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Die Entdeckung der Kapelle von Mont-Valérien

Diese Kapelle wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts als Privatkapelle erbaut, doch sie verlor die sakrale Dimension, als das Fort Mont-Valérien während des Zweiten Weltkrieges von der deutschen Armee besetzt und als Hinrichtungsstätte genutzt wurde. Die Kapelle wurde entwidmet und fortan zur Kapelle der Hingerichteten, einem Haftraum für die Zeit kurz vor ihrer Hinrichtung. Da das ursprünglich hierfür vorgesehene Munitionsdepot nicht ausreichend abgesichert war, wurden die am 11. August und 21. September 1942 sowie am 2. Oktober 1943 erschossenen Geiseln, die überwiegend aus dem Fort von Romainville hierher transportiert wurden, dort untergebracht, wenn sie am Morgen ihrer Hinrichtung eintrafen. In der Hoffnung, ein Zeichen für ihre Familien oder eine Spur für die Zukunft zu hinterlassen, haben einige dort eine letzte Botschaft eingraviert.

Am 26. August 1944 wurde Mont-Valérien von Widerstandskämpfern der französischen Streitkräfte des Inneren (FFI) befreit. Als sie die Kapelle betraten, entdecken sie an den Wänden Graffiti. Der Staffelführer Dalsace ist ebenso überwältigt wie seine Kameraden:

„Plötzlich, am Ende eines Pfades, stoßen wir auf die kleine Kapelle. Wir gehen hinein und im Halbdunkel können wir an den Wänden die Inschriften und die bewegenden Botschaften lesen, die unsere Kameraden dort eingeritzt haben, bevor sie [...] an den Hinrichtungsort gebracht wurden. Ich kann meine Tränen nicht zurückhalten, wenn ich diese eindrucksvollen Texte voller Trauer und in festem Glauben an die Zukunft Frankreichs lese.“ “

La chapelle du Mont-Valérien

La chapelle du Mont-Valérien

Aktuell sind noch 31 Graffiti sichtbar, doch der Zahn der Zeit setzt ihnen zu. Die Graffiti in der Kapelle sind selten zu findende Spuren der Anwesenheit dieser Männer im Fort Mont-Valérien und Bestandteil des historischen Erbes Frankreichs. Diese letzten Schriftzüge besagen, wer sie geschrieben hat.