La bataille de la Dyle - mai 1940
Corps 1
Am 10. Mai 1940 um 10 Uhr morgens dringen die 7. und die 1. französische Armee und das britische Expeditionskorps, ihnen voran die Fahrzeuge ihrer Aufklärungstrupps und motorisierten Truppen, nach Belgien ein, um das Manöver an der Dyle durchzuführen, das seit November 1939 geplant war. Damit sollte die Linie Anvers-Namur während der deutschen Offensive gehalten werden, wobei Einheiten der 7. Armee bis nach Holland vordrangen.
Corps 2
An einer Front, die sich vom Meer über den Verlauf der Sambre und Maas erstreckte, wurden starke Streitkräfte aus 14 französischen Divisionen, 9 englischen Divisionen mit Unterstützung von belgischen Divisionen aufgestellt.
Diese unter dem Kommando von General Billotte, dem Führer der Heeresgruppe Nr. 1, stehenden Truppen, werden von den Generälen Georges (Nord-Ost - Front) und Doumenc (Hauptquartier) geführt, während sich das Oberkommando der Landstreitkräfte in dem Befehlsstand von General Gamelin in Vincennes befindet. Der Feind bricht mit seinen Heeresgruppen A und B, die aus 72 Divisionen, d.h. fünf Armeen mit starker Unterstützung aus der Luft bestehen, in Holland, Belgien und Luxemburg ein. In Belgien stellt die französische Armee ein motorisiertes Korps, zwei Panzerdivisionen und einige Panzerbataillone neun Panzerdivisionen entgegen, die aus vier Panzerkorps (PzK) bestehen. Diese deutschen Streitkräfte verfügen über ungefähr 2500 Panzer. Die 2. und 3. D.L.M. (die Abkürzungen werden am Ende des Artikels erklärt)des motorisierten Korps von General Prioux sind am Abend des 10. Mai tief nach Belgien eingedrungen, um die Linie Tirlemont-Huy und die Ankunft der 1. Armee zu decken. Am 11. Mai geben die Generäle Georges und Billotte den Befehl, das Manöver Dyle schneller voranzutreiben, denn die belgische Armee erweist sich bereits als überfordert.
Französische Panzer erreichen den Albert - Kanal in der Nähe von Lüttich. Zwei Tage später ist das C.C. von General Prioux dem stärksten Zusammenstoß ausgesetzt, denn es befindet sich auf der Achse des Vormarschs des 16. PzK von General Hoeppner, dessen 3. und 4. Panzerdivisionen brutal angreifen. Es muss sich zurückziehen, bis es auf die 1. Armee von General Blanchard stößt, die eine Verteidigungsstellung zwischen der Dyle und der Maas bildet und sein 3., 4. und 5. Armeekorps in der Lücke von Gembloux zwischen Wavre und Namur aufgestellt hat.
Am 12. und 13. Mai befindet sich die belgische Armee in vollem Rückzug in Richtung Anvers und Malines, während Kämpfe an der Gette ausbrechen, wo die französischen Truppen zur Deckung aufgestellt sind. Mit Unterstützung von Sturzkampfbombern greifen die deutschen Panzer an und treffen in Crehen auf die 3. Kompanie der 2. Panzertruppe. Es bricht ein Kampf Panzer gegen Panzer aus, wobei der Feind zahlenmäßig im Vorteil ist. Der Zug von fünf Panzern von Leutnant Geneste wird nach dreistündigem schwerem Gefecht vernichtet. Die 3. Kompanie verliert 11 von 20 Panzern, Hauptmann Sainte-Marie-Perrin fällt. Der Zug von Leutnant Lotsisky unterliegt ebenfalls nach heldenhaftem Kampf. Trotz der Panzerabwehr des Feindes gibt es Gegenangriffe der Panzer Somua S35 und Hotchkiss H39, und in Marilles wird eine eingeschlossene Gruppe der 11. Dragoner frei gekämpft. Es gibt Panzerschlachten in Crehen, Merdorp, Thisnes, Jandrain und Jauche. Die 2. (General Bougrain) und 3. D.L.M. (General Langlois) werden in schwere Kämpfe verwickelt, und ganze Einheiten opfern sich heldenhaft auf. Der Feind wird einen Moment lang aufgehalten, zwingt die Verteidiger aber zum Rückzug; er verliert viele Panzer unter den Granaten der Panzertruppen und der französischen Artillerie, denen aber die Unterstützung aus der Luft fehlt, obwohl 18 Bréguet 693 der Gruppen I und II/54 am Vorabend die Straßen von Tongres angegriffen haben und dabei 9 Flugzeuge von der deutschen Flugabwehr Flak abgeschossen wurden. In der 3. D.L.M. kämpfen zukünftige Sieger von 1944-45, die Obersten Vernejoul und de Touzier du Vigier, die später in der Lattre - Armee Panzergeneräle sind.
Am 14. verstärkt sich der Druck des Feindes, der trotz der erbitterten französischen Gegenwehr Saint-Trond und Perwez einnimmt und Gembloux erreicht. Gegen Mittag erreichen 35 Panzer Ernage und treffen mit voller Wucht auf marokkanische Einheiten der Afrika - Armee, die sie zurückschlagen. Die Artillerie der motorisierten Truppe (75er Geschütze, 105er kurz, 47er und 25er) nimmt bis zum nächsten Morgen an den Kämpfen teil.
Im Süden, in Huy-sur-Meuse, wird die Stadt hartnäckig von dem 54. und 56. Bataillon motorisierter MG - Schützen und Teilen der 4. leichten mechanisierten Brigade gehalten, die den allgemeinen Rückzug des C.C. Prioux decken. Der erste deutsche Angriff auf die 1. Armee wird aufgehalten. Diese Armee hat am Abend des 14. zwischen Wavre und Namur, zwischen den Engländern und den Belgiern Stellung bezogen, und zwar: die 2. nordafrikanische Infanteriedivision, die 1. motorisierte Infanteriedivision, die 1. marokkanische Division, die 15. motorisierte Infanteriedivision, die 12. motorisierte Infanteriedivision, die 5. nordafrikanische Infanteriedivision, unter den Generälen Dame, de Camas, Mellier, Juin, Janssens, Vieillard, des 3., 4. und 5. Armeekorps, d.h. es waren 18 Regimenter der Infanterie, 12 Regimenter der Artillerie und 6 G.R.D.I. im Einsatz. Unter den Infanteristen befanden sich 7 Schützen - Regimenter (vier marokkanische, zwei algerische, ein tunesisches) und 3 Regimenter der Zuaven (das 8., 11. und 14.). Das Zentrum dieser Aufstellung bildet das 4. Armeekorps aus der 1. marokkanischen Division und der 15. motorisierten Infanteriedivision. Es steht unter dem Befehl von General Aymes. Der Chef der 15. Division, Juin, ist der spätere Sieger in den Schlachten am Garigliano im Jahr 1944. Der Einsatz des Panzerkorps, das sich zurückzieht, und der zu seiner Unterstützung eingesetzten Aufklärungstrupps war äußerst wirksam. Die Panzertruppe hatte Verluste von 50 bis 60 % an Personal, zwei Drittel ihrer Hotchkiss - Panzer und ein Drittel ihrer Somua wurden zerstört.
Die Angreifer verlieren etwa 160 Panzer, die beschädigt oder zerstört werden. Am 15. Mai greifen die Deutschen an der gesamten französischen Front an. Das Zentrum der Stellung, in Ernage, wird vor allem von der 3. und 4. PzD angegriffen. Der Angriff der Panzer und der Infanterie wird durch Bomben- und Granatenangriffe der Infanterie und der Stukas vorbereitet. Die Stellung befindet sich auf einer weiten, leicht hügeligen Ebene mit vereinzelten Ortschaften und großen Bauernhöfen. Sie wird von Bächen und einer Eisenbahnschiene durchschnitten. Gegenüber der 2. D.I.N.A. halten die 22. algerische und die 11. Zuaven - Division in Ottignies und Limelette die Stellung. Das 110. Infanterieregiment der 1. D.I.M. wird trotz tapferer Gegenwehr fast überrannt. Dem Feind gelingt der Vormarsch zwischen ihm und dem 7. Regiment der Marokkaner. Er durchquert den Wald von Hermitage und trifft auf die Artillerie des 15. R.A.D., das gezwungen ist, seine Geschütze zu verteidigen. Unter dem Feuer der Maschinengewehre muss der Gefechtsstand von General de Camas den Rückzug antreten. Die Deutschen werden durch erbitterte Gegenwehr aufgehalten. Bei der marokkanischen Division schlägt sich die 80. G.R.D.I. verbissen, wie auch das R.T.M., das gegen die Massen von Panzern und Infanterie in außergewöhnlichem Maße standhält, aber das Dorf Ernage fällt dem Feind in die Hände.
Das 2. Bataillon des 7. R.T.M. unternimmt einen Gegenangriff. General Mellier gibt seinen Truppen vom Motorrad aus mitten in der Schlacht Befehle. Von Ernage aus greifen die deutschen Panzer in Wellen an, mit Unterstützung ihrer Luftwaffe, die die französischen Stellungen am Boden mit Maschinengewehren beschießt. Die Schlacht wütet in Gembloux, Courtil-Noirmont, Beuzet, Chastre. Gegen 15 Uhr hält das 2. R.T.M., zusammen mit Panzern, den Vorstoß des Feindes in seinem Abschnitt auf und verliert dabei 35% seiner Leute. Auch das 1. marokkanische Regiment hält stand. Obwohl die Stukas die Batterien des 64. und 264. R.A.A. bombardieren, hat die afrikanische Artillerie mit allen Kräften auf die deutschen Panzer geschossen, die zerstört und in Brand geschossen wurden. Ihre Granaten und die Panzerabwehrgeschosse der 25er Geschütze der Infanterie richten unter den Panzern ein Blutbad an. An dem Frontabschnitt des 2. R.T.M. liegen vierzig Gerippe zerstörter Panzern. Die Schützen des 1. und 201. R.A. und der 15. D.I.M. brechen die Kraft der feindlichen Angriffe und unterstützen den Einsatz des 134. R.I. in der Nähe von Gembloux und die Aktionen der 4. und 15. Infanterie - Regimenter. Die Angreifer sind gestoppt, erschöpft und treten auf der Stelle. Ihre Masse bricht ein, vor allem im Südosten. Auf französischer Seite gibt es schwere Verluste, bis zu 30 bis 50% der Soldaten der Einheiten.
Die Infanteriedivisionen haben ohne Rückzugsgedanken gekämpft und ziehen sich nur auf höheren Befehl zurück. Am Abend des 15. Mai halten sie das Terrain, von dem sich der Feind zurückgezogen hat. Von ihrer äußerst wichtigen Stellung aus haben die marokkanischen Infanteristen sechs entscheidende Angriffe der Deutschen zurück geschlagen. Als allerdings das 39. Panzerkorps die 9. Armee bei Dinant-sur-Meuse durchbricht, ist der rechte Flügel der 1. Armee gezwungen, wegen der Gefahr, von Südosten her eingeschlossen zu werden, das so verlustreich verteidigte Terrain aufzugeben.
Die Sieger von Gembloux ziehen sich am 16. Mai hinter den Brüssel - Charleroi - Kanal zurück. Am Vorabend sind die feindlichen Panzer in Richtung Phillippeville vorgestoßen und haben das 2. und das 11. Armeekorps zurück gedrängt. Bei Mettet und Flavion wird die 1. Panzerdivision der Reserve von General Bruneau, die zur Verstärkung geschickt wurde, in schwere Panzerkämpfe mit der 5. und 7. PzD verwickelt. Am 18. Mai beginnt die Schlacht um Flandern, als die feindlichen Panzer zwischen Maubeuge und Rethel nach Westen vordringen. Es kommt zu den Kämpfen von Escaut. 1947-48 werden das 1. und 2 R.T.M. und das 64. R.A.A. für ihren heldenhaften Einsatz im Mai 1940 auf Anordnung der Armee ehrenvoll erwähnt. Jede Bannerschleife ihrer Fahnen erhält das Kriegskreuz mit Palme und auf der Seide der Embleme ist in goldenen Buchstaben die ruhmreiche Inschrift gestickt: GEMBLOUX 1940. Sie erhalten auch das belgische Kriegskreuz mit Palme.
Die Erinnerungsstätten
Sofort nach Beendigung der Kämpfe haben Beerdigungstrupps des Feindes damit begonnen, die auf dem Kriegsschauplatz liegenden Gefallenen zu beerdigen. Nach dem Krieg wird die Unterhaltung der vielen kleinen französischen Soldatenfriedhöfe in Belgien durch den Gräberdienst des Ministeriums für ehemalige Frontsoldaten in Paris schwierig. Obwohl dank des Gesetzes vom 16. Oktober 1946 die Gefallenen aus 2000 Gräbern an ihre Familien zurück gegeben werden, gibt es in Belgien noch über 1000 Gräber, die zusammengelegt werden müssen. Seit 1950 plant man ihre Vereinigung in einer gemeinsamen Nekropole.
Die französische Botschaft teilt der belgischen Regierung diese Absicht mit. 1967 stellt diese Frankreich ein Gelände für die Anlage eines Friedhofs 7 km von Gembloux entfernt zur Verfügung.
Das 7 Ar große Gelände in der Gemeinde Chastre, Provinz Brabant, wird von 1968 bis 1971 hergerichtet. Im Juni und Juli 1969 exhumieren die Franzosen 1058 Leichen, von denen 65 an die Familien zurückgegeben werden. Die Exhumierungen haben in 311 belgischen Gemeinden stattgefunden, von denen einige ganz im Süden, in der Provinz Luxemburg liegen. Diese Zusammenlegungen betreffen Gefallene der Kämpfe von 1940 in ganz Belgien, nicht nur in Gembloux. So hat der französische Soldatenfriedhof von Chastre die Gefallenen der Schlacht um Belgien von 1940 aufgenommen, deren Familien sie bei ihren Waffenbrüdern ruhen lassen wollten. Die für Frankreich Gefallenen des 4. Armeekorps machen nur 21% aus, und die dort liegenden Nordafrikaner bilden 30% der Begrabenen, die meisten davon Marokkaner.
Die Nekropole wird am 10. Mai 1970 von M. Duvillard, Minister für ehemalige Frontsoldaten und Kriegsopfer, und M. Segers, Verteidigungsminister des Königreichs Belgien, eingeweiht, in Anwesenheit des Botschafters von Marokko, der Generäle Mellier und Touzet du Vigier, des Bürgermeisters von Chastre, vieler ehemaliger Frontsoldaten und der wallonischen Bevölkerung. Auf dem französischen Friedhof ruhen insgesamt 192 Franzosen des Krieges 1914-1918, darunter 3 unbekannte, und 1030 französische Soldaten von 1939-1945, davon 171 unbekannte. Die hier bestatteten Gefallenen aus dem Jahr 1940 gehören zu vielen verschiedenen Infanterieregimentern, zu marokkanischen Infanterieeinheiten und zu vielen anderen Einheiten, woran man den Umfang des französischen Einsatzes in Belgien ablesen kann. In Jandrain, Brabant, erhebt sich das Denkmal für das Panzerkorps, als Zentrum des ruhmreichen Epos der Besatzungen der Panzer seit dem 10. Mai 1940, geschmückt mit dem Wappen am Helm und der stolzen Devise, "der erste und der letzte im Feuer", überragt von einer Göttin als Darstellung Frankreichs, einer Kriegerin mit Schild, dessen Symbol an die Panzerung der Panzer erinnert. Dieses Denkmal ist am 17. Mai 1953 von den französischen und belgischen Behörden eingeweiht worden, im Beisein von General Langlois, dem früheren Kommandeur der 3. D.L.M. und früherer Soldaten des C.C. Prioux. Weitere, bescheidenere Denkmäler, Stelen, Inschriften, die von Vereinen oder Familien gestiftet wurden, findet man auch zur Erinnerung an die Kämpfe und die französischen Einheiten und Soldaten vom Mai 1940, die in Belgien gekämpft haben.
Abkürzungen B.C.C.: Kampfpanzer - Bataillon C.A. : Armeekorps C.C. : Panzerkorps D.C.A. : Flugabwehr D.I.M. : Division motorisierter Infanterie D.L.M. : Leichte mechanisierte Division D.M. : Marokkanische Division G.R. : Aufklärungstrupp G.Q.G. : Hauptquartier R.A.A. : Afrikanisches Artillerieregiment R.A.D. : Artillerieregiment der Division R.C.C. : Kampfpanzer - Regiment R.T.M. : Marokkanisches Infanterieregiment