Sitzkrieg
Sous-titre
Ein Bild - eine Geschichte
Mit diesem Foto einer Langlauftour im Jura, das aus dem späten Ende des Winters 1939-1940 mit äußerst rauen Temperaturen stammt, verbeugen wir uns vor den Olympischen Spielen von Pyeongchang und ihrem Wintersport.
©Unbekannter Fotograf / SCA / ECPAD / 1940
Gebirgsjägereinheit auf Langlauftour (Jura, März-Mai 1940)
Ref.: 8ARMEE 29 H 365
Unser Kontext ist der „Sitzkrieg“, was diese ziemlich ruhige Tour, auf die sich eine Gebirgsjägereinheit begibt, gut veranschaulicht. Das Mittelgebirge strahlt daher eine gewisse Weichheit aus, die geometrischen Linien, denen die Männer folgen, drücken eine Art der Herrschaft über das Gebiet aus. In Wirklichkeit ist diese Tour eher eine Übung, um die Untätigkeit der Soldaten und die daraus folgenden Schwierigkeiten (Disziplinlosigkeit, Depressionen) zu bekämpfen. Die Männer finden hier wieder zu den Regeln des Kollektivs zurück, denn die Gebirgstruppen stehen seit ihrer Gründung (1888) für militärische Spitzenleistungen sowie für körperliche und geistige Stärke, die in einer widrigen natürlichen Umgebung nötig ist. Man erkennt die klassische Uniform (Segelhemd und Hose aus dunkelblauem Drillich) der Gebirgsjäger, der „blauen Teufel“, aber auch ihr breites Barett aus schwarzer Wolle. Als der „Sitzkrieg“ infolge des Frankreichfeldzugs beendet ist, nehmen die Gebirgsjäger wieder an den Kämpfen in der Ebene teil. Später in der Chronologie des Krieges nehmen einige Untergrundgruppen ehemalige Gebirgsjäger auf, die zu Widerstandskämpfern wurden, wie Leutnant Théodose Morel, Tom Morel genannt, der die Männer am Glières-Plateau befehligt.