Die Befehlshaber: hinter den Kulissen des CPCO
2015 hat sich das Armeekommando in einem außergewöhnlichen operativen Zusammenhang mit dem Zusammenschluss der Generalstäbe und Abteilungen des Ministeriums in Balard im 15. Pariser Arrondissement grundlegend verändert. Der Generalstabschef findet nun sein Kommandoteam an einem Ort rund um ihn vereint, und das Planungs- und Führungszentrum der Operationen befindet sich im Herzen dieses neuen operativen Zentrums.
Das CPCO im Herzen seiner neuen Umgebung
Das seit dem Sommer 2015 im Zentrum des “Hexagon” von Balard angesiedelte Planungs- und Führungszentrum der Operationen (Centre de planification et de conduite des opérations, CPCO) ist eine gesonderte Einrichtung in den Händen des Generalstabschefs (chef d'état-major des armées, CEMA). Es kommt dem Bedarf nach, die Führungsorganisation zu Gunsten des CEMA in seinem Zuständigkeitsbereich als militärischer Berater der Regierung und operativer Befehlshaber der eingesetzten französischen Truppen zu konzentrieren und zu straffen.
Es wurde im Herzen des Operationszentrums positioniert, einem ausgezeichnet gesicherten Gebäude, das bei seiner Errichtung besondere Aufmerksamkeit erhielt und von der engen Abstimmung zwischen den Architekten und den künftigen Nutzern profitierte. Zuletzt ermöglicht es allen Beamten die Nutzung einer modernen Ergonomie und neuester funktioneller Mittel.
Das CPCO, das gleichzeitig Führungsstab zur Entscheidungshilfe und ständiges Kommandozentrum ist, befindet sich in unmittelbarer Nähe der anderen Einheiten der “Operationsgemeinschaft”: sie umfassen die operativen Stäbe der drei Streitkräfte, Spezialoperationen, Cyberabwehr, die nuklearen Streitkräfte und das streitkräfteüberschreitende Raumfahrtkommando. Dieser Zusammenschluss verstärkt die Synergie der verschiedenen Akteure, erleichtert die Planung und Führung der Operationen und optimiert den Entscheidungsprozess.
Der höchste Trumpf in den Händen des CEMA
Das CPCO befindet sich an der Schnittstelle zwischen der Staatsmacht und dem militärischen Oberkommando. Es verwandelt somit die Richtlinien und Ausrichtung der Regierung in die operative Planung und Antwort der Streitkräfte. Es dient auch als unerlässliches Bindeglied, um die Handlungsfreiheit des Staatspräsidenten bei seiner Entscheidung über den Einsatz der Streitkräfte zu wahren. Diese französische Einzigartigkeit erlaubt eine schnelle Reaktion beim Einsatz der Truppen und veranlasst das CPCO schnell zu handeln und dabei gleichzeitig das komplexe interministerielle Umfeld zu berücksichtigen.
Operation “Sentinelle” in Balard. © C. Lebertre/DICOD
Durch seine Aufgaben der strategischen Vorausberechnung ist es für die Aufklärung des CEMA verantwortlich und soll zur Festlegung seiner Militärstrategie beitragen, indem es eine Planung im Vorfeld von Entscheidungen ausarbeitet, die auf den Einsatz der Streitkräfte ausgerichtet ist.
Durch seine Planungsfunktionen gewährleistet es die Sammlung und Aktualisierung der Informationen, die für den CEMA in seinen politisch-militärischen Verantwortlichkeiten notwendig sind, und bietet ihm je nach Bedarf die militärischen Antworten auf potentielle oder bestehende Krisen.
Durch seine Führungsfunktionen der Operationen liefert das CPCO dem CEMA sein operatives Know-how und die Erfahrungen, die es im Laufe der Auslandsoperationen gesammelt hat, die von den französischen Streitkräften seit dem Ende des Algerienkriegs durchgeführt wurden.
Eine flexible Organisation
Das seiner Zeit angepasste CPCO handelt nach einer dreidimensionalen streitkräfteüberschreitenden, interministeriellen und multinationalen Logik. Es umfasst etwa ein Dutzend Verbindungsoffiziere der alliierten Staaten und kann aus seinen Ressourcen einen europäischen Stab auf strategischer Ebene abstellen, um eine Mission im Rahmen der Sicherheits- und Verteidigungspolitik der Union zu befehlen.
In einem immer unsichereren Umfeld und angesichts des dschihadistischen Terrors, der neuen Bedrohungen, die sich im Cyberspace entwickeln, der unaufhörlichen Konflikte von der Sahelzone über den Nahen Osten und bis in unser Hoheitsgebiet sind seine 250 Militärangehörigen aller Grade und Streitkräfte, Direktionen und Abteilungen rund um die Uhr sieben Tage die Woche im Einsatz, um das strategische Kommando der operativen Beteiligungen der französischen Streitkräfte ständig und kontinuierlich zu gewährleisten.
Manche Krisen erfordern eine verstärkte, besondere Überwachung. Die Matrixstruktur des Zentrums nach geographischen Gebieten und Fachabteilungen ermöglicht es, entsprechend der Umstände auf die Nachfrage der spezifischen Einheiten zu reagieren.
Zwischen 2015 und 2016 wurden drei Kriseneinheiten nach und nach bewaffnet und arbeiteten auf lange Sicht gleichzeitig: die Kriseneinheit im Nahen Osten, die Kriseneinheit für die zentralafrikanische Republik und die Kriseneinheit im Hoheitsgebiet, die infolge der Attentate vom Januar 2015 gebildet und nach den Attentaten vom 13. November 2015 verstärkt wurde.
Operation “Sentinelle” auf der BA (Luftwaffenbasis) 721, Rochefort. © M. Buis/Luftstreitkräfte
Entwicklungsperspektiven
Als strategisches Mittel im Dienste des CEMA, das sich vollständig den Operationen widmet, passt sich das CPCO ständig an das politische und geopolitische Umfeld sowie die Entwicklung der Bedrohungen und Risiken an, indem es ununterbrochen seine Struktur und Abläufe ändert, dank der Entwicklung von Informations- und Befehlsmitteln, die sein Centre de veille et de situation opérationnelle (CSVO, Zentrum der Überwachung und operativen Lage) vereint.
Seine Anpassungsfähigkeit zeigt sich in der Integration eines Cyber-Stabsoffiziers und eines operativen Cyberabwehrzentrums seit 2016 oder auch der Entwicklung von Prozessen, die eine bessere Integration der verschiedenen operativen Überwacher ermöglichen, die auf die Schauplätze der Operationen verteilt sind.
Als “Herzstück” der streitkräfteüberschreitenden Operationen auf strategischer Ebene, die sowohl auf dem Hoheitsgebiet als auch jenseits unserer Grenzen geplant und umgesetzt werden, leitet das CPCO heute drei zentrale Aufgaben - “Barkhane” in der Sahelzone, “Chammal” im Nahen Osten und “Sentinelle” in Frankreich - und steuert den Beitrag der französischen Streitkräfte in etwa zehn weiteren Operationen.
Quelle: Generalstab