Die Befreiung von Caen.
Die Planung der Alliierten sah vor, die Großstadt Caen in der Normandie, wichtiger Knotenpunkt im Verkehrsnetz, am Tag D einzunehmen. Anfang Juli 1944 war es jedoch immer noch nicht gelungen, Caen zu befreien.
Luftansicht der Bombardierung in der Region von Caen, am 6. Juni 1944. Quelle: Conseil Régional de Basse-Normandie / National Archives USA
Vom 7. bis 15. Juni erfolgte der erste Angriff mit dem Ziel, die Hauptstadt der Normandie zu befreien und die Stadt vom Westen her kommend einzukesseln. Die Operation ist jedoch bereits vor Villers-Bocage aufgrund des heftigen Widerstands der deutschen Panzerdivision fehlgeschlagen.
Zerstörte Panzer IV und Tiger I in Villers-Bocage. Quelle: Staatliche Archive Deutschland
Der zweite Angriff erfolgte am 18. Juni 1944. An den folgenden Tagen wurde im Rahmen der Angriffe einer der Mulberry-Hafen zerstört und der andere beschädigt. Dies führte zu ernsthaften Nachschubproblemen und zur Verschiebung der geplanten Angriffe. Ziel der vom 25. bis 28. Juni 1944 durchgeführten Operation Epsom war die Einkesselung Caens vom Süden aus. Diese Operation unterstand den britischen Truppen, die deutlich an Terrain gewinnen konnten. Sie errichteten von Odan bis Gravus einen Brückenkopf und schwächten dadurch die deutsche Verteidigung. Dennoch gelang es den Truppen unter General Montgomery weder die Stadt einzunehmen noch den Flughafen von Carpiquet in ihre Gewalt zu bekommen.
Ein Granattrichter im Vordergrund. Ruinen der Flugzeughallen des Flughafens von Carpiquet, der im Zuge der Bombardierung vollkommen zerstört wurde. Quelle: Conseil Régional de Basse-Normandie / National Archives USA
Am 1. Juli 1944 startet die 1. SS Panzergruppe heftige Gegenangriffe in der Zone zwischen Tilly-sur-Seulles und Caen. Sie wird jedoch von der 2. britischen Armee, unterstützt durch die Artillerie, zurückgedrängt. Die Deutschen verlieren bei dieser Operation nahezu alle Panzer.
Am 7. Juli starten die Alliierten die Operation Charnwood, deren Ziel die Befreiung der Stadt ist. 115.000 Anglo-Kanadier sind bereit für den Angriff. Die Offensive beginnt mit der heftigen Bombardierung des Faubourg Massivs im Norden der Stadt. 2.600 Tonnen Bomben werden auf Caen abgeworfen. Die Stadt wird vollkommen zerstört und Tausende Einwohner werden getötet.
Erste britische Truppen in Caen posieren gemeinsam mit den Einwohnern vor den zerstörten Geschäften. Quelle: Imperial War Museum
Am frühen Morgen des 9. Juli marschieren Truppen der Royal Ulster Rifles von Norden kommend in Caen ein. Mit Hilfe der Widerstandsgruppe gelingt es ihnen, am frühen Nachmittag Orne einzunehmen. Im Westen marschieren die schottischen Glen sein, die durch die isolierten SS-Truppen unter Bedrängnis geraten. Den Alliierten gelingt es nicht, Orne einzunehmen.
Soldaten der kanadischen Infanterie in einer Straße, übersät von Trümmern, am 10. Juli 1944. Quelle: Conseil Régional de Basse-Normandie / Staatliches Archiv KANADA
Vom 18. bis 20. Juli 1944 leitet Montgomery die Operation Goodwood. Ziel hierbei war es, möglichst viele deutsche Truppen in der Region um Caen auszuschalten, damit die 1. amerikanische Armee nach Westen vordringen und Saint-Lô und dann Coutances einnehmen kann.
Infanterie und Panzer warten auf den Start der Operation Goodwood. Quelle: Imperial War Museum
Operation Goodwood, im Osten von Caen, führt zur Befreiung der Stadt, die in Schutt und Asche liegt und nunmehr lediglich als Durchgang nach Orne genutzt wird.
Platz Saint-Pierre nach der Schlacht um Caen (1944). Quelle: Imperial War Museum