Museum der Geschichte des 20. Jahrhunderts
Une salle du musée du XXème siècle. Source : site de la commune d'Estivareilles
Dieses Museum, das als Ort der Erinnerung, aber auch als pädagogisches und kulturelles Arbeitsmittel gedacht ist, liegt im Land der Kunst und der Geschichte von Forez im Departement Loire.
Das Museum der Geschichte des 20. Jahrhunderts (Musée d'Histoire du 20e siècle) ist ein mit einem bestimmten Ort verbundenes "Musée de Site" und gehört zu dem Musée de France. Es soll als Ort der Erinnerung aber auch als pädagogisches und kulturelles Arbeitsmittel dienen. Es liegt im Land der Kunst und der Geschichte von Forez im Departement Loire. Mehr als nur eine Gedenkstätte für die Ereignisse im August 1944 in Estivareilles, soll das Museum der Geschichte des 20. Jahrhunderts ein Ort des Nachdenkens und der Debatte über die zeitgenössischen Probleme im Licht der Ereignisse der Vergangenheit sein, insbesondere über die Menschenrechte.
Die museographische Darstellung wurde so konzipiert, das sie für alle Personen, insbesondere aber für das junge Publikum zugänglich ist. Estivareilles, eine Gemeinde mit 500 Einwohnern in der Region von Saint-Bonnet-le-Château, liegt auf einer Höhe von 900 in den Bergen von Forez, im Departement Loire, 40 km von Saint-Etienne, 60 km von Le Puy-en-Velay und 100 km von Lyon entfernt.
Ein Museum, ein Ort, ein Dorf Im Herzen des Ortes beherbergen die ehemaligen Gebäude der Congrégation des soeurs Saint-Joseph heute das neue Museum der Geschichte des 20. Jahrhunderts. Die Renovierung des Nordflügels bedeutet den Abschluss der Restaurierungsarbeiten an der Anlage, die jetzt das Bürgermeisteramt, kommunale Unterkünfte, Mietwohnungen, einen Parkplatz und einen zentralen Garten umfasst, der diesem Mikrostadtviertel seine Einheit verleiht.
Eine Verwirklichung überraschend: das Museum der
Geschichte des zwanzigsten Jahrhunderts Estivareilles, eine Hochburg des Widerstandes
Ende August 1944 beginnt das kleine Dorf Estivareilles zu zittern... Eine schwer bewaffnete deutsche Kolonne verlässt die Kaserne Romeuf in Puy-en-Velay in Richtung St Etienne... Die Eisenbahnverbindung St Etienne - le Puy ist unterbrochen und auf Grund der Aktionen des Maquis sind die Nationalstraßen nicht mehr sicher. Die Nazi-Kolonne ist auf der Hut, als sie über die Kammstraßen fährt, und dabei ständig von den F.T.P.F. Wodli unter Druck gesetzt wird: Saint-Paulien, Bellevue-la-Montagne, Chomelix, Craponne-sur-Arzon... Estivareilles. Die "Geheime Armee der Loire" hat Stellung bezogen, die regionalen Maquis ziehen sich in Richtung der kleinen Gemeinde des Haut-Forez zusammen. Mit der Befreiung von St. Etienne am 19. August ist die Gefahr für die Bevölkerung groß... Und Kommandant Marey (Chef der Geheimen Armee der Loire) beschließt, die Deutschen in Estivareilles zu stoppen! Am 22. August ist es vorbei...
1984: Gründung eines Museums Vierzig Jahre später öffnet das Musée départemental de l'Armée Secrète et de la Résistance (Museum der Geheimen Armee und des Widerstands) seine Pforten in Anwesenheit von Lucien Neuwirth, einer großen Persönlichkeit des Widerstands und Präsident des Conseil général de la Loire, des Generalrats der Loire. Dieses Projekt, das von den Mitgliedern der Geheimen Armee der Loire (gemeinnütziger Verein) angestoßen und umgesetzt wurde, wird von den Vertretern der Gemeinde Estivareilles unterstützt.
Modernisierung und Neuorganisierung: Das Museum der Geschichte des 20. Jahrhunderts
Am 21. Mai 1999 eröffnet der für die Kriegsveteranen zuständige Verteidigungsstaatssekretär Jean-Pierre Masseret das neue Museum. Das 1984 von den ehemaligen Mitgliedern des Widerstands der Geheimen Armee der Loire gegründete Museum wurde 1999 komplett umgestaltet, um sich der jungen Generation zu öffnen. Das Museum der Geschichte des 20. Jahrhunderts ist als ein Ort der Erinnerung gedacht, soll aber auch als pädagogisches und kulturelles Arbeitsmittel dienen. Mehr als nur eine Gedenkstätte für die Ereignisse im August 1944 in Estivareilles, soll es ein Ort des Nachdenkens und der Debatte über die zeitgenössischen Probleme im Licht der Ereignisse der Vergangenheit sein. Die museographische Darstellung wurde so konzipiert, das sie für alle Personen, insbesondere aber für das junge Publikum zugänglich ist. Kommen Sie und erleben Sie die Geschichte des 20. Jahrhunderts in einem interaktiven und modernen Museum. Gegenstände aus jener Zeit, aber auch Tontaufzeichnungen, Archivbilder, zahlreiche Photos, Videos... begleiten einen musealen Parcours, der für die ganze Familie geeignet ist. Das Museum bewahrt in seinen Reserven wertvolle Exemplare von Souveniralben auf (Cahiers de bord), die von den Widerstandskämpfern erstellt wurden. Der Bericht eines "Zeugen-Autors" zeichnet in perfekter Form das individuelle Gedächtnis nach, das zusammen mit anderen unser kollektives Gedächtnis bildet, das heißt, unsere Geschichte. Durch die Herausstellung dieser letzten "direkten", also von den "Akteuren" hinterlassenen Zeugnisse, können wir die Widerstandskämpfer durch einige prägnante Beispiele ehren und gleichzeitig der jungen Generation die Werte des Widerstands näher bringen und zeigen, wie ein historisches Ereignis zu einem Teil unseres kulturellen Erbes wird. Das Museum bewahrt in seinen Reserven (Fonds Charreton) Gegenstände aus dem Lager Dora-Kommando in Buchenwald auf. Diese Dokumente wurden von einem Deportierten anlässlich seiner zahlreichen "Erinnerungsreisen" in sein ehemaliges Lager gesammelt. Ein Programm von Kurzausstellungen, Konferenzen und Begegnungen wird das ganze Jahr über angeboten.
Das Kulturprojekt des Museums Vier starke Motivationen unterlegen das Kulturprojekt des Museums: Zeugnis ablegen. Heute haben wir das Glück, mit Generationen zusammenzuarbeiten, die die erste Hälfte des Jahrhunderts gekannt haben, insbesondere die Widerstandskämpfer und die Deportierten. Ihre Beteiligung ist essenziell und äußerst wertvoll. Das Licht, das sie auf die Ereignisse werfen, gibt unseren Überlegungen Sinn, Sensibilität, Emotion und Humanität. Erklären. Dank eines historischen und chronologischen Ansatzes über das gesamte Jahrhundert hinweg, kann man an diesem Ort die Verkettung der Tatsachen, das Warum der Ereignisse und die Abfolge der Daten als Ganzes betrachten. Zwischen der Gründung der industriellen Gesellschaften am Ende des 19. Jahrhunderts, der Entwicklung des Ersten Weltkriegs, dem Ende der "Terroirs" und dem Ablauf der jüngsten europäischen Geschichte werden Widerstand und Schrecken der Deportation in eine Perspektive, eine Situation gerückt, die sie besser verständlich werden lassen, und uns in die Lage versetzten, die richtigen Lektionen aus der Geschichte zu ziehen. Weitergeben. Dieser neue Ort der Geschichte soll den jungen Generationen das Wissen über die Brüche und die bedeutenden Ereignisse des 20. Jahrhunderts vermitteln, aber auch die Erinnerung an die ehemaligen Widerstandskämpfer und die Ideale des Widerstands bewahren.
Nachdenken. Außerdem wollen wir durch eine erneute Betrachtung unserer Vergangenheit die heutige Zeit, die aktuelle Welt in Frage stellen. Mehr als nur ein reiner Ort der Erinnerung oder eine Geschichtsstunde wollen wir, wissend um die Zeugnisse der Akteure unseres Jahrhunderts und ausgestattet mit dem Blick eines Historikers im Licht der Kämpfe des Widerstands und der Ereignisse der Vergangenheit eine Debatte über unsere aktuelle Welt anstoßen. Eine moderne Museographie Die komplett modern gestaltete Museographie soll dieses Jahrhundert auf attraktive und didaktische Art und Weise erzählen. Interaktive Systeme, Tonaufzeichnungen, Videos und Lichtatmosphäre treffen auf historische Präzision und die Behandlung düsterer Zeiten unseres Jahrhunderts. Der Besucher wird zum Agierenden und macht sich Ort, Gegenstände und Präsentation zu Eigen. Vorrang für die jungen Besucher Das Museum richtet sich in erster Linie an ein junges Publikum. Das ist eine schwierige Herausforderung, denn die "Jugend" hat hartnäckige Vorurteile, was den Besuch in einem Museum betrifft. Die museographische Darstellung, die Schaffung einer pädagogischen Abteilung und einer pädagogischem Mappe wurden auf dieses Ziel ausgerichtet. Das Museum stellt jedes Jahr anlässlich des "Concours National de la Résistance et de la Déportation" (nationaler Studienwettbewerb zum Widerstand und zur Deportation) in den Schulen, ein Dossier zusammen, das die Schüler bei ihren Nachforschungen unterstützen soll. Dieses kleine Dokument, das natürlich nicht umfassend ist, stellt Texte, Dokumente (entsprechend dem Thema des Wettbewerbs) und eine Kurzbiographie zusammen, die im Museum nachgeschlagen werden kann. Das Archiv, die Bibliothek und die Videothek des Museums sind nach Anmeldung für die Teilnehmer zugänglich.
Kurzausstellungen Sie ermöglichen eine Umsetzung der Kulturpolitik des Museums in der Stadt; zum Beispiel: Die Stimmen der Vergangenheit(Les Voix de la mémoire) "Ich erinnere mich an unsere Freunde, die auf ihrem Totenbett baten: Wenn ihr überlebt, versprecht uns, redet über uns, redet immer wieder von uns... (Violette Maurice. Deportierte Widerstandskämpferin - Ravensbrück, im Block N.N.)
2005 - 1945 "60. Geburtstag der Befreiung der Lager" Anlässlich des 60. Geburtstages der Befreiung der Lager wollte das Museum der Geschichte des 20. Jahrhunderts den "Deportierten" des Departements Loire, und, mit diesen wenigen Beispielen aus der Region, auch der Gesamtheit der Deportierten Ehre erweisen. Die berührenden Zeugnisse dieser letzten Zeugen des "Unaussprechbaren" konnten dabei helfen, den "Weg" der Deportierten durch das Universum der Konzentrationslager der Nazis zu verstehen: Gedichte, Lieder, Zeichnungen aber auch die Herstellung von alltäglichen Gegenständen, die für sich schon einen Akt des Widerstands darstellten, denn jede persönliche Habe war verboten. 1914 -1918 - Regards croisés(Sich kreuzende Blicke)
Blick auf den Ersten Weltkrieg, 90 Jahre danach... Zur Eröffnung unserer Kultursaison (Frühjahr 2006) boten wir unseren Besuchern eine Ausstellung über den Ersten Weltkrieg, in der unterschiedliche Zeichnungen, Gemälde und Aquarelle aus der Zeit zwischen 1914 und 1918 gezeigt wurden. Parallel dazu haben Künstler aus St Etienne ihre Vision des Ersten Weltkriegs dargestellt, 90 Jahre danach...
"1944 - 2004" - 60. Jahrestag der Kämpfe in Estivareilles und der Befreiung des Departements der Loire. Diese Ausstellung ist eine "Hommage an die Widerstandskämpfer", sie erzählt die "Schlacht von Estivareilles" in einer möglichst großen Bandbreite, indem sie diese Augusttage im Jahr 1944 in der Geschichte des Kriegs in eine nationale, regionale und lokale Ebene einbindet (Puy-en-Velay, Givors, Saint Etienne ...). Anlässlich dieser Ausstellung fanden ein Zyklus von Konferenzen sowie eine Führung an den verschiedenen Kampfplätzen und Begegnungen mit ehemaligen Widerstandskämpfern statt. Gleichzeitig wurde "Estivareilles 1944 - mémoire d'un été singulier" veröffentlicht, ein Werk, das die "Schlacht von Estivareilles" in der Geschichte des Krieges auf nationaler und lokaler Ebene positioniert.
Museum der Geschichte des 20. Jahrhunderts - Widerstand und Deportation
(Musée d'histoire du 20e siècle - Résistance et Déportation)
Rue du couvent - 42380 Estivareilles
Tel.: 01 30 40 64 75
E-Mail: museehistoire.estivareilles@wanadoo.fr
Öffnungszeiten und Eintrittspreise
Das Museum ist ganzjährig jeden Tag von 14.00 bis 18.00 Uhr geöffnet.
Erwachsene : 3,10 € Passeport Patrimoine: 2 € Kinder (8 - 16 Jahre): 1,50 € Kinder (unter 8 Jahren): Gratis Begleitdokument für die Kinder von 6 bis 13 Jahren.
Informationen
Rue du couvent 42380
Estivareilles
04 77 50 29 20
Adulte : 3,10 € Passeport Patrimoine : 2 € Enfant (8 - 16 ans) : 1,50 € Enfant (-8 ans) : Gratuit
De 14h à 18h
Fermé les samedis et lundis du 12 novembre au 31 mars, le 25 décembre et 1er janvier