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Henri Romans Petit

1897 - 1980

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Portrait von Henri Romans-Petit. Quelle: www.ordredelaliberation.fr

 

Henri Petit wird am 13. Februar 1897 als Sohn eines Eisenbahnbeamten in Firminy im Departement Loire geboren.

Er besucht das Gymnasium in Saint-Etienne und verpflichtet sich 1915 für den Kriegsdienst im 13. Bataillon der Jäger. Er wird zum Obergefreiten und später zum Unteroffizier befördert und mit Orden des Militärs und der Ehrenlegion ausgezeichnet. 1918 wird er für die Reservetruppen in Saint-Cyr zugelassen und verlässt diese als Offiziersanwärter. Nach seiner Zwangsversetzung zur Luftwaffe kommt er zur Escadrille B.R. 127 und wird am selben Tag für die Bombardierung eingeteilt. Vor seiner Entlassung wird er zum Unterleutnant befördert.

Er nimmt sein Studium in Lyon auf und nach seinem Abschluss der Rechtswissenschaften arbeitet er im Bereich Öffentlichkeitsarbeit und Werbung für Verlagshäuser. 1928 gründet er die Werbeagentur Stefa in Saint-Etienne.

Als Kapitän der Luftwaffenreserve wird er im August 1939 erneut in den Militärdienst gerufen und übernimmt die Führung der Luftwaffenbasis in Cannes und Nizza. Als Gegner des Waffenstillstands versucht er 1940 vergeblich, General de Gaulle in London für seine Ideen zu gewinnen. 1942 trifft Henri Romans-Petit in Ain ein, wo er unverzüglich Kontakt mit den ansässigen Widerstandsgruppen aufnimmt. Nach einigen Monaten beginnt er im Dezember 1942 die Unterbringung von Fahnenflüchtigen der STO zu organisieren.

Im Juni 1943 gründet er in der Nähe von Mongriffon eine Schule für Führungskräfte, in der er die Widerstandskämpfer, deren Anzahl beständig steigt, ausbilden kann.

Im Juli 1943 sind die Camps, die aus Gründen der Sicherheit und Mobilität mehr als 60 Personen umfassen mussten, gut strukturiert. Gleichzeitig werden die Kontakte zwischen der Widerstandsbewegung von Ain und der Geheimarmee gestärkt.

Im September verzeichnet die Widerstandsbewegung unter Leitung von Romans-Petit zwei durchbrechende Erfolge: Übernahme eines Logistiklagers der Chantiers de Jeunesse in Artemare und die Logistik der Armee in Bourg-en-Bresse.

Im Oktober 1943 wird Romans-Petit zum Militärchef und somit verantwortlich für die Geheimarmee des Departements Ain.

Am 11. November 1943 organisiert er die gefeierte Parade eines Teils seiner Truppen (250 Männer) in Oyonnax.

Bevor die Truppen die Stadt geordnet verlassen, legt er vor der verblüfften und begeisterten Menschenmenge an der Gedenkstätte der Toten einen Kranz in Form des Lothringerkreuzes ab. Die Untergrundpresse und Radio London berichten ausführlich über die Parade von Oyonnax, die vom Sohn Henri Jaboulays gefilmt wurde. Der Einfluss auf die französische Bevölkerung und die Alliierten war enorm wichtig, da der Widerstand der französischen Armee dadurch eine konkrete Existenz bewies. Ende des Jahres zählten die paramilitärischen Kräfte von Ain (Geheimarmee und Untergrund) 2.000 Männer. Sie übernahmen auch die Leitung der Untergrundkräfte und der Geheimarmee der Haute-Savoie, indem Kommandant Vallette d'Osia eingesetzt wurde. Er baute auf dieselben Grundsätze, die sich bereits in Ain als erfolgreich erwiesen hatten: Schule zur Ausbildung von Führungskräften, schnelle Aktionen und schneller Rückzug. Über die Mission „Musc“ von Jean Rosenthal (Marketender), verantwortlich für die Inspektion der Widerstandstruppen und Richard Heslop (Xavier) vom britischen SOE stand er in ständiger Verbindung mit London.

Für die Waffenversorgung per Fallschirmabwurf wählte er die Hochebene von Glières in der Nähe von Annecy, wo im Januar 1944 sämtliche Widerstandskämpfer des Departements versammelt waren.

Nachdem er das Kommando in Glières an „Tom“ Morel abgegeben hatte, konnte Ain zurückgewonnen werden.

Als die von der Luftwaffe zurückgedrängten 5.000 Deutschen daraufhin die Lager der Widerstandskämpfer von Ain angreifen und massakrieren, eilt Romans-Petit sofort zur Hilfe. Auf Skiern macht er sich auf die Suche nach Überlebenden, auch in den von den Deutschen besetzten Orten. Unverzüglich macht er sich daran, den Widerstand neu zu organisieren und die Streitkräfte des Haut-Jura zu versammeln.

Am 6. April 1944 finden sich mehrere Tausend Soldaten der Wehrmacht in der Region von Ambérieu ein, um am nächsten Morgen zum Sturm anzusetzen. Oberst Romans-Petit entscheidet sich, die Widerstandskämpfer zu zerstreuen, die dennoch in der Nacht einige Sabotageaktionen durchführen. Die Deutschen rächen sich unter anderem mit Angriffen auf die Gemeinden Oyonnax und Saint-Claude. Am 6. Juni 1944 erhalten die Widerstandskämpfer die Nachricht über die Landung der Alliierten und zerstören das Lager von Ambérieu, ein bedeutender Knotenpunkt des Eisenbahnnetzes im Südosten. 52 Lokomotiven und 10 Werkzeugmaschinen werden zerstört.

Im selben Monat wird Henri Romans-Petit auf Befehl von General de Gaulle zum Compagnon de la Libération ernannt.

Am 11. Juli 1944 starten die Deutschen einen breiten Gegenangriff mit ca. 27.000 Männern. Den 5.000 Widerstandskämpfern unter Oberst Romans-Petits gelingt es trotz dieser heftigen Kämpfe, den Angreifer zu besiegen. Im September ist Ain befreit.

Nach dem Krieg nimmt Henri Romans-Petit seine Arbeit in der Verlagsbranche wieder auf. Weiterhin arbeitet er für zahlreiche Unternehmen, insbesondere der Elektrobranche, als Administrator. Als Ehrenvorsitzender der ehemaligen Widerstandskämpfer von Ain und der Haute-Savoie sowie als Vorsitzender der Nationalen Vereinigung der Widerstandskämpfer von Air ist er ebenfalls Mitglied des Leitungsausschusses der LICRA.

Er schreibt mehrere Bücher über das Kriegsgeschehen, unter ihnen Les Obstinés und 1974 Les Maquis de l'Ain.

Henri Romans-Petit stirbt am 1. November 1980 in Ceignes im Departement Ain. Seine Beisetzung findet vor dem Memorial Val d'Enfer in Cerdon (Ain) statt.

Er ist begraben auf dem Friedhof von Oyonnax.

 

  • Grand Officier der Ehrenlegion
  • Compagnon de la Libération – Erlass vom 16. Juni 1944
  • Kriegsverdienstkreuz 14/18
  • Kriegsverdienstkreuz 39/45
  • Medaille des Widerstands
  • Offizier der Ehrenlegion (USA)
  • Distinguished Service Order (GB)
  • Offizier des Ordre de Léopold (Belgien)
  • Kriegsverdienstkreuz (Belgien)
  • Grand Officier der Nicham Iftikhar
  • Kommandeur des nationalen Verdienstordens (Kongo)
  • Offizier des nationalen Verdienstordens (Kamerun)
 
Zu den Werken von Henri Romans-Petit zählen:
  • Les Obstinés, Ausgaben Janicot, Lille 1945
  • L'Appel de l'aventure, Ausgaben Dorian, Saint-Etienne 1947
  • Les Maquis de l'Ain, Hachette, Paris 1974