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1870-1871. Der Deutsch -Französische Krieg

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Réservistes français de 1870
Réservistes français de 1870. Source : Pierre-Georges Jeanniot. DR.
Corps 1

lm Juli 1870, wiedersetzt sich der französische Kaiser gegen den Regierungsantritt Spaniens, eines preußischen Prinzen.

Er wird schnell durch den Rücktritt des Thronprätendenten Léopold von Hohenzollern zufriedengestellt. Aber Napoleon III will noch mehr : er wünscht sich, dass Preußen definitiv auf den spanischen Thron verzichtet. Es ist für Napoleon lll undenkbar die Situation, die im XVI J.h. stattgefunden hat zu wiederholen. Damals herrschte Kaiser Karl von Österreich, (auch als Karl V bekannt) über Spanien und Deutschland und engte dabei auch Frankreich ein. Diese unerträgliche Situation hatte schon damals, von 1521 bis 1559, sechs Kriege verursacht; ohne deren Verlängerung zu vergessen : sechs weitere Kriege, von 1635 bis 1748 fanden damals statt. Es ist also verständlich, dass Frankreich (vor allem in der Zone der Pyrenäen) seine Ruhe haben will.

Corps 2


1870-1871. Der Deutsch -Französische Krieg

In Ems empfängt der preußische König den französische Botschafter. Durch Zeitungen, die vom königlichen Kanzler Bismarck manipuliert wurden, nimmt der Botschafter Kenntnis eines unakzeptablen französischen Vorschlags, der vom König Guillaume I von Hohenzollern abgelehnt wurde. Diese Provokation verletzt die französische Diplomatie und schürt die kriegerische Gesinnung des Hofes der spanischen Kaiserin Eugénie. Die Kaisein beeinflusst Napoleon III. lm Schloss von St. Cloud versammelt sich der Ministerrat und beschließt Preußen den Krieg zu erklären. Die Abgeordnetenkammer spricht sich für den Krieg mit einer Mehrheit von 425 Stimmen gegen 10 aus.

Am 19. Juli 1870 erklärt die französische Regierung dem preußischen Königreich den Krieg. Am 28. Juli übernimmt Napoleon III in Metz das Kommando der Armee. Am 2. August in Mayence, übernimmt Guillaume der 1. das Kommando seiner Truppen und die der deutschen Alliierten und Verbündeten. lm Laufe dieser siegreichen Kampagne wird er von allen souveränen Fürsten und deutschen Verbündeten als Kaiser ernannt. Mit einem Heer von nicht einmal 250 000 Mann, 43 000 Pferden und 900 Kanonen ist Frankreich durch die vorigen Konflikte (Kirm, Italien, Mexiko) stark entkräftet. lm Gegensatz ist die Armee des Feindes stärker und größer. Aus den preußischen Verbündeten und den 22 unterworfenen Staaten des Nordbundes plus jene der Südstaaten (die bayrischen Königreiche, Württemberg, das Großherzogtum von Baden) zusammengesetzt, zählt sie mehr als 600 000 Soldaten, 70 000 Pferde und 1 500 Kanonen. Die aggressive preußische Armee hatte Dänemark 1864 und später Österreich 1866 geschlagen. Außerdem hat sie ihre Rüstung verbessert. Die Franzosen rechnen mit ihren modernen Waffen, wie z.B. das Chassepot-Gewehr mit beweglichem Zylinderkopf und die Reffye-Maschinengewehre.

Der erste gefallene französische Soldat, starb am 25. Juli im Elsass : Claude Paganier, Unteroffizier des 12. Pferdejägerregiments, im Kampf gegen die bayrischen Dragoner, während eines Zusammenstoßes der Kavalleriepatrouille in Schirlenhof im Niederrhein.

Die Armee des Kaisers wird am Anfang des Krieges etliche Niederlagen im Elsass erleiden : Am 4. August in Wissemburg, in Worth und Froeschwiller am 6. August, wo der berühmte Angriff von Reischoffen stattfinden wird. Während eine preußische Armee in Straßburg eindringt, überfällt eine andere Lotringen, indem sie über die Vogesen geht. Sie gewinnt die Schlacht von Forbach am 6. August. Der Feind trifft in Metz ein, wo die Armee des Marschalls Bazaine sich zurückzieht. Die Franzosen versuchen sich zu verteidigen, indem sie sich der Schlachten von Borny, Gravelotte, Saint-Privat, am 14., 16., 18. August ausliefern, aber Bazaine Oberbefehlshaber, reagiert nicht mehr und lässt sich schließlich in Metz, von 200 000, Deutschen umzingeln. Marschall Mac Mahon ruft seine Armee im Lager Châlons in der Marne zusammen, von wo er und Napoleon III vorhaben, Metz zu befreien. Aber die feindlichen Kräfte stoßen das französische Heer Richtung Ardennen zurück. Es folgt die Schlacht von Sedan, wo die Franzosen am 1. September geschlagen werden ; der Kaiser wird mit Tausenden von anderen Männern festgenommen, der Rest von ihnen unternimmt die Flucht.

Die nationale Verteidigung

Die Kapitulation löst in Paris den Niedergang von Napoleon III und seines Regime aus. Die Republik wird am 4. September proklamiert und die Regierung der nationalen Verteidigung wird gebildet. Sie ist aus Pariser Abgeordneten zusammengesetzt, wie z.B. Jules Favre, Jules Ferry, Jules Simon, Léon Gambetta, etc. Ohne Hindernisse dringen die deutschen Heere in der Region der Champagne ein und erreichen dann Paris. Am 19. September ist die Stadt vollkommend eingeschlossen. Die Entstehung des Sitzes der Hauptstadt beginnt. Die Festungsplätze von Toul, Straßburg und Metz ergeben sich im Herbst. In Metz kapituliert Marschall Bazaine ohne jeglichen Wiederstand. 173 000 Soldaten, 3 Marschälle, 50 Generäle sind ausgeliefert und 53 Fahnen, 200 000 Gewehre, Kanonen und Munitionen konfisziert. Die Katastrophe erreicht ihren Höhepunkt. Bismark lehnt die Friedensvorschläge der Republik ab und fordert Elsass und Lothringen als Eroberung an. Der Feind konzentriert all seine verfügbaren Kräfte auf Paris und auf das Zentrum des Landes, aber er wird in Orleans und Coulmier geschlagen. Dies erlaubt der Armee der Loire, in Paris fortzuschreiten und zu Hilfe zu kommen. Die Schlachten von Artenay (10. Oktober), Beaune-la-Rolande (28 November), Patay (2. Dezember) finden folglich statt, während in Paris General Ducrot am 2. Dezember vergeblich versucht einen Ausgang in Champigny zu finden. Der Feind erobert am 9. November Orleans zurück

Gambetta, der im Heißluftballon von der Hauptstadt entflieht, animiert die nationale Verteidigung in der Provinz zum sogenannten Volkskrieg, während die im Osten isolierten Orte wie Belfort und Bitche standhalten. Am 6. Dezember dringen die Deutschen in der Normandie ein und besetzen Rouen. In der Picardie, werden sie am 23. Dezember vom General Faidherbe zurückgedrängt. Zwischen dem 2. und 3. Januar 1871 schlägt er die Deutschen auch in Bapaume. Aber am 19. Januar wird er während der Schlacht von Saint-Quintin besiegt. Paris wird von der Artillerie des preußischen Sitzes bombardiert. Vieles wird zerstört und abgebrannt. Sowohl das Volk als auch die Soldaten leiden an Hungersnot und Kälte. Die Belagerer verlieren die Schlachten von Bagneux, Bourget und Buzenval.

General Chanzy kann ihnen nicht helfen, da seine Armee am 10. Januar in Mans geschlagen wird. Paris ist am Ende seiner Kräfte und muss sich am 28. Januar ergeben. Die Armee des Generals Bourbaki gewinnt die Schlacht von Villersexel, im Osten am 9. Januar. Doch in Héricourt wird er während des 15., 16. und 17. zurückgedrängt und flüchtet in die Schweiz, wo er das was von seinen Truppen noch übrig geblieben ist, wiederfindet. Der Krieg spielt sich auch zwischen Dezember 70 und Januar 71 in der Bourgogne ab, wo die Schlachten von Dijon und Nuits-Saint-Georges stattfinden.

Der Frieden

Ab der Pariser Kapitulation am 28. Januar 1971, wird ein momentaner Waffenstillstand abgeschlossen. Dank den Wahlen vom 8. Februar wird Adolphe Thiers in Bordeaux, wo die Regierung zeitweilig geflüchtet ist, zum Chef der exekutiven Mächte ernannt. Am 26. Februar verhandelt Thiers in Versailles mit dem Kanzler von Bismark ein Übereinkommen um die allgemeine Einstellung der Feindseligkeiten auszuhandeln. Aber einige Franzosen setzen den Kampf fort. Am 1. März dringen die deutschen Sieger durch den Westen in Paris ein und steigen die Champs-Elysées herab. An diesem Tag in Bordeaux akzeptiert die Nationalverteidigung die Friedensbedingungen mit 546 Stimmen gegen 107. Am 27. März verlassen die Verteidiger von Bitche in der Mosel die Zitadelle, wo der Feind ihnen die Ehre erweist. Ebenso verlassen die Verteidiger von Belfort am 16. Januar den Platz. Vom 18. bis zum 27. Mai explodieren in Paris tragische Ereignisse: die Einwohner der Kommunen und die Versailler Stadtbewohner führen einen brüdermörderischen Kampf. Am 10. Mai beendet der Frankfurter Vertrag die Konflikte. Frankreich verliert etwa 1.700 Gemeinden, muss den Elsass und ein Teil Lothringens an Deutschland übereignen und 5 Milliarden Francs Kriegesentschädigung plus die Zinsen von 567 Millionen Francs darauf zahlen. Um die Zahlung zu garantieren, besetzen die feindlichen Truppen während zwei Jahre einige Departements und werden die letzte besetzte Stadt (Verdun) erst am 13. September 1873 verlassen. Die Besetzungskosten von 1 341 Millionen Francs, gehen zu Lasten der Franzosen. Was die französische Armee angeht, ist es ihr verboten, während dieser Zeit, außerhalb der Loire kasernierte Truppen zu besitzen. Frankreich weint über 138 000 Todesopfer; 400 000 Gefangene. Unter ihnen kommen 18 000 in Gefangenschaft um.

Erinnerung und Gedenken



Gräber und Gebeinstätte Der Artikel 16 des Frankfurter Friedensvertrages unterstreicht, ”dass sowohl die französische als auch die deutsche Regierung, sich verpflichtet, die Gräber der gefallenen Soldaten, zu respektieren und zu unterhalten.” In Frankreich legt das Gesetz vom 4. April 1873 die Regeln zur Konstruktion und zur Einrichtung der Gräber fest. Der Staat übernimmt die Einrichtung der nationalen Gräberstädte die dazu bestimmt sind, die Gebeine der französischen und deutschen Soldaten, die auf dem Schlachtfeld gefallen sind und von der siegreichen Armee begraben worden sind, zu sammeln. Die Zahlung der Gräber wird dem Innenministerium anvertraut. Bevor sie die Exhumierung und Neugruppierung durchführen können, müssen fünf Jahre vergehen. Während dessen lassen die Präfekte provisorisch, gemeinsame Gruben und isolierte Gräber einrichten. Es ist also nur ab 1876, dass die Exhumierungs- und Konzentrationsarbeiten beginnen. Die isolierten Gräber sind in Erbbegräbnisse gruppiert, die der Staat den verschiedenen Gemeinden abgekauft hat. In der Nähe der verschiedenen Schlachtfelder, wurden Grabstätte eingerichtet, um die Reste der Soldaten der zwei Armeen unterzubringen.

Gedächtnismonumente Der Krieg von 1870 hat die französische Bevölkerung zutiefst erschüttert. Nach dem Frieden erblühen zahlreiche Gedächtnismonumente um die verschiedenen Schlachtfelder. Es sind die Gemeinden und die betroffenen Regimente die, dank der Ermutigung der lokalen Gremien der Französischen Erinnerung, die meisten Subskriptionen, für die Finanzierung dieser Gebäude sammeln. Die Regierungen unterstützen diese Initiativen, damit die Touristen an die patriotischen Werte erinnert werden, für die diese Soldaten gefallen sind. Simple geschnitzte Steine, manchmal abgestumpfte Kolonnen, Obelisken und Pyramiden sind einige Beispiele.

Ab 1875 bemühen sich die Behörden ein ”realistischeres” Bild des Krieges zu vermitteln. Die Statuen, die meistens Soldaten der nationalen Bewachung darstellen, vervielfachen sich. Zum ersten Mal ehrt man den simplen, einfachen Soldaten. Da diese Statuen teuer sind, werden sie zu einem begehrten Objekt für artistische Wettbewerbe. Die Schönsten finden ihre Stelle in Gießereikataloge, die für die weniger wohlhabende Gemeinden bestimmt sind. Diese Gedächtnismonumente zeichnen manchmal auch die Tapferkeit eines besonderen Armeekorps aus.