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Maurice Sarrail

1856-1929

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Porträt des Generals Sarrail. Quelle: l'album de la guerre 1914-1919. © L'illustration

 

Maurice (Paul-Emmanuel) Sarrail wird am 6. April 1856 in Carcassonne geboren und tritt 1875 in die Militärschule Saint-Cyr ein, er wählt die Infanterie und dient später in Algerien. Er nimmt an vielen Feldzügen teil, so in Südtunesien. 1883 absolviert er die Kriegsschule und ist ab 1885 Praktikant im Generalstab. 1900, die Dreyfus-Affäre bewegt noch die Gemüter, wird Sarrail von General André, dem damaligen Kriegsminister, als Ordonnanzoffizier berufen. Aus dieser Zeit stammen die freundschaftlichen Beziehungen zu den Kreisen der politischen Linken, die seiner Karriere oft nutzen. Als Preis dafür muss er aber auch Neid und Ablehnung hinnehmen. Er hat ein Kommando in der Militärschule Saint-Maixent und verfechtet dort demokratische Ideen. Einige Jahre hindurch ist er Kommandant der Militärgarde des Abgeordnetenhauses, und von 1907 bis 1911 wird er in das Amt des Infanteriedirektors im Kriegsministerium berufen. 1911 zum Divisionsgeneral befördert, befiehlt er zu Kriegsbeginn das 6. Armeekorps. Am 2. September ersetzt er General Ruffey in der 3. Armee und nimmt erfolgreich an der Marne-Schlacht teil. Seinen zwischen der Festung von Verdun und dem Durchbruch von Sainte-Menehould stationierten Einheiten gelingt eine glückliche Offensive gegen die deutschen Truppen.

Auf Rückzugsbefehl weicht sie etwa 50 Kilometer zurück, ohne mit Verdun den Kontakt zu verlieren. Bei Wiederaufnahme der Generaloffensive ist sie deshalb in der Lage, die Armee des Kronprinzen siegreich zurückzudrängen. Hätte Verdun in diesem Moment nachgegeben, wäre der gesamte Sieg der Marneschlacht gefährdet gewesen. Sarrail zählt, wie Galliéni im befestigten Lager von Paris und Foch im Sumpfgebiet von Saint-Gong, zu den Protagonisten des Marne-Sieges, der Frankreich rettete. Ende 1915 erhält General Sarrail die Oberbefehlshabe über die verbündeten Armeen im Orient. Unter schwierigen Bedingungen organisiert er das befestigte Lager von Saloniki und befiehlt die Offensive, die im November 1916 zur Einnahme von Monastir führt. Am 14. Dezember 1917 wird er seines Kommandos enthoben. Auch wenn es ihm nicht gegeben ist, die Früchte dieser zweijährigen Anstrengungen selbst zu ernten, so hinterlässt er seinen Nachfolgern, General Guillaumat und dann General Franchet d'Esperey, zumindest eine gefestigte Stellung, die der Endoffensive als Stützpunkt dienen soll. Im April 1918 wird General Sarrail Reservekader. Im Jahr darauf kandidiert er in Paris bei den Parlamentswahlen, jedoch ohne Wahlerfolg. Später wird er in den Kader der aktiven Armee ohne Altersbeschränkung eingegliedert. Diese Auszeichnung ehrt alle oberbefehlshabenden Generäle für Verdienste vor dem Feind. Im November 1924 wird Sarrail zum Hochkommissar der Französischen Republik in Syrien ernannt und ersetzt General Weygand in der Oberbefehlshabe der Armée du Levant. Nach dem Aufstand der Drusen und wegen seiner brutalen Art, die Ordnung wieder herzustellen, wird er nach Frankreich zurückgerufen. Sein Nachfolger in Beirut wird Henry de Jouvenel. Sarrail kehrt nach Paris zurück und beendet seine Militärkarriere Ende 1925. Am 23. März 1929 stirbt Sarrail an einer Lungenerkrankung. Er ist in den Invaliden beigesetzt.

Auszeichnungen: Großes Kreuz der Ehrenlegion Militärmedaille mit dem Kriegskreuz