1918, der Krieg ist zu Ende
Zusammenfassung
11. November: Unterzeichnung des Waffenstillstands in Rethondes, im Wald von Compiègne. Dieser beendet die Kampfhandlungen des Ersten Weltkriegs an der Westfront für eine Dauer von 36 Tagen.
20. November: Georges Clemenceau wird Kriegsminister in Frankreich.
9. Dezember: Waffenstillstandsvertrag von Focşani zwischen den Mittelmächten und Rumänien.
13. Dezember: Verlängerung des Waffenstillstands durch die Alliierten.
15. Dezember: russisch-deutscher Waffenstillstandsvertrag von Brest-Litovsk.
1. Januar: Unabhängigkeit Weißrusslands, mit Errichtung einer Sozialistischen Sowjetrepublik.
5. Januar: Einnahme von Vilnius durch die Rote Armee.
5.-16. Januar: Niederschlagung des Spartakistenaufstands in Berlin (Hinrichtung von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg am 15.).
16. Januar: neuerliche Verlängerung des Waffenstillstands durch die Alliierten.
17. Januar: Paul Deschanel wird zum Präsidenten der Französischen Republik gewählt.
18. Januar: Eröffnung der Friedenskonferenz am Quai d'Orsay unter dem Vorsitz von Georges Clemenceau.
19. Januar: Wahl einer verfassungsgebenden Versammlung in Deutschland.
21. Januar: Beginn des irischen Unabhängigkeitskrieges.
26. Januar: polnische Parlamentswahlen.
5. Februar: Übernahme von Kiew durch die Bolschewiken.
11. Februar: Friedrich Ebert wird von der Nationalversammlung zum Präsidenten der Weimarer Republik gewählt.
14. Februar: Schlacht von Bereza Kartuska in Weißrussland, erster Zusammenstoß im polnisch-sowjetischen Krieg.
16. Februar: letzte Verlängerung des Waffenstillstands durch die Alliierten vor Unterzeichnung des Friedensvertrages.
27. Februar: Ausrufung der Litauisch-Weißrussischen Sowjetrepublik.
2. März: Gründung der III. Internationale in Moskau.
3. März: Generalstreik in Deutschland.
4.-13. März: Niederschlagung des Generalstreiks in Berlin.
10. März: Ausrufung der Ukrainischen Sowjetrepublik.
21. März: Ausrufung der Räterepublik Ungarn oder der Ungarischen Sowjetrepublik.
22. März: in Frankreich, Einführung einer gesetzlichen Demobilisierungszulage.
23. März: Gründung der italienischen Kampfbünde (Fasci Italiani di Combattimento) in Mailand durch Benito Mussolini.
25. März: in Frankreich, Schaffung von Arbeitstarifverträgen.
29. März: in Frankreich, Freispruch von Raoul Villain, dem Mörder von Jean Jaurès.
31. März: in Frankreich, Einführung eines gesetzlichen Entschädigungsanspruchs für Kriegsveteranen und Kriegsopfer.
2.-6. April: Evakuierung der französischen Truppen aus dem Hafen Odessa.
7. April: Versuch einer kommunistischen Revolution in Bayern.
15.-16. April: Beginn des ungarisch-rumänischen Krieges.
17. April: in Frankreich, Gesetz über die Anerkennung des individuellen Rechts auf Wiedergutmachung von Schäden an Sachen durch Kriegsgeschehnisse.
19. April: in Frankreich, Gesetz zum Erlass der Opfercharta.
19.-21. April: Meuterei der französischen Marinesoldaten der Schwarzmeerflotte.
21. April: Einmarsch der polnischen Truppen in Vilnius. Ende der Litauisch-Weißrussischen Sowjetrepublik.
23. April: in Frankreich, Gesetz über die Einführung des Achtstundentages und der 48-Stunden-Arbeitswoche. Einschreiten der Armee und der Freischaren in Bayern zur Niederschlagung des Aufstands.
1. Mai: Arbeiterkundgebungen in Paris. Tschechische Offensive in Ungarn.
1.-8. Mai: Einnahme Münchens durch die Armee und die Freischaren. Ende der Räterepublik in Bayern.
7. Mai: Unterzeichnung des französisch-englisch-amerikanischen Pakts im Rahmen des Friedensvertrags von Versailles für den Fall eines Angriffs durch Deutschland.
12. Mai: Ablehnung des der deutschen Delegation vorgelegten Vertragsentwurfs durch die verfassungsgebende Nationalversammlung Deutschlands.
21. Mai: in Frankreich, Beschluss eines Gesetzesentwurfs über das Frauenwahlrecht durch die Kammer, Ablehnung durch den Senat.
10.-13. Juni: in Frankreich, Streiks in der Eisen- und Stahlindustrie.
12.-13. Juni: Kongress der Kommunistischen Partei Ungarns.
16. Juni: Ultimatum der Alliierten an Deutschland. Ausrufung der Slowakischen Räterepublik.
19.-23. Juni: entscheidender Sieg Estlands und Lettlands gegen die pro-deutsche baltische Regierung in der Schlacht von Wenden.
22.-23. Juni: Annahme des Friedensvertrags von Versailles durch die Nationalversammlung von Weimar.
24. Juni: in Frankreich, Gesetz über Reparationszahlungen an zivile Opfer des Krieges. Scheitern eines konterrevolutionären Putschversuchs in Budapest.
25. Juni: Streik im öffentlichen Verkehr in Paris.
28. Juni: Friedensvertrag von Versailles mit Deutschland, einschließlich des Gründungsakts des Völkerbunds in der Präambel.
2. Juli-September: Eisenbahnerstreik in Portugal.
7. Juli: die tschechische Armee beendet die slowakische Räterepublik.
11. Juli: Ostgalizien wird nach der Konferenz von Paris zum polnischen Protektorat.
14. Juli: Siegesparade auf den Champs-Élysées.
20. Juli: Offensive der Ungarischen Roten Armee gegen die Rumänen (Niederlage der Roten Armee am 24.).
31. Juli: Gründung der Confédération générale du patronat français (französischer Arbeitgeberverband).
1. August: Rücktritt der Räteregierung in Ungarn, Bildung einer sozialistischen Regierung.
3. August: Besetzung Budapests durch die rumänischen Truppen.
6. August: Sturz der Ungarischen Räterepublik, Bildung einer konterrevolutionären Regierung, Beginn des Weißen Terrors in Ungarn (1919-1920).
8. August: Minsk in polnischer Hand.
11. August: Verkündung der Weimarer Verfassung in Schwarzburg.
14. August: Verkündung der Bamberger Verfassung durch Bayern.
16.-17. August: Beginn eines Aufstands der polnischen Bevölkerung gegen die deutsche Herrschaft in Oberschlesien.
19. August: Verkündung des Ausnahmezustands in Oberschlesien.
20. August: Beginn der Schlacht von Tobolsk-Petropawlowsk zwischen der Roten und der Weißen Armee in Sibirien.
23.-28. August: Aufstand von Sejny, Rückzug der litauischen Truppen.
24. August: Niederschlagung des Aufstands durch die Freischaren in Oberschlesien.
Beginn der Bauernbewegungen in Italien (Landbesetzung).
7. und 12. September: Gesetzesdekrete, mit denen Agrarreformen in Rumänien eingeführt werden.
10. September: Vertrag von Saint-Germain-en-Laye mit Österreich.
12. September: Rede Adolf Hitlers bei einem Treffen der deutschen Arbeiterpartei in einer Brauerei in München.
28. September: sowjetisch-polnischer Krieg, Beginn der Schlacht von Daugavpils (Dünaburg).
9. Oktober: in Florenz, erster Kongress der Kampfbünde.
10. Oktober: Wirtschaftsblockade Sowjetrusslands durch den Alliierten Obersten Rat.
14. Oktober: in Frankreich, Dekret zur Generaldemobilisierung, welches das Mobilisierungsdekret vom 1. August 1914 aufhebt.
26. Oktober: Erfolg der Roten Armee über die weißen russischen Truppen in Sibirien nach der Schlacht von Tobolsk-Petropawlowsk.
2. November: in Frankreich, erster Allerseelentag nach der Wiederherstellung des Friedens, zu dessen Anlass zahlreiche Feierlichkeiten auf den Friedhöfen und Nationalfriedhöfen der Front stattfinden. Gründung der Confédération française des travailleurs chrétiens (CFTC) (französischer Bund christlicher Arbeiter).
11. November: erster Gedenktag das Waffenstillstands von 1918, eine einzige Feier wird in der Invalidenkapelle im Beisein von Marschall Foch veranstaltet.
16. November: in Frankreich, Wahlerfolg des nationalen Blocks bei den Parlamentswahlen; Beginn der „chambre bleu horizon“ (rechtsnationale Mehrheit).
20. November: Weigerung des amerikanischen Senats bezüglich der Ratifizierung der Verträge, wodurch sich die Vereinigten Staaten nicht am Völkerbund beteiligten.
22. November: Regierung von Károly Huszár in Ungarn.
27. November: Vertrag von Neuilly mit Bulgarien.
8. Dezember: vom Alliierten Obersten Rat wird die Curzon-Linie als Grenze zwischen Polen und Litauen vorgeschlagen, die Stadt Vilnius wird Litauen zugesprochen. Ablehnung der Curzon-Linie durch die Polen, die bis Kiew vorrücken.
9. Dezember: Unterzeichnung des Minderheitenvertrags in Paris durch das Königreich Rumänien am Ende der Friedenskonferenz.
12. Dezember: Übernahme Charkows von den Nationalisten durch die Rote Armee, von Kiew am 16., dann Einnahme von Jekaterinoslaw und Besetzung der gesamten Südukraine.
5. Januar: die Rote Armee wird von den polnisch-lettischen Truppen aus Dünaburg verjagt.
10. Januar: Inkrafttreten des Friedensvertrags von Versailles.
17. Januar: in Frankreich wird Paul Deschanel Nachfolger von Raymond Poincaré im Amt des Präsidenten der Republik.
18. Januar: in Frankreich, Rücktritt Georges Clemenceaus vom Amt des Ministerpräsidenten nach seiner Niederlage bei der Präsidentschaftswahl.
20. Januar: in Frankreich, Alexandre Millerand wird Ministerpräsident; Schaffung des Ministeriums für Kriegspensionen, -prämien und zuschüsse mit André Maginot als erstem Amtsinhaber.
24. Januar: in Frankreich, Bildung der Kommission für Reparationszahlungen.
18. Februar: die Zahl der Männer, die in Deutschland unter Waffen stehen dürfen, wird vom Obersten Rat auf 100.000 festgelegt.
23. Februar: in Frankreich, Raymond Poincaré wird zum Präsidenten der Kommission für Reparationszahlungen ernannt.
25.-29. Februar: 17. Nationalkongress der Französischen Sektion der Arbeiterinternationalen (SFIO, Section Française de l’Internationale Ouvrière) in Straßburg.
Februar-Mai: in Frankreich, Streikwellen der Bergarbeiter und Eisenbahner.
24.-25. Mai: zweiter Kongress der Kampfbünde in Mailand.
4. Juni: Vertrag von Trianon mit Ungarn.
In Italien, Revolte der Bersaglieri (leichte Infanterieeinheit).
5. - 16. Juli: Konferenz von Spa über die Reparationszahlungen.
August: Vertrag von Sèvres mit der Türkei.
Zusammenfassung
DATUM: Montag, 11. November 1918
ORT: Lichtung von Rethondes, im Wald von Compiègne
AUSGANG: Unterzeichnung des Waffenstillstands zum Ende des Ersten Weltkriegs
TEILNEHMENDE LÄNDER: Frankreich, Großbritannien, Deutschland
Mit dem Waffenstillstand am 11. November 1918 beginnen komplizierte Zeiten, in denen der Kriegsaustritt von vier Millionen Soldaten in Gang gebracht wird. Zunächst muss ihre Demobilisierung, das heißt ihre Heimkehr, organisiert werden. Manche, insbesondere Soldaten aus den Kolonialgebieten, warten bis Ende 1919 auf ihre Demobilisierung.
Die Erfahrung der Demobilisierung nach dem Krieg von 1914–1918 ist außergewöhnlich wegen ihres Ausmaßes, aber auch wegen der vielfältigen Situationen der betroffenen Personen, die nicht nur aus Metropolitan-Frankreich, sondern auch aus Übersee, das heißt aus den ehemaligen Kolonien, stammen. Sie sind Soldaten, aber auch Arbeiter und Arbeiterinnen, die für die Kriegsführung eingestellt worden waren.
Nach Verkündung des Waffenstillstandes Waffenstillstandes ist die Aussicht auf Heimkehr für vier Millionen Mobilisierte der französischen Armee (davon vielleicht 300.000 Soldaten aus den ehemaligen Kolonien) sicherlich der größte Grund zur Freude für die Soldaten und ihre Familien. Die Regierung ist sich dieser Sehnsucht bewusst. Aber bis zur endgültigen Unterzeichnung des Friedensabkommens Friedensabkommens, das dem geschlagenen Deutschland auferlegt wird, möchte sie eine starke Armee beibehalten. Doch zu dieser Unterzeichnung kommt es erst am 28. Juni 1919 mit dem Friedensvertrag von Versailles. Andere internationale Beunruhigungen (Mittel- und Osteuropa, Russland und der Nahe Osten) rufen zu Wachsamkeit auf.
Ein demobilisierter Soldat probiert den sogenannten „Abrami“-Anzug an, Paris, Militärschule, 13. Februar 1919
© © Joly/ECPAD/Verteidigung
DIE DEMOBILISIERUNG ORGANISIEREN
Die Entlassung der Soldaten ins Zivilleben verläuft also zeitlich gestaffelt, wobei den Älteren der Vorzug gegeben wird. Ab Ende November können somit die ältesten Männer (49–51 Jahre) heimkehren. Die Männer zwischen 32 und 48 Jahren werden von Dezember bis April ebenfalls nach Hause geschickt. Zu diesem Zeitpunkt sind die alliierten Machthaber besorgt über die von Deutschland geäußerten Vorbehalte hinsichtlich der als zu schwer eingeschätzten Bedingungen. Deshalb ziehen sie ganz klar einen militärischen Einsatz in Betracht, um die Besiegten zur Unterwerfung zu zwingen.
Das Demobilisierungsverfahren wird also unterbrochen. Die Altersklasse, die die Reserve der aktiven Armee darstellt, das heißt Soldaten unter 32 Jahren, werden weiterhin bis Juli 1919 zum Wehrdienst verpflichtet. Zwar wurden bis dahin bereits eine Million Soldaten demobilisiert, dennoch zählt die französische Armee immer noch 2,5 Millionen bewaffnete Männer gegenüber mehr als vier Millionen am 11. November 1918. Schließlich geht die Demobilisierung weiter und wird bis September in vier Stufen unterteilt. Erst am 14. Oktober 1919 wird der Erlass zur allgemeinen Demobilisierung unterzeichnet, der den berühmten und traurigen Mobilisierungserlass vom 1. August 1914 aufhebt. Die Rücksendung derer, die aus den Kolonien stammen, erfolgt auf die gleiche Art und Weise. Allerdings sind viele einen Vertrag für die gesamte Kriegsdauer eingegangen, in dem vereinbart wurde, dass die Demobilisierung erst sechs Monate nach Kriegsende erfolgt, das heißt frühestens im Mai 1919, wenn man den Tag des Waffenstillstands als Stichtag nimmt. Im September 1919 bleiben noch 15.000 „indigene“ Soldaten in Frankreich, davon 13.000 aus Indochina, vor allem Vietnamesen und hauptsächlich Krankenpfleger und Fahrzeugführer. Sie kehren zwischen September und November in ihre Heimat zurück.
Ärztliche Untersuchung eines demobilisierten Soldaten, Paris, Militärschule, 13. Februar 1919
© © Joly/ECPAD/Verteidigung
Diese stufenweise Demobilisierung wird nur selten von den Betroffenen geschätzt, auch wenn sie manchen von ihnen eine schöne Erinnerung von der Teilnahme an der Parade des 14. Juli 1919 unter dem Triumphbogen bietet. Sie zieht eine gewisse Unordnung in der Zusammensetzung der Einheiten nach sich, denn diese müssen nach der Rückkehr einiger Soldaten untern ihnen neu eingeteilt werden. Überdies neigt die Disziplin zu kippen, da das Ende der deutschen Bedrohung für die bürgerlichen Soldaten nicht mehr die Anwendung der Verordnungen rechtfertigt, denen sich die Mehrheit mit stiller Empörung unterworfen hatte und denen sie immer noch mit regem Unmut gegenüberstehen. Für die Demobilisierten verläuft der Austritt aus der Armee nicht immer ohne Schwierigkeiten. Dabei ist das Verfahren einfach: eine ärztliche Untersuchung, die Aktualisierung der militärischen Unterlagen und die anschließende Überlieferung ins Demobilisierungslager, das heißt das Lager des Regiments, dem der Betroffene angehört. Aber häufig gibt es Randale, insbesondere bei den Bahntransporten: Um gegen die langsamen Züge und die unbequemen Wagons zu protestieren, schlagen die Soldaten Fenster oder Türen ein. Im Lager in Saint-Raphaël kommt es zu Demonstrationen seitens der senegalesischen Infanteristen, die bei einer Heerschau einen General beiseitestoßen und lauthals ihre Heimkehr fordern. Es sei erwähnt, dass sich die Rückführung der Soldaten aus Übersee aus Mangel an Schifffahrtsmöglichkeiten noch schwieriger gestaltet.
DIE ARMEE VERLASSEN, NACH HAUSE ZURÜCKKEHREN
Die ersten Rückkehrten stellen sich häufig als Ernüchterung heraus. Tatsächlich wird den rückkehrenden Männern seitens der Obrigkeit nur Gleichgültigkeit geschenkt, es findet keinerlei Willkommenszeremonie statt. Als Ersatz für ihre in der Kaserne gebliebenen, zurückgelassenen oder kaputten Kleidungsstücke erhalten sie lediglich einen schlecht geschnittenen Anzug (den sogenannten „Abrami“, nach dem Namen des Unterstaatssekretärs Léon Abrami benannt), oder, wenn sie diesen ablehnen, die lächerliche Summe von 52 Francs, heutzutage vermutlich 50 Euro. Sie werden sogar vom Finanzamt aufgefordert, ihre Steuerrückstände zu begleichen, deren Stundung in der Tat auf das Kriegsende festgelegt wurde. Erst ab März 1919 werden einfühlsamere Maßnahmen eingeführt, um diesen Ungeschicklichkeiten abzuhelfen: Wiedereinführung der Steuerstundung, Auszahlung einer Demobilisierungszulage, die nach einer angemesseneren Skala berechnet wird (250 Francs plus 20 Francs pro Einsatzmonat an der Front), Gesetz zur Rentenzahlung an Kriegsinvaliden oder an die Familien gefallener Soldaten. Auch der Empfang hat sich verändert.
Heerschau der Spahis bei den Siegesfeiern in Paris, 14. Juli 1919
© © Albert Harlingue / Roger-Viollet
Nach Unterzeichnung des Versailler Vertrags Versailler Vertrages wird die Rückkehr der Regimente in ihren Stützpunkt von nun an gefeiert: Die Festlichkeiten beginnen in den beflaggten und mit Blättern verzierten Straßen mit einer Heerschau der Soldaten, die von ihren Landsleuten viel umjubelt werden. Die Emotionen sind umso größer, da viele der marschierenden Soldaten trotz der Verteilung unter die verschiedenen Regimente während der Gefechte immer noch Kinder sind. Nach der Parade werden manchmal, jedoch nicht immer, verschiedene Festlichkeiten veranstaltet (Konzerte, Bälle, Feuerwerke, Fackelzüge). Doch auch diese Festlichkeiten, sofern sie denn stattfinden, können weder die große Trauer verbergen, die über Jahre hinweg von der Anwesenheit der Verstümmelten ausgeht, noch die der Witwen und Familien, deren schwarze Kleidung an all diejenigen erinnert, die nie wieder zurückkommen werden.
Die Demobilisierten müssen sich zudem deutlich bemühen, um sich wieder anzupassen. Mehrere Jahre, manchmal sogar fünf Jahre, lebten sie mit ihren Kameraden zusammen, weit weg von ihren Familien und abgeschnitten von der zivilen Welt, mit Ausnahme der seltenen Fronturlaube. Zunächst müssen sie wieder Arbeit finden. Auch wenn ein Gesetz aus dem Jahr 1918 die Arbeitgeber dazu verpflichtet, ihre ehemaligen Arbeiter oder Angestellten wieder einzustellen, sind diese nicht mehr unbedingt im Betrieb und können sie somit nicht zurücknehmen. Außerdem müssen sie eine ganze Reihe an Verwaltungsverfahren auf sich nehmen, die langwierig sind und als demütigend empfunden werden, um so die ihnen zustehenden Entschädigungen zu erlangen. Aber es geht nicht nur darum, Arbeit zu finden. Der freie Mann, dessen Alltag bis dahin durch die Armee bestimmt wurde, hat ganz vergessen, wie er seinen Lebensrhythmus gestalten, selbst für sich sorgen, sich ernähren und kleiden soll. Insbesondere das Familienleben muss neu gestaltet werden, mit Ehefrauen, die wohl oder übel die Aufgaben des Familienoberhaupts übernommen haben, und Kindern, die für lange Zeit ihren Vater nicht gesehen oder gar niemals kennengelernt haben. Ehepaare sind auseinander gegangen oder trennen sich und Scheidungen sind wesentlich häufiger als vor dem Krieg.
Aus Deutschland heimkehrender französischer Gefangener, November 1918
© © Maurice-Louis Branger/Roger-Viollet
Schließlich sind die Demobilisierten der Ansicht, dass sie ihre Erfahrungen nicht mit jenen teilen können, die nicht die gleichen Leiden, die gleichen Ängste, die gleiche Einsamkeit wie die Kameraden ertragen mussten. Jedoch findet ein Teil der sechseinhalb Millionen Veteranen (etwa einer von zwei Erwachsenen) in Vereinen die Möglichkeit, ihre Solidarität und ihre Forderungen innerhalb der französischen Gesellschaft zum Ausdruck zu bringen. Ihre Gemütszustand wird vor allem durch den Stolz, „durchgehalten“ zu haben, charakterisiert, indem sie die Stellung gehalten haben, so wie in Verdun Verdun, um die deutschen Truppen vor dem Eindringen ins Land zu hindern. Ihre Pflicht erfüllt zu haben verleiht ihnen wesentlich mehr Zufriedenheit als die Verherrlichung der kämpferischen Errungenschaften, auch wenn nicht alle vollkommen unempfänglich dafür sind. Je weiter der Krieg zurückliegt, desto stärker entwickelt sich in ihnen ein sehr friedfertiger, ja sogar pazifistischer Patriotismus, der sich vor allem in der Verurteilung des Krieges und allem, was ihn erleichtert, ausdrückt: insbesondere Militarismus, Verherrlichung des kämpferischen Heldentums, ja sogar, in machen Extremfällen, Ruhm, der den Tod der Knechtschaft vorzieht.
WELCHES SCHICKSAL FÜR DIE ANDEREN „MOBILISIERTEN“ DES KRIEGES?
Das Kriegsende betrifft auch andere Soldaten. Die französischen Gefangenen französischen Gefangenen, die auf etwa 500.000 geschätzt werden, können sofort nach dem Waffenstillstand die Lager verlassen. Viele von ihnen ergreifen die Initiative, mit eigenen Mitteln heimzukehren, nicht ohne Schwierigkeiten. Die französischen Behörden übernehmen die Repatriierung der anderen. Der Großteil kann in nur zwei Monaten, von Mitte November 1918 bis Mitte Januar 1919, heimgebracht werden. Seitens der Behörden und Öffentlichkeit kommt ihnen Gleichgültigkeit entgegen, als seien die Bedingungen dieser ehemaligen Soldaten eine Entehrung, obwohl sich die meisten nicht als unwürdig erwiesen haben. Die Gesetzgebung setzt sie im Übrigen in Bezug auf die ihnen zustehenden Entschädigungen mit den anderen Veteranen gleich.
Die Demobilisierung der Elsässer und Lothringer aus den seit 1871 ins Deutsche Reich eingegliederten Gebieten, die in der kaiserlichen Armee gedient haben (250.000 Soldaten über die gesamte Kriegsdauer),verläuft aus verständlichen Gründen genauso unauffällig. Um dem Unverständnis und den Ungerechtigkeiten entgegenzutreten, die ihre Situation als Franzosen, die auf Feindesseite gekämpft haben, hervorruft, wird unter der Schirmherrschaft des berühmten patriotischen Schriftstellers Maurice Barrès im Jahr 1920 erstmals ein Verein mit dem Namen „Malgré nous“ („Gegen unseren Willen“) gegründet. Anlässlich der noch weit tragischeren Umstände des Zweiten Weltkriegs kommt er erneut zum Einsatz.
Viel mehr noch wird die Demobilisierung der Frauen außer Acht gelassen, die während des Krieges dazu aufgerufen wurden, die bis dahin Männern zugeschriebenen Arbeiten in Industrie und Dienstleistung zu übernehmen. Auf Druck der Behörden müssen sie ihre Arbeit aufgeben, um wieder Hausfrau oder Dienstmädchen zu werden (Rundschreiben vom Rüstungsminister Louis Loucheur vom 13. November 1918). Dieser Übergang verläuft ohne viel Aufhebens und hinterlässt kaum Spuren.
Chinesischer Arbeiter in einer Kriegsmanufaktur, Region Lyon, September 1916
© © Piston/Excelsior-L’Équipe/Roger-Viollet
DIE KOLONIALORDNUNG INFRAGE STELLEN ODER AUFRECHTERHALTEN?
Auch die Heimkehr der demobilisierten Soldaten der Kolonien geht oft mit Feierlichkeiten einher. In einer Ansprache in Algier rühmt General Nivelle General Nivelle, der die in ihre Garnison zurückkehrenden Infanteristen Infanteristen und Zuaven willkommen heißt, „ihren Heldenmut, ihre Bereitschaft zur Aufopferung, an der Marne Marne, in Ypern Ypern, an der Somme Somme, am Chemin des Dames Chemin des Dames, in Verdun Verdun,am Château-Thierry, in der Champagne Château-Thierry, in der Champagne“. Er erinnert daran, dass er ihnen immer einen Ehrenposten zugewiesen hat. Dieser Empfang kommt allerdings nur dem ersten Schub an Rückkehrern zugute, den folgenden wird bei ihrer Ankunft gleichwohl weniger Interesse entgegengebracht. In manchen Fällen scheint es, als würden sich die Obrigkeiten um die Wiedereingliederung der Kämpfer kümmern. So wird den Demobilisierten aus Indochina eine Broschüre ausgeteilt, in der ihnen die Formalitäten zur Geltendmachung ihrer Rechte erklärt werden. Sie unterliegen einer ärztlichen Untersuchung, wobei Kranke und Verletzte in medizinischen Versorgungsstellen behandelt werden.
Diese Fürsorglichkeit bedeutet allerdings nicht den Verzicht der Überwachung. Immer noch in Indochina wird im September 1917 eine Abteilung für Heimkehrende gegründet, deren Aufgabe darin besteht, Informationen über die „Indigenen“ in Metropolitan-Frankreich zu zentralisieren, sodass eventuelle Probleme, aber auch diverse Abweichungen in den einzelnen Verhaltensweisen, gemeldet werden, die der lokalen Sicherheitsbehörde mitgeteilt werden. Dabei muss erwähnt werden, dass die Ankünfte in manchen Regionen zu Ausschreitungen führen: Im Frühling 1919 kommt es in Dschibuti seitens der demobilisierten Soldaten, von denen sich einige auf den Schlachtfeldern ausgezeichnet haben (insbesondere bei der Übernahme von Douaumont im Oktober 1916), zu Meuterei. Einige geben sich bei der Rückkehr in ihre Lager der Plünderei hin. In der Stadt kommt es zu Ausschreitungen. Ähnliche Tumulte brechen in Französisch-Westafrika aus, insbesondere im Senegal und in Guinea. Jedoch kommt es dabei zu keinen schweren Unruhen. Auch die aus den Kolonien stammenden und für den Krieg eingestellten Arbeiter (deren Zahl auf 200.000 geschätzt wird) kehren größtenteils wieder in ihr Heimatland zurück. Die Obrigkeiten möchten nicht, dass sie vor Ort bleiben. Sie befürchten, sie könnten sich an den revolutionären Ideen anstecken, die sich im französischen Proletariat weit zu verbreiten scheinen. Die Rücksendung durch die Obrigkeiten trifft bei der unzufriedenen Gesellschaft auf demagogische Zufriedenheit, wo doch die von der Front heimgekehrten Soldaten immer noch auf Arbeitssuche sind. Letzten Endes möchten die Verantwortlichen in den Kolonien möglichst schnell alle „indigenen“ Arbeitskräfte zurückerlangen. Sie sind unabdingbar für den Wirtschaftsaufschwung der Gebiete, da ihre Gehälter dank des Drucks der Heimkehrenden auf ein niedrigeres Niveau gebracht werden. Um dem Wiederaufbau in Frankreich entgegenzutreten, wird lieber auf Europäer gesetzt, da sie als effizienter gelten und aufgrund ihrer Arbeitertradition weniger Misstrauen bei den Gewerkschaften hervorrufen. Bei den ersten Aufräumarbeiten an der Front, deren Bedingungen im Übrigen oft sehr schwer und gefährlich sind, beschränkt man sich auf eine kleine Anzahl an Arbeitern aus den Kolonien und China China. Die Kosten der Heimreise wird im Prinzip vom Staat übernommen, aber die Behörden beeilen sich nicht sonderlich, dieser Verpflichtung nachzukommen. Die Vietnamesen kehren erst im Juli 2020 vollständig in ihre Heimat zurück.
Wie ihre Kameraden aus Metropolitan-Frankreich bringen auch die anderen Veteranen, ob Europäer oder „Indigene“, die Wirklichkeit des Krieges kaum zu Sprache. Manche neigen dazu, Letzteren einen „Fatalismus“ zuzuschreiben, durch den sie den außergewöhnlichsten Ereignissen gleichgültig gegenüberstehen würden, anstatt des Wunsches zu vergessen, der bei den Veteranen sehr weit verbreitet ist. Nach ihrer Heimkehr tragen dieselben „Indigenen“ nicht weniger dazu bei, die Vorkriegsordnung, die von der kolonialen Oberherrschaft, aber auch von den traditionellen Gesellschaften auferlegt wurde, infrage zu stellen. Die Unterwürfigkeit gegenüber ihren eigenen Standespersonen und ihren Ältesten liegt ihnen zur Last.
Französische Truppen besetzen die Kriegsmitte in Deutschland: Vorposten am Ende der Brücke vor Mannheim, März 1919 Fotografie erschienen in der Zeitung Excelsior am Mittwoch, 5. März 1919
© © Excelsior-L’Équipe/Roger-Viollet
Sie berufen sich auf ihre Eigenschaft als ehemalige Soldaten der französische Armee, um zu versuchen, den Anordnungen der Obrigkeiten zu entkommen. In Französisch-Westafrika prangern die Chefs die Arroganz der Demobilisierten an und beschuldigen sie, während ihrer Dienstzeit faule Angewohnheiten erworben zu haben, die sie zu Straftaten verleiten. Dagegen erfreuen sich viele andere einer großen Anerkennung im Volk, die sie dank ihrer sichtlichen Beherrschung „weißer Umgangsformen“ erwerben: Sie rauchen Tabak, kennen ein paar französische Wörter, können offizielle „Papiere“ zur Schau tragen. In einer Gesellschaft, in der der Krieger großes Ansehen genießt, werden sie für ihre Militäraktionen bewundert. Ihre Demobilisierungsprämie, die ihnen einmalig ausgezahlt und meist in Geschenke investiert wird, verleiht ihnen zumindest zu Beginn ein gewisses Ansehen in einer von frugalem Dasein geprägten Umgebung.
Außerdem haben einige der Heimgekehrten im Kontakt mit Europa ein neues politisches Bewusstsein und neue Handlungspraktiken erlangt. Ein Veteran, Dorothée Lima, gründet 1920 die erste Zeitung Dahomeys namens Voix du Dahomey. Ein Arbeiter, Tôn Duc Thang, der vielleicht an den Meutereien im Schwarzen Meer beteiligt war, ruft nach seiner Rückkehr aus Frankreich die erste Gewerkschaft Saigons ins Leben. Bei anderen hat die Zeit in der Armee eher eine schon vorhanden gewesene politische Berufung bestätigt, so wie bei dem Lehrer Jean Ralaimongo, der mit 32 Jahren freiwillig in den Krieg zog und später einer der ersten Anführer der madagassischen Emanzipierungsbewegung wurde, oder der Buchhalter Galandou Diouf, kurze Zeit später senegalesischer Rivale von Blaise Diagne. Man kann sich allerdings die Frage stellen, ob diese Verhaltensweisen bei den Veteranen sehr häufig waren. In der Tat scheint der Großteil unter ihnen nach dem Krieg eher mit dem Wunsch nach Frieden heimzukehren und von den Vorteilen profitieren zu wollen, die ihnen die Regierung zukommen lässt sowie der Anerkennung ihres Umfelds.
Die europäischstämmigen Veteranen, insbesondere die Franzosen aus Algerien, legen ein anderes Verhalten an den Tag. Auch wenn ihre Mentalität sehr der ihrer Landsleute aus Metropolitan-Frankreich ähnelt, verleiht die Kolonialsituation ihrem Patriotismus einen ganz besonderen Unterton. Ihre Kriegserfahrung, die Waffenbruderschaft, durch die viele von ihnen eine enge Beziehung zu den „Indigenen“ geschlossen haben, die unzähligen Beispiele an Heldentaten und Hingabe durch Letztere, scheinen sich für den Beibehalt der Kolonialordnung auszusprechen, die dieses tadellose Verhalten hervorgerufen hat. Ihre sehr positive Sichtweise auf die ehemaligen Kriegskameraden zieht jedoch kaum die oft sehr schweren Lebensbedingungen oder die Bestrebungen Letzterer in Betracht, nach ihrer Rückkehr ins zivile Leben nicht mehr als „Subjekt“ betrachtet zu werden. Auch wenn jene, die man später „Pieds Noirs“ („Schwarzfüße“) nennen wird, den „Indigenen“ mit mehr Verbundenheit und Achtung gegenübertreten als zuvor, sind sie dennoch nicht bereit, den Forderungen ihrer Vertreter ein offenes Ohr zu schenken. Diese übertriebenen Gefühle von Optimismus werden später durch die beispielhafte Teilnahme der Soldaten aus den Kolonien am Zweiten Weltkrieg noch verstärkt.
Insgesamt kann die Demobilisierung als gelungen angesehen werden: Die Soldaten wurden ohne Reibereien wieder in das zivile Leben eingegliedert. Die Veteranen Metropolitan-Frankreichs drücken weiterhin ihre Treue an der Republik aus, die durch diese Belastungsprobe noch stärker geworden zu sein scheint. Aber ihre Erwartungen entsprechen den Aufopferungen, die sie gebilligt haben: ein glückliches Leben, aufmerksamere Regierungen. Was die in den Kolonien mobilisierten Männer anbelangt, so trägt der Stolz, gute Soldaten gewesen zu sein, zu den Forderungen nach Würde bei, die wiederum den Wunsch nach Unabhängigkeit nähren.
Autor
Jacques Frémeaux – emeritierter Professor der Universität Paris-Sorbonne (Paris-IV), Mitglied der Académie des Sciences d’Outre-mer und emeritiertes Mitglied des Institut universitaire de France.
Mehr kennen
Bibliographie
Les colonies dans la Grande Guerre : combats et épreuves des peuples d’outre-mer, Jacques Frémeaux, Ausgaben 14–18, 2006.
Fotogalerie (ECPAD)
Der Waffenstillstand von 1918 in den Bildarchiven der ECPAD
1919 : les lendemains de la guerre et le défilé de la victoire
Videos (ECPAD)
1919: Les lendemains de la guerre et le défilé de la victoire
Les Fêtes de la Victoire, le 14 Juillet 1919, à Paris.1/3
Les Fêtes de la Victoire, le 14 Juillet 1919, à Paris.2/3
Les Fêtes de la Victoire, le 14 Juillet 1919, à Paris.3/3
L'aide des colonies à la France
Artikeln der Zeitschrift
-
Das Ereignis
2018 : Jahr Clemenceau
Weiter lesen -
Der Akteur
Die Kornblume Frankreichs, Symbol des Gedenkens
Der Hundertjahrfeier des Kriegsendes 1918 ist für viele eine Gelegenheit, sich mit dem „Bleuet de France“ („Kornblume Frankreichs“) zu schmücken, entstanden am Folgetag des Ersten Weltkriegs. Die Kornblume, Symbol des Gedenkens und der Verbundenheit, hält auch heute weiterhin seine Berufung bei und ...Weiter lesen -
Die Wartung
Bridget Gee
Bridget Gee ist Beauftragte für Außenbeziehungen in der neuseeländischen Botschaft in Paris. In dieser Eigenschaft kümmert sie sich um die Organisation der französisch-neuseeländischen Gedenkfeiern, insbesondere um die Einweihung des französischen Denkmals in Wellington 2018.
Weiter lesen
Andere Artikeln
- Der 11. November: Gedenktag
- La Paix
- La Victoire... et ensuite ?
- Le Soldat Inconnu
- Au nom de tous les autres : l'Internationale des Soldats inconnus (1916-2004)
- Veuves et orphelins de la Première Guerre mondiale
- La gestion individuelle des morts
- Cadillac - Les Oubliés
- Les prisonniers de guerre français 1914-1918
- 1919, le logement des sinistrés à leur retour sur les zones du front en Picardie
- Die Kolonialkolonie 1914–1918
- Die Soldaten Nordafrikas. 1914-1918
- Die Geschichte der Senegalschützen
- Frankreich und Madagaskar
- Neukaledonien in den beiden Weltkriegen
- L'émancipation des femmes dans la Grande Guerre
- La naissance des associations d'anciens combattants
- Gedenkstätten an den Ersten Weltkrieg