Joseph de Goislard de Monsabert
(30. September 1887: Libourne, Gironde - 18. Juni 1981: Dax, Dordogne)
Joseph de Goislard de Monsabert stammt aus einer Militärfamilie, die den Kult und den Dienst für das Vaterland hoch hielt. Im Sinne der Tradition hörte der junge Mann schnell den Ruf der Waffen und bereitete sich auf die Militärfachschule von Saint-Cyr vor, in die er im Oktober 1907 (Marokko-Stipendium) eintritt, nach dem er sich ein Jahr lang im Dienst an der Waffe im 50. Infanterieregiment bewiesen hat. Nordafrika reizt ihn und er entschließt sich, in Marokko zu dienen, wo er ab 1912 in das 3. Schützenregiment aufgenommen wird. Als Leutnant bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges wird er dem 1. gemischten Regiment aus Schützen und Zuaven der 1. marokkanischen Division zugeteilt. Als Kapitän im Mai 1915 zeichnet er sich im 9. Zuavenregiment aus, mit dem er den Krieg als vorübergehender Bataillonchef beendet, ausgezeichnet mit sieben Citations und der Ehrenlegion. In der Zeit zwischen den Weltkriegen hat er Gelegenheit Kurse der Militäroberschule zu besuchen und seine Kenntnis des Maghreb zu vertiefen, für den er bald Spezialist werden sollte.
Als Colonel befiehlt er ab Juni 1937 das 9. RT in Miliana zu Beginn des Zweiten Weltkriegs, während er im Dezember in Blida zum Kommandanten der Gruppierung Südtunesien ernannt wird (81. Infanteriebrigade). Monsabert ist gezwungen, dem Waffenstillstand zuzustimmen, macht aber keinerlei Anstalten, den Kampf zu beenden. Im August 1941 wacht er als General über die Stabilität der Afrika-Armee, um an der Seite der Alliierten im günstigen Moment einzuschreiten, und bereitet so die Ankunft des General Giraud in Blida nach der Landung in Nordafrika im November 1942 vor. Der vom Vichy-Regime verbannte übernimmt die Spitze des Corps Franc d'Afrique, dann des 19. Armeekorps während der Tunesienaktion. Als Divisionsgeneral übernimmt er im März 1943 das Kommando der 3. algerischen Infanteriedivision, die er den ganzen Sommer lang quer durch die Wüste in Westalgerien führt, und sich so die Anerkennung der Führungsleute und seiner Männer verdient. Im Dezember bricht er in Bizerte nach Nisida auf. Innerhalb des französischen Expeditionskorps in Italien (CEFI) von General Juin beziehen die "Afrikaner" in den Abruzzen Stellung. Seine Einheit, die in den Bergen im Norden von Venafro steht, muss sich den Unbilden des Winters und der Hartnäckigkeit des Feindes stellen, der sich auf die Bergflanken des Monna Casale in Acquafondata und von der anderen Seite des Rapido zurückziehen muss. Er holt vor allem den Bergkamm des Belvédère, was ihm seine erste Erwähnung im Ordre de l'Armée einbringt. Die amerikanischen Truppen, denen es nicht gelingt, Monte Cassino einzunehmen, akzeptieren den Plan von General Juin, der ein Umzingelungsmanöver der Truppen des CEFI plante. Am 12. Mai erobern seine Truppen Castelforte und überqueren in wenigen Tagen die Aurunci-Berge. Die Alliierten ziehen am 5. Juni in Rom ein. Die Kämpfe gehen entlang des Bolsenasees weiter und über die Amiata nimmt die 3. DIA am 3. Juli Siena ein. Nach Italien, Frankreich: Seine Männer machen sich am 16. August auf nach Toulon, beteiligen sich an der Eroberung der Stadt (21. August), dann Marseille (28. August). Monsabert wird Ehrenbürger der ehemaligen Kolonie Phokaias und wird von General de Gaulle in die Würden des Grand Officier der Ehrenlegion erhoben.
Zum General des Armeekorps ernannt übernimmt er die Führung des 2. CA und setzt seine Arbeit der Rückeroberung fort: Saint-Etienne, Lyon, Mâcon, Chalon, Autun und Dijon fallen. Er wird zum Meister für Kampagnen in den Vogesen und Elsässer Bergen, beteiligt sich an der Verteidigung Strassburgs im Angesichts des Widerstandskessels der Deutschen, überschreitet die Lauter und den Rhein, um den Sieg in Stuttgart zu feiern. Als Oberkommandant der Besatzungstruppen in Deutschland erhält Monsabert am 24. Juli 1945 den Rang des Armeegenerals, er erhält die Médaille Militaire und das Grand Croix de la Légion d'Honneur. Von der aktiven Arbeit im Jahre 1946 entbunden zieht er sich in sein Haus in Toureil in Hastingues (Landes) zurück, wo er sich der Verteidigung der französischen Armee auch in der Literatur widmet: Il faut refaire l'Armée française (Die französische Armee muss neu erfunden werden) (Paris, 1950), auch in der Politik mit seinem Mandat als Abgeordneter der Basses-Pyrénées zwischen 1951 und 1955. Am 8. Juli 1985 ehrte die Stadt Bordeaux das Landeskind. Charles Hernu, der damalige Verteidigungsminister, weihte ein Denkmal zum Gedenken an General de Monsabert an der Place des Martyrs de la Résistance ein.