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Staatlicher Soldatenfriedhof von Amiens „Saint-Pierre“

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Staatlicher Soldatenfriedhof von Amiens „Saint-Pierre“ © ECPAD

 

Um die Infotafel des Friedhofs aufzurufen, klicken Sie hier vignette Amiens

 

Auf dem Staatlichen Friedhof von Amiens „Saint-Pierre“ sind bei den Schlachten an der Somme für Frankreich gefallene Soldaten begraben. Dieser gegen Kriegsende geschaffene Friedhof wurde von 1921 bis 1934 weiter ausgebaut, um den in den Militärfriedhöfen und städtischen Friedhöfen von Amiens, Dury und La Madeleine exhumierten Gefallenen eine letzte Ruhestätte zu bieten. Auf dem Friedhof sind fast 1 400 französische Soldaten, die in den requisitionierten Gebäuden untergebrachten Militärambulanzen ihren Verletzungen erlegen waren sowie 25 im Ersten Weltkrieg gefallene belgische Soldaten begraben.

 

Amiens, eine Stadt direkt hinter der Front

Nachdem die Stadt Amiens zunächst den ersten britischen Expeditionskorps als Basis gedient hatte, wurde sie am 30. August 1914 von der deutschen Armee eingenommen und nach dem Sieg an der Marne im September 1914 wieder aufgegeben. Im Laufe dieser kurzen Besatzungszeit musste die lokale Bevölkerung eine ausgesprochen repressive Politik ertragen und zahlreiche Beschlagnahmungen über sich ergehen lassen. Nach diesem Rückzug blieb die Stadt, die sich nun wieder in den Händen der Franzosen und später der Briten befand, den ganzen Krieg über ein Ziel der deutschen Artillerie und der deutschen Luftwaffe. Im März 1918 hatte sie eine strategische Stellung inne und wurde hart umkämpft. Die britische Armee und der Australian and New Zealand Army Corps brachten große Opfer, um die Stadt im August 1918 endgültig von der deutschen Armee zu befreien.

Die Schlachten an der Somme 1914-1918

Die ersten Einsätze an der Somme erfolgten im Rahmen des sogenannten „Wettlaufs zum Meer“, einem Manöver, bei dem die Kriegsführenden jeweils versuchten, die feindliche Armee im Norden zu überholen. Die Operation war ein Misserfolg: die Front erstarrte und die Deutschen bezogen Stellung auf der Achse Bapaume-Péronne. Dies hatte zwischen Beaumont-Hamel und Beuvraignes einen durch den Einsatz von Minen noch weiter verschärften Grabenkrieg zur Folge. Ab Juli 1915 ging die Verwaltung dieses Sektors auf die britischen Streitkräfte über, die die französische Armee ablösten, deren 10. Armee die Verteidigung im Süden in Richtung Chaulnes übernahm, während die 6. Armee die beiden Sommeufer besetzte.

Die im August 1919 von der Armee ausgezeichnete Stadt Amiens „ertrug die Bombardierungen und die Bedrohung durch den Feind vier Jahre lang mit unbedingtem Mut und absoluter Würde“.

Die wichtigste, hauptsächlich von den Briten getragene Offensive fand 1916 statt, als General Joffre einen Angriff in einem „ruhigen“ Sektor am Schnittpunkt zwischen den französischen und britischen Armeen beschloss.

Der ursprüngliche Plan einer „Großoffensive“ wurde von den Vorgängen in Verdun stark verwässert, die die für die Offensive vorgesehenen französischen Truppen um die Hälfte verkleinerten. Das Oberkommando entschied deshalb, eine französisch-britische Offensive zu starten, bei der viel Artillerie zum Einsatz kommen sollte. Der englische General Haig brachte zahlreiche Infanteriebataillone aus unerfahrenen Freiwilligen in Stellung, um einen großen Durchbruch zu erzielen. Die Vorbereitung der Artillerie lief am 24. Juni 1916 an, jedoch wurde der Angriff aufgrund von schlechten Wetterbedingungen auf den 1. Juli verschoben.

In den ersten Tagen waren sehr hohe Verluste zu verzeichnen und die Offensive wurde schnell zu einem Zermürbungskrieg, bei dem die Briten keine nennenswerten Erfolge erzielen konnten und einen hohen Preis zahlen mussten. Die Deutschen waren jedoch gezwungen, Artilleriematerial aus der Region um Verdun abzuziehen; damit war eines der Ziele der französisch-englischen Operation erreicht.

Die französische Armee rückte schneller vor als die britischen Soldaten und die Armee des Commonwealth, was sicher darauf zurückzuführen war, dass die beteiligten Einheiten über mehr Erfahrung verfügten. Die Franzosen erhielten Verstärkung und versuchten, ihre Aktionen im Norden der Somme zu entwickeln, was jedoch nicht die erhofften Ergebnisse brachte. Die alliierten Truppen „knabberten“ die deutschen Positionen zehn Wochen lang an, ohne einen entscheidenden Durchbruch zu erzielen. Deshalb brachen die Chefkommandeure der alliierten Armeen die Generaloffensive schließlich ab und übten weiterhin Druck auf den Feind aus, indem sie in regelmäßigen Zeitabständen Teilangriffe starteten und die ersten Panzer einsetzten. Am 18. November 1916 wurde die Offensive endgültig abgebrochen.

Auf einer Karte sieht es aus, als wären die alliierten Truppen enorm vorgerückt, in der Realität jedoch waren sie im Laufe der Schlacht lediglich 5 km vorwärts gekommen. Die Offensive hatte enorm viele Menschenleben gekostet. Die deutsche Armee verlor zweifellos 650 000 Soldaten und die französische fast 200 000. Für die englische Armee war die Somme mit 420 000 Gefallenen das größte militärische Desaster der Militärgeschichte des 20. Jahrhunderts.

  • Staatlicher Soldatenfriedhof von Amiens „Saint-Pierre“ © ECPAD

  • Staatlicher Soldatenfriedhof von Amiens „Saint-Pierre“ © ECPAD

  • Staatlicher Soldatenfriedhof von Amiens „Saint-Pierre“ © ECPAD

  • Staatlicher Soldatenfriedhof von Amiens „Saint-Pierre“ © ECPAD

  • Staatlicher Soldatenfriedhof von Amiens „Saint-Pierre“ © ECPAD

  • Die englischen Truppen rücken an die Kampflinie vor. © ECPAD

  • Französische und britische Truppen erholen sich vor der besetzten Stadt Saint-Quentin in der Somme auf einem Hügel, Mai 1917. © ECPAD

  • Zwei zweisitzige BE 2C Militär-Beobachtungsflugzeuge auf dem Flugfeld Cachy in der Nähe von Amiens. Dieses Flugzeugmodell wird von der Royal Aircraft Factory gebaut. © ECPAD

  • Schutzvorrichtungen an der Haupttür der Kathedrale von Amiens. Diese Arbeiten wurden von den Sappeuren der Genietruppen ausgeführt, um die Türen und die Skulpturen der Kathedrale zu schützen. © ECPAD

  • Französische Soldaten in individuellen Schutzständen. Diese als Schutzstände gegen die Bombardierungen dienenden Nischen sind an der Achse Hardécourt-aux-Bois bis Cléry-sur-Somme zu finden. Diese Achse war für den Nachschub der ersten Linien überlebenswichtig. Deshalb versuchte die deutsche Artillerie Tag für Tag, sie mit einem Bombenhagel unbenutzbar zu machen. Die Soldaten vor Ort waren gezwungen, alle den Verkehr behindernden Granatenlöcher wieder zuzuschütten. © ECPAD

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