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1914-1918 - Die ersten Kämpfer des Himmels

Aktie :

Beladen eines Farman 40 mit Bomben
Corps 1

1914-1918 Die ersten Soldaten des Himmels

Corps 2


1914-18 nimmt die Luftwaffe zum ersten Mal am Krieg teil. Trotz der noch unzureichenden Technik, die durch das Heldentum der Piloten ausgeglichen wird, spielt sie in der Entwicklung des Konflikts eine entscheidende Rolle.

Zu Beginn des Ersten Weltkriegs haben die meisten Militärs nur ein begrenztes Vertrauen zu der Wirksamkeit der Luftwaffe. Im Gegensatz zu ihnen ist sich General Joffre, Generalstabschef der Streitkräfte seit 1911, ganz besonders der Bedeutung bewusst, die die Luftwaffe an der Seite der Infanterie in diesem Krieg haben konnte. So vertraut er am 25. September 1914 die Leitung des Luftfahrtdienstes im Generalhauptquartier Kommandant Barès an. Dieser organisiert die Luftfahrt nach ”Spezialitäten”: Jagd, Bombenangriff, Aufklärung und die Luftwaffe der Armeekorps. Die Bomberflugzeuge spielen in der Entwicklung des Konflikts eine entscheidende Rolle. Ihr Einsatz trifft auf eine große Anzahl von materiellen Schwierigkeiten, die ihre Wirksamkeit bis Ende 1917 behindern. Das Auftauchen eines neuen, ausgereiften Flugzeugs (Breguet XIV) und einer neuen Form seiner Benutzung (Einsatz in Massen) macht ihre Aktion unentbehrlich. Aber die Luftangriffe hätten sich nie in dem Maße entwickelt und eine derartige Bedeutung erlangt ohne die Kühnheit, Tapferkeit und das Heldentum der Männer, die sie in die Tat umsetzten. Die Schaffung der 1. Bombergruppe (GB1) ist Aufgabe des Kommandanten de Goÿs, genannt ”Vater des Bombenangriffs”. Der Bombenangriff hat zwei Ziele im Auge, ein taktisches (Eingreifen auf dem Schlachtfeld) und ein strategisches (Eingreifen auf feindlichem Territorium).

Am 26. Mai 1915 führt de Goÿs die erste strategische Mission mit der GB1 durch, einen Angriff auf feindlichem Territorium auf die Fabriken von Ludwigshafen, wird aber am Ende dieser Aktion gefangen genommen. Zu Beginn werden die Missionen ohne irgendwelche geeigneten Ausrüstungen unternommen: ”Die Bomben liegen lose in der Kabine, auf den Knien der Beobachter, die sie nach Gefühl über Bord werfen, nachdem sie sie scharf gemacht haben”. (1) Nach und nach kommen die Bombenwerfer, die Schießtische, die Zielgeräte ... Auf die Bewaffnung ist keinerlei Verlass, und die Projektile müssen mit großer Vorsicht behandelt werden. Die Staffel MF 29 von Hauptmann Happe in Belfort erlebt einen schweren Unfall durch das Hantieren mit einer 90 mm - Granate, die am Boden explodiert und 5 Männer tötet und 2 schwer verletzt. Zu diesem Risiko beim Hantieren kommen die Mängel der Geschosse: schlechte Qualität der Leitwerke für die Granaten, ein zu kapriziöses Zündungssystem bei den Brandbomben... Die Gros-Andreau - Bombe führt zu Zwischenfällen: der Bombenwerfer von Leutnant de Langlade, Beobachter eines Partridge, hat Ladehemmung; Langlade zieht die Geschosse einzeln heraus und wirft sie über Bord. Dadurch zeigt die Gasmischung in bestimmten Bomben ihre Wirkung; durch die Dämpfe wird der Mannschaft schlecht, die gerade noch zur rechten Zeit das Bewusstsein wieder erlangt, um das Flugzeug unter Kontrolle zu bekommen.

Die Nachteinsätze Die Bomber haben bald Probleme durch die Überlegenheit der deutschen Flugzeuge, die sie verfolgen. Schnelligkeit und Wendigkeit sind zwei Eigenschaften, die die deutsche Fokker oder Aviatik besitzen, im Gegensatz zu den Voisin, Farman oder Breguet von vor 1918. Die französischen Piloten gleichen die Verwundbarkeit ihrer Flugzeuge durch außerordentliches Geschick und Virtuosität aus. Die Nachteile auf Grund des Flugzeugs, aber auch durch das Hotchkiss - Maschinengewehr, das durch das Parabellum - Maschinengewehr des Gegners übertroffen wird, zwingen das Oberkommando schließlich dazu, auf Luftangriffe am Tage zu verzichten, weil sie zu gefährlich und tödlich geworden sind. Sie werden also durch die Fliegerei in der Nacht abgelöst, was neue Risiken mit sich bringt. Aber die Bomber passen sich der Situation an, wie Kommandant Gignoux bezeugt: ”Wenn man sich das einmal klar macht, wir hatten wirklich wenig Übung, denn ich bin zu meinem ersten nächtlichen Luftangriff nach ganzen 53 Flugstunden aufgebrochen. Wenn ich da eine Panne gehabt hätte... Man kann nichts sehen, wenn man mit dem Nachtflug beginnt, absolut nichts, man sieht nichts als ein schwarzes Loch unter sich. Man sieht die Lichter am Boden [...] Wir waren ziemlich wenige, vor allem am Anfang [...] Vom 8. oder 9. Bombenangriff an habe ich angefangen, meinen Weg allein zu fliegen, ich habe mich ganz gut zurecht gefunden, aber am Anfang sieht man wirklich absolut gar nichts. [...] Man sieht auf seinen Kompass, man kontrolliert die Zeit, man weiß, dass man z.B. 15 km in 8 Minuten zurückgelegt hat. Das Ziel ist 50 km entfernt: wenn man sich nicht mit Hilfe der Sicht am Boden orientieren kann, weiß man doch ungefähr, wo man ist und dann versucht man, das Ziel zu finden, das oft beleuchtet und häufig sehr charakteristisch ist: es ist ein Bahnhof, eine Eisenbahnlinie, eine Fabrik. Allmählich bekommt man Erfahrung... Es gelingt einem, den Boden zu sehen. So habe ich Kameraden mitgenommen, denen ich gezeigt habe, wie sie sich orientieren konnten. [...] Der Feind konnte uns nur durch das Geräusch erkennen; so wurden nur sehr wenige Flugzeuge abgeschossen. Die große Gefahr für uns war eine Panne: der Motor des Voisin Peugeot 220 machte häufig Ärger. Ich habe selbst mehrere Pannen mit dem Voisin gehabt, und da bin ich die größten Risiken eingegangen.” (2)

Gefährliche Bedingungen, die Kühnheit der Männer Ende 1917 bringen die Fortschritte der Flugzeugkonstruktion den Breguet XIV hervor, mit dem man die Luftangriffe bei Tage wieder aufnehmen kann. Mit den Verbesserungen in der Struktur und am Motor und seinem automatischen Abwurfsystem gibt dieses neue Flugzeug, zusammen mit dem massenhaften Einsatz der Flieger, den französischen Streitkräften das Gleichgewicht zurück. Bis zum Ende des Krieges legen die Bomber einen Mut und ein Heldentum an den Tag, die häufig von den Aktionen der Jäger verdeckt werden. Es ist richtig, sie zu ehren und den Mut zu bewundern, den sie gezeigt haben, um ihre Einsätze unter diesen gefährlichen Umständen durchzuführen, bei denen der Tod immer gegenwärtig ist, vor allem wenn man weiß, dass man ihnen nicht einmal das einzige Mittel zur Rettung eines Fliegers mitgab, einen Fallschirm. Was für einen überzeugenderen Beweis für die Kühnheit und Opferbereitschaft der Bomber kann es geben als diesen Auszug

aus dem Flugtagebuch der Staffel 13 von Kommandant des Prez de la Morlais : ”Am 14. September [1918] sollten die Bomber der Staffel wieder einmal eine schöne Seite in das goldene Buch der französischen Luftwaffe schreiben, die sie aber leider zu teuer bezahlen mussten. Man gibt uns den Befehl, eine Gruppe von Conflans - Bombern 30 km in die feindlichen Linien zu fliegen. Es herrscht ein Westwind mit über 20 m in der Sekunde. Unsere Jäger können uns nicht während des gesamten Einsatzes begleiten, und wir werden auf erbitterte Kämpfe mit der feindlichen Luftwaffe treffen, die in diesem Sektor sehr aggressiv ist. [...] Bei etwas Verspätung beim Abflug erreichen die Staffeln die Linien zu vereinzelt, um sich gegenseitig helfen zu können.

Unsere wild beschossenen Flugzeuge sind von den feindlichen Jagdflugzeugen entdeckt worden. Eine Patrouille, dann zwei, dann drei, insgesamt 25 Flugzeuge greifen nacheinander jede Gruppe an. Unsere halten sich und steuern weiter auf ihr Ziel zu. Wütende Kämpfe beginnen [...]. Unsere Flugzeuge haben das Ziel getroffen. Die feindliche Luftwaffe hat sich entfernt, um der DCA [Flak] das Feld zu überlassen, die erbittert aber umsonst den Bahnhof von Conflans verteidigt. Unsere Flugzeuge sind vorbei und beginnen den Rückflug gegen den Wind. Die feindlichen Jagdflugzeuge” erwarten sie. Unsere Flugzeuge kommen nur mühsam voran und können in den dreißig Minuten, die sie noch über den feindlichen Linien befinden, die unaufhörlichen Angriffe der feindlichen Flugzeuge nicht vermeiden, die sich alle um die Gruppen der Bomber verabredet zu haben scheinen. Alle werden von dem Kampfgetümmel erfasst. Leuchtkugeln durchziehen die Wolken in alle Richtungen. Ab und zu verlässt ein Flugzeug zu Tode getroffen den Kampf: ein schwindelnd trudelnder Absturz, Feuer an Bord... auf die Fallenden wartet immer ein schrecklicher Tod. Unsere Reihen lichten sich, und die die übrig sind, drängen sich zusammen, füllen die Lücken, die die abstürzenden Flieger hinterlassen. Schließlich erreichen wir unsere Linien, die Fokker - Maschinen, die schwere Verluste erlitten haben, verlassen uns. ”Bei der Landung zählt man durch, 6 Mannschaften fehlen, 1 Geschützführer ist tot, 1 Pilot und 1 Beobachter sind verwundet. Jetzt beginnt man zu berichten. Alle Fehlenden sind beim Absturz gesehen worden, 4 in Flammen und die 3 anderen völlig hilflos.

Man erzählt von wirklichen Heldentaten. Den Gefreiten Bordschützen Valat hat man zusammen gekrümmt über seinen Maschinengewehren gesehen, wie er weiter schoss, mitten in den ihn umgebenden Flammen. Der Gefreite Pilot Mestre hat sich in der Kabine seines in Flammen stehenden Flugzeugs aufgerichtet und seinen Kameraden ein Zeichen mit der Hand gegeben, bevor er ins Leere sprang: ein Zeichen des Abschieds [... ] und der Annahme des ruhmreichen Todes, der ihm vorbehalten ist. Wie viele andere heldenhafte Gesten muss es gegeben haben, die uns die Bescheidenheit derjenigen, die zurückgekommen sind, niemals bekannt machen wird. [...] Alle sind in diesen schwierigen Situationen über sich hinaus gewachsen, und die 9 feindlichen Flugzeuge, die die Bomber abgeschossen haben, sind der beste Beweis für die hohe Moral und den Mut, die alle in dieser schweren Prüfung gezeigt haben. Unsere Toten sind glänzend gerächt worden. ” (3) (1) René MARTEL, die französischen Bomberflugzeuge, Ed. Paul H (2) Unterhaltung des Kommandanten Gignoux, Nr. 55, 23. November 1976, SHD (3) Archive Z 36106, SHD/Abteilung Luftwaffe

  • Source : SHD/département Air

  • Bombe française fabriquée à partir d'un obus de gros calibre avant d'être montée sur un Farman VII. Source : SHD/département Air

  • Les frères Peyerimhoff devant un Breguet XIV de l'escadrille BR 123 avec sa panoplie d'armes offensives, des bombes de 50 ou 75 kg et une paire de mitrailleuses Vickers. Source : SHD/département Air

  • Le Breguet XIV. Source : SHD/département Air

  • Chargement de bombes sur Farman 40. Source : SHD/département Air