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Auszeichnungen und Anerkennung der Verdienste für das Vaterland

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Kriegskreuz 1914-1918
Kriegskreuz 1914-1918. Quelle: Foto Franck Beauperin

Mit Erlass vom April 1915 wird das Kriegsverdienstkreuz für Soldaten des Kriegs von 1914-1918 eingeführt. Ziel des Erlasses war es, die tapferen Taten einzelner Soldaten oder gesamter Einheiten zu ehren. Dieses Konzept wird auch während des Ersten Weltkriegs beibehalten.
Und auch weitere Auszeichnungen ehren die Tapferkeit und die Opferbereitschaft all derjenigen, deren Einsatz während ihres Militärdienstes besonders hervorragend war.

Corps 1

Kriegskreuz 1914-1918. Quelle: Foto Franck Beauperin

Nach Ende des Ersten Weltkriegs leisten verschiedene französische Kontingente in den Kolonien des Königreichs, den Protektoraten oder bei militärischen Missionen in verschiedenen Ländern hervorragende Arbeit. Um das Ansehen des Kriegsverdienstkreuzes für 1914-1918 zu erhalten, wird diese Auszeichnung später nicht mehr verliehen. An seine Stelle tritt jedoch eine Kolonialmedaille (1). Dennoch schlägt General eine “Sondermedaille als Auszeichnung von Einzelpersonen in Friedenszeiten vor, mit Palmenzweig und Sternen”.
Im Juli 1920 wird ein Gesetzesentwurf bei der Abgeordnetenkammer eingereicht. Am 30. April 1921 wird das Gesetz über die Verleihung eines speziellen Kriegsverdienstkreuzes für Einsätze an ausländischen Schauplätzen im Amtsblatt veröffentlicht. Diese neue Auszeichnung soll “Einzelpersonen verliehen werden für besondere Leistungen in den Boden- und Marinetruppen ab dem 11. November 1918 oder in der Zukunft für alle Militäreinsätze mit Expeditionscharakter”. Dieses Verdienstkreuz ähnelt dem Modell, das mit Erlass vom April 1915 entworfen wurde: Ein Tatzenkreuz mit zwei sich überschneidenden Schwertern. Auf der Vorderseite ist eine “Marianne” abgebildet, die eine Jakobinermütze mit Lorbeerkranz und der Aufschrift “Republik Frankreich” trägt. Auf der Rückseite findet sich die Inschrift “Théâtres d'Opérations Extérieures” (Einsätze an ausländischen Schauplätzen). Das Kreuz aus florentinischer Bronze hängt an einem Band aus drei vertikalen Bändern. Das mittlere Band ist hellblau und symbolisiert die Distanz zu den Schauplätzen, während die beiden äußeren Bänder in rot gehalten sind. Die Inschriften sind in Form eines Sterns oder eines Palmenzweiges angeordnet und am Band befestigt. Im Juli 1925 kommt eine spezielle Schulterschnur in denselben Farben hinzu, die für die Ehrungen der Einheiten stehen.

Spezielles Kriegsverdienstkreuz für Einsätze an ausländischen Schauplätzen (TOE). Quelle: Foto Franck Beauperin



Die ersten Auszeichnungen dieses Kriegsverdienstkreuzes werden für die Beteiligten in Marokko und Levante verliehen. Die Kämpfer im Krieg von Indochina sowie die Freiwilligen des französischen Bataillons in Korea (1953) erhalten dieselbe Auszeichnung. Nach der Suezkrise im Jahr 1956 wird das Kriegsverdienstkreuz für Einsätze an ausländischen Schauplätzen nicht mehr verliehen. Während dem Golfkrieg im Jahr 1991 findet diese Auszeichnung dann doch erneute Anwendung. Seit dem 20. Juni 1999 wird dieses Kreuz jedoch nicht mehr verliehen. Wenige Tage nach der Kriegserklärung im September 1939 beschließt Albert Lebrun am 26. September die Konzeption eines neuen Kreuzes, das so genannte “Kriegskreuz”. Damit sollen Einzelpersonen für ihre Verdienste im Krieg geehrt werden, sowohl Boden-, Marine- als auch Lufttruppen. Diese neue Auszeichnung genießt denselben Ruf wie ihre Vorgänger und wird auch nach denselben Richtlinien verliehen. Sie kann an Einheiten, Soldaten, französische Zivilisten oder auch an Ausländer verliehen werden. Das Kreuz unterscheidet sich von der Version, die während des Ersten Weltkriegs verliehen wurde, durch die Aufschrift auf der Rückseite, die nun “1939” lautet. Außerdem ist das Band nun rot und die vier vertikalen Bänder in der Mitte sind grün. Die Geschichte dieser Auszeichnungen spiegelt das Geschehen in Frankreich zu dieser Zeit wider. Es gab tatsächlich verschiedene Modelle des Kriegsverdienstkreuzes. Nach dem Waffenstillstand im Juni 1940 stellt General Weygang fest, dass die Richtlinien zur Verleihung des Kriegsverdienstkreuzes von 1939 nicht eingehalten werden. Er ordnet eine Überprüfung sämtlicher Auszeichnungen an, die seit Juni 1940 verliehen wurden. Ziel dieser Maßnahme war es zu verhindern, dass diese Auszeichnung ihren eigentlichen Wert und Ruf nicht verliert. Diese Anweisung führt zum Erlass vom 28. März 1941, wodurch das Kriegsverdienstkreuz “1939” durch ein neues Kreuz ersetzt wird. Wie auch beim bisherigen Modell, ist auf dem Kreuz das Datum eingraviert, in diesem Fall “1939-1940”. Das grün-schwarze Band als Zeichen der Trauer erinnert an die Gedenkmedaille von 1870. Diese Anweisung behält ihre Gültigkeit bis zur Befreiung im Jahr 1945.

Corps 2

Kriegskreuz 1914-1918. Quelle: Foto Franck Beauperin

Auch das Freie Frankreich hält an der Tradition fest, Auszeichnungen in Form von Kriegsverdienstkreuzen zu verleihen. Ihr Modell “London” verzichtet auf die Nennung der Jahreszahl auf der Rückseite, behält jedoch das Band von 1939 bei. Gemäß einer Entscheidung vom 11. März 1943 entscheidet sich General Giraud für die Afrikaarmee für eine Auszeichnung, bei der das Kreuz nicht mehr mittig das Abbild der Republik trägt, sondern zwei Trikoloren, die sich kreuzen. Auf der Rückseite ist “1943” eingraviert. Die Medaillen werden lokal hergestellt, was jedoch durch eine Anordnung vom 4. Januar 1944 aufgehoben wird.
Nach dem Einsatz in Tunesien werden die Auszeichnungen und die Kriegsverdienstkreuze wie bereits in den Jahren 1914-1918 verliehen. Nach 144 und auch heute noch ist das Kriegsverdienstkreuz am selben Band wie 1939 befestigt, obwohl es die Jahreszahlen “1939-1945” trägt und dadurch die Initiativen des französischen Staats verwischt werden. Diese Auszeichnung wurden auch den Soldaten im Jahr 1940 verliehen, und zwar den Kämpfen für das Freie Frankreich an der Front ebenso wie den Widerstandskämpfern und den Deportierten. Das Kriegsverdienstkreuz 1939-1945 wird verliehen an 1.585 Städte aus 86 Departements sowie an 161 Truppen.
Als sichtbarer Beweis der Anerkennung ist die Schulterschnur 1939-1945 aus denselben Farben wie das Modell der Jahre 1914-1918. Der einzige Unterschied liegt darin, dass oliv zusätzlich als Bandfarbe verwendet wird. Um die Einheiten der beiden Weltkriege zu unterscheiden, wurde ein zweites olivfarbenes Band hinzugefügt. Nur die Schulterschnur für die ranghöchsten Offiziere, die für ihre Verdienste in einem der beiden Weltkriege ausgezeichnet wurden, wird an der Uniform getragen.

Das Kreuz für militärische Verdienste

Croix de la Valeur militaire. Source : Photo Franck Beauperin

Die Einsätze in Nordafrika wurden in der Geschichte als Operationen für die Aufrechterhaltung von Sicherheit und Ordnung geführt, weshalb eine Verleihung des Kriegskreuzes “AFN” oder “TOE” nicht möglich war.
Aufgrund ihrer speziellen Mission wurde am 11. April 1956 folgender Erlass beschlossen: “eine Medaille für die militärischen Verdienste zur Ehrung aller Soldaten, die sich bei ihren Einsätzen zur Aufrechterhaltung von Sicherheit und Ordnung verdient gemacht haben”. Berücksichtigt man jedoch die Vorherrschaft der verschiedenen Auszeichnungen (2), so war diese Medaille eher von kurzer Dauer. Mit Erlass vom 12. Oktober wurde der Begriff “Medaille” durch “Kreuz” ersetzt. Ähnlich wie das Kreuz des Kämpfers (3), handelt es sich auch hierbei um ein Tatzenkreuz mit vier Zweigen, gefertigt aus Bronze. Auf der Vorderseite trägt es das Abbild der Republik und auf der Rückseite die Inschrift “Croix de la Valeur Militaire” (Kreuz für militärische Verdienste). Aufgrund der speziellen Mission dieser Truppen wurden die Schwerter entfernt. Das Band ist scharlachrot mit Borten und einem weißen Mittelband. Diese Auszeichnung wird nach denselben Prinzipien verliehen wie das Kriegskreuz. Der einzige Unterschied besteht darin, dass die Auszeichnung nicht für gemeinschaftliche Aktionen verliehen wird. Die Schulterschnur ist daher nicht in den Farben des Kreuzes für militärische Verdienste. Das Kreuz für die militärischen Verdienste ist weiterhin für die Überlebenden der Konflikte in Afrika vorbehalten, z. B. den Kämpfern in Zaire, im Tschad, Dschibuti, Mauretanien, im Libanon, Ex-Jugoslawien, Ruanda und in jüngster Zeit in der Elfenbeinküste.
Trotz verschiedener Merkmale birgt jedes einzelne Kreuz denselben symbolischen Wert der Anerkennung durch das Vaterland.
Anmerkungen:
(1) Die laut Gesetz vom 26. Juli 1893 eingeführte Medaille wird verliehen für “militärische Dienste, die infolge von Kriegshandlungen in einer Kolonie oder einem Protektorat geleistet werden”. 1962 wird sie durch die Überseemedaille ersetzt.
(2) Diese Medaille kann nicht unmittelbar nach einem Kriegsverdienstkreuz verliehen werden. In diesem Fall müsste die Medaille für militärische Verdienste nach der Überseemedaille für Algerien verliehen werden.
(3) Das gemäß Gesetz vom 28. Juni 1930 entstandene Kreuz wird verliehen an alle “die unter Einsatz ihres Lebens ihr Vaterland verteidigt haben.” Um dieses Kreuz verliehen zu bekommen, muss der Empfänger mindestens drei Monate in einer Kampfeinheit gedient haben.
Quelle: Zeitschrift “Les Chemins de la Mémoire” Nr. 155 - November 2005 für Mindef/SGA/DMPA