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Le retour des prisonniers de guerre en 1945

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Heimgekehrte Gefangene und Deportierte
Corps 1
1945 kehrt eine Million französischer Soldaten, die 40 nach Deutschland gebracht wurden, nach fünf Jahren Gefangenschaft nach Frankreich zurück. Trotz der Freude über die Rückkehr ist das Wiedersehen mit einem Land schwierig, das so anders ist als das, von dem sie während ihrer Gefangenschaft geträumt haben und in dem sie nun wieder lernen müssen zu leben. "Sie sind vereint, trennt sie nicht". Diesen Slogan liest man auf einem Plakat, das herauskommt, als die STO (1), die Deportierten und die Gefangenen aus Deutschland heimkehren. Ein Soldat in einer mit KG (2) gezeichneten Uniform und ein Zwangsarbeiter in Arbeitskleidung stützen einen Deportierten in gestreifter Kleidung. Man kann den Slogan als nicht mehr angemessen empfinden, wie heute die Einigkeit, die für die Angehörigen des Widerstands und die Masse der Franzosen hinter ihnen proklamiert wurde, aber man vergisst dabei, dass die Einigkeit eine der wesentlichen Waffen der Résistance (3) war. Zwischen diesen drei Kategorien von Opfern gibt es tatsächlich deutliche Unterschiede. Die Gefangenen wissen, dass die Freiheitsberaubung, die Demütigung, die Promiskuität, auch der Hunger, den sie gelitten haben, nicht mit den Leiden der Deportierten zu vergleichen sind.
Corps 2


Ihre Anzahl und die Dauer ihres Exils machen den Unterschied im Schicksal der Gefangenen aus. 1 800 000 französische Soldaten wurden beim Zusammenbruch im Mai-Juni 1940 gefangen genommen. 1 600 000 davon wurden nach Deutschland transportiert. Nur 1 000 000 kehren 1945 nach fünf Jahren auf feindlichem Gebiet zurück. Es gibt auch hunderttausende von Zwangsarbeitern. Aber ihr Aufenthalt in Deutschland, der im September 1942 beginnt, ist höchstens halb so lang wie der der Gefangenen. Im Übrigen blieben sie in den Städten und den Fabriken. Die Gefangenen dagegen wurden in alle Bereiche der Wirtschaft und der deutschen Gesellschaft verteilt.

Kohabitation mit der deutschen Bevölkerung



Fünf Jahre lang haben sie die Tage, Wochen, Monate und Jahre gezählt, die sie getrennt von ihren Familien und fern der Heimat gelebt haben. Für die Offiziere war es eine lange Abgeschlossenheit in der Untätigkeit der Oflags. Lang war auch - für die 95% der Kriegsgefangenen, die in den Kommandos arbeiten mussten - die erzwungene Kohabitation mit der deutschen Bevölkerung. "Die große Realität des Lebens der Gefangenen ist der Arbeitstrupp, wir nennen das "das Kommando"", schrieb einer von ihnen ganz richtig während seiner Gefangenschaft. Die gefangenen einfachen Soldaten arbeiten zu lassen, entspricht der Genfer Konvention (4). Ausgenommen hiervon ist nur die Arbeit in der Kriegsindustrie. Es ist aber nicht richtig anzunehmen, dass alle Gefangenen der Kommandos, die auf dem Land gefangen waren, dort ein relativ angenehmes Leben führten. Sogar diejenigen, die auf den Bauernhöfen arbeiten, werden nachts an von bewaffneten Posten bewachten Orten zusammen gezogen. Und es gibt viele Gefangene, die in Geschäften, Werkstätten in der Stadt, im Wald, im Straßenbau oder bei der Eisenbahn, in Fabriken und Bergwerken arbeiten.

Diese Arbeitskommandos sind über ganz Deutschland verstreut, von der lothringischen Grenze bis zum hintersten Winkel von Ostpreußen. Die Gefangenen haben dort fünf Jahre lang zusammen mit der deutschen Bevölkerung gelebt: Arbeitskameraden in der Fabrik, Frauen, Greise, Kinder - die erwachsenen Männer waren eingezogen - in Läden und auf Bauernhöfen. Eine Kohabitation, die manchmal hart und manchmal angenehm war, aber sie ermöglichte immer, dass man sich gegenseitig kennen lernte, ganz anders als das Zusammenleben mit dem Besatzer, dem die übrigen Mitglieder der französischen Bevölkerung ausgesetzt waren. Dieser lange Umgang miteinander, einzigartig in der Geschichte der Beziehungen zweier Völker, ist vielleicht einer der geheimen Gründe für die Annäherung zwischen Franzosen und Deutschen nach dem Krieg.

Diese Annäherung lässt noch lange auf sich warten, als die Gefangenen 1945 heimkehren. Wenn einer von ihnen, ohne darüber nachzudenken, in Begleitung der jungen Deutschen kommt, mit der er jenseits des Rheins ein Liebesverhältnis begonnen hat, verbietet ihm seine Mutter (Witwe aus dem Ersten Weltkrieg) auf der Schwelle einzutreten, wenn er nicht seine "Boche" vorher nach Hause schickt.

Ein schwieriges Wiedersehen



Das Frankreich, in das die Kriegsgefangenen 1945 heimkehren, unterscheidet sich sehr von dem, das sie 1939 oder 1940 verlassen haben. Es ist voll von der noch ganz lebendigen Erinnerung an die Abscheulichkeiten, die die Besatzer begangen haben. Es feiert die Helden der Résistance und ihre Rolle im Kampf und im Sieg über das Nazi - Deutschland. Dagegen bleibt das Bild der "Gefangenen des Jahres vierzig" damals und für lange Zeit, auch in den Gefangenen selbst, mit dem Zusammenbruch von vor fünf Jahren verbunden. Die Gefangenen sind bestenfalls die Opfer, die für die Niederlage büßen müssen, d.h. die Verantwortlichen. Die Politik von Vichy hat sie kompromittiert. Der Marschall hat sie dem Land als seine geliebten Kinder vorgestellt. Er hat mit den Nazis über ihre teilweise Heimkehr verhandelt, dann über die Wandlung einiger von ihnen in "freie" Arbeiter, um ihre Ablösung durch französische Arbeiter zu verhindern. Die Masse der Gefangenen, die in Deutschland festgehalten wurden, konnte sich gezwungenermaßen nicht an dem Kampf des Widerstands beteiligen. Allerdings haben einige von ihnen doch an dem Kampf gegen den Nationalsozialismus teilgenommen. Gegen seine Propaganda in Deutschland selbst. Gegen seine Truppen, wie z.B. die nach Ungarn geflüchteten, die dann im Maquis in der Slowakei gekämpft haben, wo ihre Heldentaten noch lange in Erinnerung blieben; und diejenigen, die auf andere Weise geflüchtet oder heimgekehrt waren und die in Frankreich die Nationale Bewegung der Kriegsgefangenen und Deportierten (MNPGD) (5) gegründet haben. Andere hatten sich organisiert, um ihre noch gefangenen Kameraden und deren Familien zu unterstützen. In diesem Frühling 1945 bemühen sie sich, den Mängeln beim Empfang ihrer Kameraden abzuhelfen, deren Rückkehr durch die überlasteten Dienste des Ministeriums organisiert wird (6). Der erste Kontakt mit dem wieder gefundenen Frankreich ist trotzdem eine Quelle der Enttäuschung: der Eindruck der Gleichgültigkeit, Ärger über die notwendigen Verwaltungsverfahren zur Demobilisierung. Dieser Eindruck verstärkt sich natürlich durch die Kluft zwischen dem was die Gefangenen sich in ihrem langen Exil vorgestellt hatten und der realen Situation des wiedergefundenen Landes.

Schon als sie die ersten Städte durchfahren, finden sie ein Frankreich, das von dem Elend des Krieges, den Zerstörungen, dem noch andauernden Mangel gezeichnet ist. Das Erstaunen ist groß über die schlecht ausgestatteten Geschäfte, die Lebensmittelkarten, die man braucht, um die rationierten Waren zu erhalten. Die Rückkehr nach Hause ist Anlass zu größter Freude und oft auch zur Entdeckung anderer, trauriger Auswirkungen der Gefangenschaft, von kurzer oder auch von langer Dauer. Fünf Jahre lang hat man ohne sie gelebt, auch wenn das Bild des Entfernten sorgfältig gehütet wurde. Das Leben ist weiter gegangen, schmerzlich für die Väter, die sehen, wie die Kinder ohne sie groß geworden sind und sie wie Fremde empfangen; Drama der endgültigen Trennungen von Verlobten oder Ehefrauen (7). Selbst Ehepaare, die zusammen geblieben waren, mussten sich erst wieder aneinander gewöhnen. Fünf Jahre der Trennung sind von Trauerfällen gezeichnet, und als erstes geht man auf den Friedhof, um der verstorbenen Eltern zu gedenken, an deren Sterbebett man nicht hatte Abschied nehmen können. Und erst recht, wenn man an die jüdischen Gefangenen denkt, die durch die Genfer Konvention geschützt waren, mitten im Nazireich, und die bei der Rückkehr erfahren, dass ihre gesamte Familie durch den Völkermord dezimiert ist.

Für die Bauern, die auf den Hof der Familie zurück kehren, ist es relativ leicht, ihre Aktivitäten wieder aufzunehmen, auch für die Handwerker, wenn ihre Werkstatt nicht in ihrer Abwesenheit zu Grunde gegangen ist. Schwieriger ist es für Gehaltsempfänger, deren Stelle ein anderer bekommen und behalten hat, trotz der Gesetze, die ihre vorrangige Wiedereinstellung vorschreiben. Viele haben gesundheitliche Probleme auf Grund der langen Zeiten der Entbehrung, der schlechten Ernährung und des Mangels an ärztlicher Versorgung. Es gibt viele, die stärker betroffen sind und erst Kuren machen müssen, um das normale Leben und die Arbeit wieder aufnehmen zu können. "Wir sind einige Franzosen, ungefähr eine Million, die gerne der Nation ihren Teil gegeben hätten, und wenn wir dann eines Tages nach Hause kommen, werden wir ihnen völlig gleichgültig sein", schreibt ein Kriegsgefangener aus Deutschland, und ein anderer: "ich verstehe sehr gut, dass unser Land gelitten hat und das das "Gefangenenproblem" in den neuen Problemen untergeht. Wir haben auch nur einfache Wünsche: unsere Familien wieder zu bekommen, unsere Wohnungen, unsere Beschäftigungen." (8) Bitterkeit und Bescheidenheit: diese beiden von der Briefkontrolle im letzten Jahr der Gefangenschaft herausgesuchten Auszüge spiegeln die Empfindungen der Gefangenen bei ihrer Heimkehr wider. Die bedeutende Rolle, die einige unter ihnen seitdem bis an die Spitze des Staates geführt hat, und die nicht messbare aber überall gegenwärtige Rolle der Masse der Gefangenen im Leben Frankreichs nach dem Krieg veranlassen dazu, diese übertriebene Bescheidenheit zu dämpfen.

Anmerkungen (1) Zwangsarbeitsdienst (2) für Kriegsgefangene. (3) Wird Jean Moulin nicht als "Stifter der Einheit" gefeiert? (4) Die Genfer Konvention, die 1929 unterzeichnet wird, schreibt vor, dass Offiziere und Unteroffiziere dagegen nur freiwillig zur Arbeit geschickt werden können. (5) Woraus das Einigkeitsplakat von 1945 hervorgeht. (6) Man erwartete allmähliche Freilassungen, aber der deutsche Widerstand brach schnell zusammen. Man muss also mit hohen Rückkehrerzahlen fertig werden. (7) Etwa die Hälfte der Kriegsgefangenen war verheiratet, ein Viertel von ihnen waren Familienväter. (8) Siehe: La Captivité (Die Gefangenschaft), Verlag FNCPG, 1980 oder: Prisonniers de guerre dans les stalags les Oflags et les kommandos (Kriegsgefangene in den Stalags, den Oflags und den Kommandos), Paris, Hachette, collection vies quotidiennes, letzte Auflage 1996.