Die Nachrichtendienste und ihre Archive
Long known as the ”Bureau central de renseignements et d'action collection”, the archives of the French special services during the Second World War arrived at the Château de Vincennes following long tribulations, passing from hand to hand and from one shore to the other of the Channel and the Mediterranean. Finally donated to the Army Historical Service by the Directorate General of External Security in December 1999, and undergoing classification work since 2013, the archives had actually been deposited in secure premises in Vincennes for longer than that.
Lang erwartete Archive
Auch wenn die ersten Übergaben schon Mitte der 70er Jahre stattfanden, wurde ein bedeutender Anteil der Archive auf einen Beschluss des damaligen Verteidigungsministers André Giraud hin ins Schloss von Vincennes überstellt. Dies folgte einer Polemik, die durch die Aussagen eines ehemaligen Verantwortlichen des Dienstes für Aufklärung und Spionageabwehr (SDECE), Alexandre de Marenches ausgelöst wurde. Man kann sie in einem von der Journalistin Christine Ockrent unter dem Titel Dans le secret des princes veröffentlichten Buch nachlesen. Alexandre de Marenches bestätigte, dass der SDECE deutsche Archive aus dem Zweiten Weltkrieg aufbewahrte, die von den französischen Nachrichtendiensten beschlagnahmt worden waren. Er gab insbesondere an, dass einige dieser Archive die aktive Kollaboration französischer Persönlichkeiten erwähnten, die bis dahin als Widerstandskämpfer galten. Diese Information, die in den Medien verbreitet wurde, sorgte für eine gewisse Missstimmung, insbesondere bei jenen, die im Schatten gegen den deutschen Besatzer gekämpft hatten.
Um die Gerüchte zum Schweigen zu bringen und die Zweifel zu beseitigen, die diese Aussagen hervorgerufen hatten, beschloss das Verteidigungsministerium, diese Archive an den historischen Dienst des Heeres (SHAT) zu übergeben und verlangte, dass die Commission nationale consultative de la Résistance diese untersucht. Einige Monate später wurden diese von der Befestigungsanlage Noisy-le-Sec ins Schloss von Vincennes überführten Archive von den Archivaren des SHAT sortiert und inventarisiert. Sie blieben dennoch unter der Verantwortung der DGSE, die jederzeit Zugang hatte, um im Bedarfsfall Forschungen anzustellen. Im Jahr 1999, in Folge des Erlasses des Premierministers bezüglich des Zugangs zu den Archiven des Zweiten Weltkriegs, wurden alle Bestände aus dieser Zeit endgültig dem SHAT übergeben.
Eine reiche und vielfältige Sammlung von Dokumenten
Die Dokumentensammlung umfasst heute insgesamt 500 laufende Meter, denen noch die Papiere, die in 13 Schubladenschränken aufbewahrt werden, hinzugefügt werden müssen. Es ist nicht einfach, diese Bestände zu beschreiben, da ihre Herkunft und Thematik sehr verschieden ist. Man kann jedoch eine synthetische Darstellung der Bestände versuchen, deren Leitfaden die geographische Zone ihrer Entstehung ist. Man kann mehrere Kategorien unterscheiden.
Die erste besteht aus den Archiven, die in London vom Zentralbüro für Aufklärung und Aktion (BCRA), von André Devawrin, alias Colonel Passy, ab 1940 unter dem Namen 2. Büro unter der Leitung von General de Gaulle erstellt wurde. Die Archive, die nach Kriegsende nach Frankreich transferiert wurden, werden zum Teil im Nationalarchiv aufbewahrt, der Rest vom Nachrichtendienst. Es ist schwierig zu verstehen, wie die Aufteilung zu diesem Zeitpunkt erfolgte, aber es ist eindeutig, dass die Nachrichtendienste einen Großteil der Archive, die sich auf die Spionageabwehr beziehen, und die Gesamtheit der individuellen Akten, insbesondere jener der Agenten der Forces françaises combattantes (FFC) und die Buchhhaltungs- und Finanzdokumente behalten haben.
Die zweite Kategorie wurde in Algier zusammengestellt. Es handelt sich um die Dokumente der Spionageabwehrdienste, die sich in Nordafrika von 1930 bis 1944 abgelöst hatten, unter ihnen auch jene, die von Vichy bestellt worden waren. Dort finden sich einige Archive, die vor dem Zweiten Weltkrieg von der Section d'étude et d'Afrique (SEA), Äquivalent des Service de centralisation de renseignement (SCR) in Frankreich, Dossiers die von den Bureaux des menées antinationales (BMA) und den Travaux ruraux (TR), die von 1940 bis 1942 aktiv waren, sowie die Gesamtheit der Dokumentation der Direktion für militärische Sicherheit (DSM), die 1942 von Oberst Paillole gegründet worden war. Diese Archivbestände wurden, wie jene aus London, im Herbst 1944 nach Paris transferiert.
Der letzte Teil setzt sich aus den Archiven zusammen, die in der Hauptstadt und den französischen Militärgebieten ab August 1944 von der Generaldirektion der Nachrichtendienste erstellt wurden, die den algerischen und Londoner Diensten nachfolgte und im November 1944 zur Generaldirektion für Studien und Forschungsarbeiten (DGER) wurde. Bei der Befreiung ist dieser Dienst hauptsächlich damit beschäftigt, gegen feindliche Aktionen vorzugehen und Kollaborateure und Kriegsverbrecher aufzuspüren. Er besteht aus einer Zentraleinheit in Paris und Zweigstellen in den Militärzonen und im Ausland, die Büros für militärische Sicherheit genannt werden (oder, ab November 1944, Dokumentationsbüros). Ein Teil dieser Dokumentationsbüros übergibt seine Archive später der DGER.
Die Sortierung ist im Gange
Im Dezember 1945 wird aus der DGER der Service de documentation et de contre-espionnage (SDECE), der somit die in London, Algier und Paris angesammelten Bestände erbt. Im Laufe der Jahre wurden die Archive vom Personal des SDECE umsortiert und umgepackt, wodurch viele Hinweise auf ihre Herkunft verloren gingen. Auch wenn bestimmte Dokumente indexiert und in Form von Manuskripten oder Datenbanken öffentlich gemacht wurden, wurden andere nie genutzt und inventarisiert. Eine generelle archivische Erschließung der Bestände wurde in den 2000er Jahren durchgeführt, einige Forschungswerkzeuge haben es den Archivaren nichtsdestotrotz ermöglicht, sich in den Archiven zu orientieren und Forschungen im Dienste der Historiker durchzuführen. Erst 2013 wurde beschlossen, die Gesamtheit der Archive zu sortieren. Die derzeit laufenden Arbeiten werden von vier Archivaren ausgeführt, mit zeitweiser Mitarbeit von Aushilfskräften oder Praktikanten, und werden seit 2015 vom deutschen historischen Institut in Partnerschaft mit der Universität Trier und dem Forschungszentrum für quantitative Geschichte in Caen unterstützt. Die Bearbeitung dieser Bestände ist nicht einfach, da für den Großteil der originale Zusammenhang verloren gegangen ist: Vieles davon wurde in eine fortlaufende dokumentarische Serie, die aus mehr als 700.000 Dokumenten besteht (Serie P), aufgenommen, ohne chronologische oder thematische Logik. Die Archivare versuchen also, die Originaldossiers an Hand von Referenzen auf den Dokumenten oder alten Archiven wieder herzustellen, die es gestatten, die von den Verfassern durchgeführte Sortierung wiederzufinden.
Aktuell sind von fast 500 laufenden Metern 200 sortiert und inventarisiert. Im Rahmen der Sortierung der Kriegsarchive wurde eine neue Untergruppe (GR 28 P) geschaffen. Die Forschungswerkzeuge der Nachrichtendienste des Zweiten Weltkriegs stehen im Lesesaal Louis XIV im Schloss von Vincennes und auf der Website des historischen Dienstes der Verteidigung zur Verfügung. Die Bearbeitung wird fortgesetzt und könnte Ende 2017 fertiggestellt sein.
Quelle SHD
Die Archive der Nachrichtendienste (Stand der Sortierung am 01/12/2015)
_ GR 28 P 1
Archive des Commissariat national à l'Intérieur
Die Bestände des Comité français de Libération nationale (CFLN) / Commissariat national à l'Intérieur und des Post-, Dokumentations- und Verbreitungsdienstes betreffen die Jahre 1939 bis 1946.
_ GR 28 P 2
Archive der Spionageabwehrabteilung des BCRA
Diese Archive beinhalten vor insbesondere die Informationen, die von der Abteilung der Spionageabwehr des BCRA im Rahmen seines Auftrags der Sammlung und Zentralisierung der Aufklärung zusammengetragen wurden.
_ GR 28 P 3
Allgemeine Bestände des Netzwerks, die derzeit sortiert werden
_ GR 28 P 4
Individuelle Akten der Agenten der Netzwerke
Die Bestände werden derzeit sortiert, nur die individuellen Akten der Agenten der Aufklärungsnetzwerke sind derzeit verfügbar
_ GR 28 P 5
Sammlung der Nachrichten des BCRA
Diese Bestände bestehen hauptsächlich aus den zwischen dem BCRA und seinen Agenten in Frankreich ausgetauschten Nachrichten.
_ GR 28 P 6
Archive der Dokumentationsbüros der DGER
Diese Bestände setzen sich hauptsächlich aus namentlichen Dossiers zusammen, die das Ergebnis von Forschungen der Büros der militärischen Sicherheit sind.
_ GR 28 P 7
Archive der speziellen deutschen Abteilung der DGER (1934-1953)
Die Bestände umfassen die Archive der speziellen deutschen Abteilung (SSA), und sie betreffen insbesondere die Organisation und das Personal der deutschen Nachrichtendienste während des Zweiten Weltkriegs.
_ GR 28 P 8
Deutsche Archive
Diese Untergruppe vereint die Sammlungen der deutschen Archive, die während des Krieges in Frankreich oder Deutschland beschlagnahmt wurden.
_ GR 28 P 9
Dossiers der Direktion des Dokumentarservices der DGER (1945)
Die Bestände setzen sich aus individuellen, von der Direktion des Dokumentardienstes der DGER zusammengestellten individuellen Dokumenten und jener der vorhergehenden Organe zusammen: Bureau des menées antinationales (BMA) und Direktion der militärischen Sicherheit (DSM).
_ GR 28 P 10
Archive der Abteilung “travaux ruraux” in Spanien von der DGER
Diese Bestände setzen sich aus den Archiven des französischen Spionageabwehrdienstes in Spanien zusammen.
_ GR 28 P 11
Individuelle Dossiers von in London verpflichteten Agenten
Diese Bestände umfassen 18.000 in alphabetischer Ordnung sortierte Dossiers.
Zugang zum historischen Dienst der Verteidigung
Zugang zum historischen Dienst des deutschen historischen Instituts (externer Link)