouf.
Die Einweihung findet am 8. November 1942 statt, drei Tage vor der Invasion der neutralen Zone durch die Deutschen.
Diese Gedenk- und Gedächtnisstätte wird seit 1966 als Gräberstadt geführt. Sie ist Eigentum des Verteidigungsministeriums und wird von der Departement übergreifenden Direktion für Kriegsveteranen der Region Rhône-Alpes verwaltet.
Nationale Gräberstadt in Chasselay
Anfahrt: Über die D100 in Richtung Les Chères Chasselay (Rhône)
Öffnungszeiten: 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr
Besuchszeiten mit Führungen: 10.00 Uhr bis 12.00 Uhr und 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr
Eintritt: kostenlos
Informationen
D100 69380
Chasselay
Accessible toute l'année de 10H00 à 18H00. Visites guidées de 10H00 à 12H00 et de 14H00 à 17H00