Unterricht über Verteidigung
Zusammenfassung
Zusammenfassung
DATUM : 1997
ORT : Frankreich
AUSGABE : Gesetz über die Reform des Militärdienstes. Der Unterricht über Verteidigung wird zu einem Bestandteil des Weges zur Staatsbürgerschaft
“Die Verteidigung! Sie ist die wesentliche Daseinsberechtigung des Staates. Er würde nicht ohne sie auskommen, ohne sich selbst zu zerstören.“ So drückte sich General de Gaulle in Bayeux am 14. Juni 1952 aus. Mit der Aussetzung der Wehrpflicht im Jahr 1997 übertrug der Gesetzgeber der nationalen Bildung die Aufgabe, jungen Menschen die wichtigsten Begriffe der Verteidigung und nationalen Sicherheit zu vermitteln.
Diese Aufgabe, die ursprünglich auf den “Weg zum Bürgersinn“ beschränkt war (Erfassung mit sechzehn Jahren, Unterricht über Verteidigung in der Sekundarstufe I und II, Tag der Verteidigung und der Bürgerrechte), erstreckt sich nunmehr auf die gesamte Schullaufbahn und setzt sich an der Universität fort.
Unterricht über die Verteidigung und nationale Sicherheit bedeutet, sich auf drei Dinge zu konzentrieren. Zuerst die historische Distanz, durch die Verteidigungsfragen über einen längeren Zeitraum betrachtet werden können: von der Bedrohung an den Grenzen zur Bedrohung ohne Grenzen, und damit von der Verteidigung der Grenzen zur Verteidigung ohne Grenzen, von der nationalen Unabhängigkeit zur strategischen Autonomie, von der nationalen Verteidigung (Weißbuch von 1972 über die nationale Verteidigung) zur Verteidigung (Weißbuch von 1994) und zur Verteidigung der nationalen Sicherheit (Weißbücher von 2008 und 2013); dann Frankreich “... inmitten der Völker der Welt“, im Zusammenhang mit Bedrohungen von innen und außen, mit seinen Bündnissen und Einsätzen, Militäroperationen und -aktionen seiner Streitkräfte, mit einem Kontinuum der inneren Sicherheit und der äußeren Sicherheit, dessen Hauptmerkmal der Kampf gegen den Terrorismus ist; und schließlich die Verteidigung als öffentliche Politik, das heißt eine Politik, die entscheidet, Akteure, die sie ausführen, die ihr von der Nation gewidmeten Mittel, unter Analyse der Dimensionen der Verteidigung zu Land, Luft und zu Wasser sowie ihrer interministeriellen und interalliierten Dimensionen.
Die zentrale Frage ist die Beteiligung der Schüler, der künftigen Staatsbürger, an der Verteidigung und der nationalen Sicherheit ihres Landes. Denn die Verteidigung hinterfragt den Bürgersinn und nicht umgekehrt. Die Aussetzung der Wehrpflicht führt zu einem neuen Verhältnis zwischen den Staatsbürgern, der Verteidigung und der nationalen Sicherheit: zu einem neuen Bürgervertrag zwischen Frankreich und seiner Armee.
Klasse CM2 der Schule Paul Bert
© Laurent Villeret / Picture Tank / Ministerium für nationale Bildung
Im Laufe der Zeit beschränkt sich die Organisation der Verteidigung nicht mehr nur auf den nationalen Rahmen: im Namen multilateraler Abkommen und Vereinbarungen, insbesondere in Europa, beteiligt sich Frankreich an vielen Auslandsoperationen im Rahmen der internationalen Sicherheit, im Namen der Werte, die es verteidigt und des Rechts, das es unterstützt, im Konzert der Nationen. Die Geschichte- und Geografielehrpläne der Sekundarstufe I und II fallen in diesen Bereich. Angesichts von Bedrohungen, die sich über Grenzen hinwegsetzen, verschwimmen die herkömmlichen Unterschiede zwischen der Verteidigung nach außen und der inneren Sicherheit, und die Gegenwehr sowie die Widerstandsfähigkeit müssen sich auf die gesamte nationale Gemeinschaft stützen.
Die zentrale Aufgabe der nationalen Bildung ist in diesem Zusammenhang, allen Schülern die unerlässlichen Kenntnisse und Kompetenzen beizubringen, die diese Themen abdecken, dieses erworbene Wissen im Rahmen eines kontinuierlichen Fortschritts zu verfestigen und zu überprüfen, mit dem Ziel, eine Kultur der gemeinsamen Verteidigung zu bilden. Offizielle Lehrpläne und die Ausbildung der Lehrer sind die dafür erforderlichen Bedingungen.
VERTEIDIGUNG UND NATIONALE SICHERHEIT IM MITTELPUNKT DER AUSBILDUNG VON SCHÜLERN ZU STAATSBÜRGERN
Die Lehrpläne der Primarstufe räumen der moralischen und staatsbürgerlichen Erziehung breiten Raum ein. Orientierungshilfen, die dem Schüler angesichts seines Alters eine bessere zeitliche und räumliche Einordnung ermöglichen, versetzen ihn de facto in unsere Zeit und in unser Land. Im Rahmen des sogenannten “Konsolidierungszyklus“ der Grundbildung lernt der Schüler, die Symbole und Hoheitszeichen der Republik und die grundlegenden Merkmale der französischen Nation zu erkennen und zu respektieren, das französische Staatsgebiet in der Europäischen Union einzuordnen, die Franzosen im europäischen Kontext einzuordnen und Frankreichs Position in der Welt.
Grundschulklasse
© Phovoir
In der 3. und 1. Schulstufe waren zwei Module “Verteidigung“ klar ausgewiesen (Lehrpläne 2010-2012). Der Lehrplan der “Gemeinschaftskunde“ in der 3. Schulstufe widmete 20 % der Zeit dem Thema: “Verteidigung und Frieden“. Die neuen Lehrpläne der moralischen und staatsbürgerlichen Erziehung haben diese Situation grundlegend verändert. Nicht nur, dass sie nicht mit den Lehrplänen für Geschichte und Geografie verbunden sind, sondern dass man die Elemente für den Unterricht über Verteidigung und nationale Sicherheit in den Texten suchen muss. Der fehlende Verweis auf eine Unterrichtsstufe stellt ebenfalls ein Problem dar. Die notwendige Verbindung mit den Geschichte- und Geografielehrplänen führt zur Empfehlung eines Unterrichts in der 3. Schulstufe, damit die drei oben genannten Dinge gelehrt werden.
In der Frage “Engagement“ lässt der Titel “das Kennenlernen der wichtigen Grundsätze“ anklingen, “die die nationale Verteidigung beherrschen“. Angesichts der grenzüberschreitenden Bedrohungen (mit Ausnahme der Spannungen im Zusammenhang mit den Migrationsrisiken, die sie verstärken oder gewisse Staaten veranlassen, neue zu erfinden), verwischt die Unterscheidung zwischen innerer und äußerer Sicherheit. In diesem Zusammenhang werden die militärischen Aktionen Frankreichs im Ausland präsentiert. In Form einer Aufnahme in die Rubrik “den Zusammenhang zwischen Engagement und
Verantwortung erklären“ wird “die Sicherheit von Personen und Gütern: Organisationen und Probleme“ genannt, die eine Verknüpfung der Verteidigung und der nationalen Sicherheit erlaubt.
In der Frage “Beurteilung“ werden im Bereich “verstehen, dass zwei Werte der Republik, die Freiheit und die Gleichheit, in ein Spannungsfeld geraten können“ die “Probleme Frieden und Krieg in der Welt und Ursache von Konflikten“ erwähnt. Es ist unsere Aufgabe, diesen vereinzelten Elementen einen Zusammenhang zu geben, indem wir sie eng mit den Geschichte- und Geografielehrplänen der 3. Schulstufe verbinden.
In der Sekundarstufe II ist ein Teil des Lehrplans der moralischen und staatsbürgerlichen Erziehung in der ersten Klasse der Verteidigung gewidmet. Es handelt sich um das Thema 4: “Organisation und Herausforderungen der Landesverteidigung“. Die “Landesverteidigung“ erfährt seit Ende der 1980er-Jahre tief greifende Entwicklungen und Reformen als Reaktion auf die Entwicklungen in der Welt, welche die Voraussetzungen sowohl für den Frieden als auch für den Krieg verändern; die Organisation der Verteidigung beschränkt sich nicht mehr nur auf den nationalen Rahmen; im Namen der Bündnisverträge und Vereinbarungen, insbesondere in Europa, beteiligt sich Frankreich an mehreren externen Operationen der internationalen Sicherheit; die Aussetzung der Wehrpflicht, die Professionalisierung der Streitkräfte, die Komplexität und die steigenden Kosten für Ausrüstung bedingen ein neues Verhältnis zwischen Bürgern, Verteidigung und nationaler Sicherheit.
Die Analyse von zwei Themen, die aus den vorgeschlagenen ausgewählt werden können, erlaubt laut Untersuchungen von Schülern weitere Denkanstöße zu diesen Fragen: Aufgaben der Verteidigung und der nationalen Sicherheit (neue Formen der Unsicherheit wie Terrorismus, Piraterie und Verbreitung von Waffen und Vernichtungsmitteln, die Gesamtverteidigung, Frankreich zwischen Frieden und Krieg, Schutz des Hoheitsgebietes und Auslandsoperationen, die Rechtfertigung internationaler Missionen der Streitkräfte); Mittel der Abwehr (französische Streitkräfte, Allianzen und internationale Verteidigungsverpflichtungen, bilaterale Verträge); Akteure der Verteidigung (institutionelle Akteure, Bürger, Information, Verteidigungsberufe, die Reserve, die Feminisierung der Streitkräfte, laufende Debatten wie der Begriff der militärischen Ethik, die Einhaltung der Rechtsvorschriften).
NEUE BEGRIFFE IN DEN GESCHICHTE- UND GEOGRAFIELEHRPLÄNEN
In der 4. Klasse der Sekundarstufe I ermöglicht der Geschichtelehrplan, “die Revolution, das Kaiserreich und den Krieg“ durchzunehmen. Er erwähnt auch die Verbreitung des Nationalgefühls in Europa. Damit lässt sich das heutige Wiedererwachen dieses Gefühls verstehen. Der Geografielehrplan ist der Globalisierung gewidmet und glücklicherweise aus einer Frage heraus formuliert, die sich dem Thema “Meere und Ozeane: eine meeresbezogene Welt“ widmet. Dabei beschäftigt er sich mit Häfen, Küsten und dem Seehandel sowie der strategischen Rolle der Meerengen, wodurch sich Möglichkeiten für Überlegungen zur Geostrategie am Meer eröffnen.
Collège Jean-Philippe Rameau, Champagneau- Mont-d’Or
© Philippe Devernay / Ministerium für nationale Bildung
In der 3. Schulstufe umfasst der Geschichtelehrplan, der beim Ersten Weltkrieg beginnt und bis zu den Konflikten unserer Zeit reicht, die beiden Weltkriege, den Totalitarismus und die Beschäftigung mit Militäroperationen (Stalingrad, Pazifikkrieg) anhand von Karten. Er setzt mit dem Kalten Krieg und den wichtigsten Schwerpunkten der globalen Geopolitik seit Beginn der 1990er-Jahre fort, sodass sich ein Bild der Zusammenhänge zwischen den Macht- und Verteidigungsinteressen Frankreichs ergibt. Der Geografielehrplan behandelt ebenfalls in der 3. Schulstufe “Frankreich in der heutigen Welt“. Er ordnet Kontinentalfrankreich und seine Überseegebiete in der Welt ein und bringt den Begriff “Macht“ ein, der in geeigneter Weise näher erläutert und ausgeführt wird, sowohl für Frankreich als auch für Europa. Er präsentiert die Europäische Union als wichtigen Wirtschaftsakteur, “der sich auf die Finanzmacht des Euro stützt, dessen diplomatische und militärische Rolle jedoch beschränkt bleibt“.
So werden die Grundlagen für geschichtliches, geopolitisches und strategisches Denken, aber auch die politischen, materiellen und moralischen Herausforderungen der Verteidigung betrachtet. Allgemeiner gesagt umfassen die Geschichte- und Geografielehrpläne die jüngere Vergangenheit und ermöglichen den Schülern so das Verständnis für die aktuellen Konflikte und den schwierigen, unvollendeten Aufbau des Friedens in der Welt. In der Sekundarstufe I entsteht fächerübergreifender praktischer Unterricht, angelehnt an unsere Programme, ausschließlich auf dieser fachlichen Grundlage (Geschichte, Geografie sowie moralische und staatsbürgerliche Erziehung): die Verteidigung und nationale Sicherheit mit allen Aspekten solle nur den Platz einnehmen, den ihr die Lehrkräfte geben.
Die Lehrpläne der verschiedenen Arten von Gymnasien (allgemeine, technische und berufsspezifische Sekundarstufe II) bringen die Fragen der Verteidigung und nationalen Sicherheit deutlicher zum Ausdruck und sind ausführlicher in den Geschichte- und Geografielehrplänen (Lehrpläne 2010-2012, 2013 geändert) formuliert.
In der ersten Klasse des allgemeinen Gymnasiums behandelt das Thema 2 in Geschichte und Geografie “den Krieg im 20. Jahrhundert“: die beiden Weltkriege, den Kalten Krieg, die neuen Konflikte seit 1990 (einen bewaffneten Konflikt: den Golfkrieg; einen Ort: Sarajewo; einen Terroranschlag: den 11. September 2001). Die Geschichtelehrpläne konzentrieren sich auf die jüngere Vergangenheit und stärken so das Verständnis der Schüler für die aktuellen Konflikte.
Der Geschichtelehrplan der oberen Klassen S, ES und L hat “historische Betrachtungen der aktuellen Welt“ zum Thema. Thema 1 behandelt wahlweise “den Historiker und die Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg“ oder “den Historiker und die Erinnerungen an den Algerienkrieg“. Auf diese Weise ermöglicht beispielsweise das Studium der Geschichte des Widerstands (in der 1.) und der Erinnerungen an den Widerstand (in der obersten Schulstufe) einerseits die Unterscheidung der Geschichte als Schritt und der Erinnerung als Geschichtsobjekt, andererseits die Analyse der Geschichte des Widerstands seit 1945 und jene der eingefügten und übereinstimmenden Erinnerungen, wie sie heutzutage erscheinen.
Thema 2 in Abschnitt S, Thema 3 in Es und L, behandelt die Bereiche “Großmächte und Konflikte in der Welt seit 1945“, “die Wege der Macht“ (die USA und die Welt seit 1918/1945, China und die Welt seit 1919/1945), “ein Konfliktherd“ (der Nahe und Mittlere Osten, ein Konfliktherd seit dem Ende des Osmanischen Reiches/Zweiten Weltkriegs).
Die Herausforderungen der Verteidigung und der Sicherheit werden darin im Hinblick auf die Aktualität dieser Fragen behandelt. Das Geografiethema der obersten Schulstufe der allgemeinen Gymnasien “Geostrategische Bedeutung von Meeren und Ozeanen“ reiht sich ebenfalls in diese Vorgehensweise ein.
In den technischen Zweigen können die Gymnasiasten je nach Abschnitt zwischen mehreren Themen wählen, darunter: “Leben und Sterben in Kriegszeiten“. Außerdem ist “Europa, ein von zwei Weltkriegen geprägter Raum“ eine Pflichtfrage für die Schüler der 1. Klasse “Wissenschaften und Techniken in Management und Verwaltung“ und “Gesundheits- und Sozialwissenschaften und -technologien“.
Im berufsspezifischen Gymnasium konzentriert sich der Lehrplan der Gemeinschaftskunde der 1. Klasse “besonders auf die Pflicht zur Verteidigung“. In der obersten Schulstufe wird im Geschichtekapitel “die Welt seit der Wende der 1990er-Jahre“ der Zusammenbruch des sowjetischen Modells erwähnt, unter Hervorhebung der “Krisen, die den Beginn dieses neuen Zeitabschnitts markieren“: Genozide in Afrika und Europa, Terrorismus, Kriege gegen den Terrorismus, die internationale Verantwortung Frankreichs und das Bewusstsein seiner Bürger. Thema 4 des Geschichtelehrplans (“Kriege und Konflikte in Europa im 20. Jahrhundert“) in der berufsspezifischen Ausbildung ermöglicht die Präsentation der Herausforderungen der Verteidigung und der nationalen Sicherheit.
In den Lehrplänen der Schulen gibt es daher umfangreiche und vielfältige Informationen, die aufbauend organisiert sind und den Schüler an Kenntnisse und Kompetenzen der Verteidigung und nationalen Sicherheit heranführen, die für die Ausübung seiner Bürgerpflichten als Akteur in den Bereichen Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur oder Umweltschutz auf Basis der von der Schule unterstützten französischen und republikanischen Werte unerlässlich sind. Die Lehrpläne ermöglichen daher, den kritischen Abstand zu lehren, die Distanz zum Ereignis, die Verantwortung des Bürgers in der Zukunft. Das Nachdenken, das Verstehen, das Akzeptieren der Komplexität, die die Grundlage der Erziehung zur Verteidigung und nationalen Sicherheit sind, ermöglichen auch hier Fortschritte in der Erziehung junger Bürger: Dinge nicht zu akzeptieren, ohne darüber zu diskutieren, sie zu vergleichen und zu verstehen.
Doch ist es notwendig, dass die Geschichte-, Geografie- und Gemeinschaftskundelehrer, aber auch jene anderer Fächer, auf die Vermittlung dieser Begriffe vorbereitet sind und diese gut eingeordnet werden. Diese Forderung ist umso wichtiger, als die Ersetzung der pädagogischen Hochschulen (Instituts universitaires de formation des maîtres, IUFM) durch Fachschulen für das Lehramt und Erziehung (Écoles supérieures du professorat et de l'éducation, ESPE) die bisherigen Errungenschaften in diesem Bereich in Frage stellen.
VERTEIDIGUNG UND NATIONALE SICHERHEIT IN DER GRUNDAUSBILDUNG VON LEHRERN
Die Generalinspektion für das Schulwesen hat auf Antrag des Generaldirektors für Schulbildung 2012 einen Standard ausgearbeitet, um den neuen ESPE eine Arbeitsgrundlage zu liefern. Dieses Dokument wurde an die ESPE verteilt und von einigen seit Beginn des Universitätsjahres 2013 verwendet. Die vorgeschlagene Arbeit soll die Professoren und das Lehrpersonal begleiten, die sich in der Allgemeinbildung zu militärischen, Verteidigungs- und nationalen Sicherheitsfragen einsetzen. Sie gliedert sich in vier Termine zu je zwei Stunden und einen Termin für Nachbereitung und Fallstudien.
Collège Michelet, Vanves
© Xavier Schwebel / Picture Tank / Ministerium für nationale Bildung
Die Studie handelt in erster Linie von “der Bedeutung des militärischen Ereignisses in der Geschichte“ bis zu den Schnittpunkten von Krieg und Nation, zur Rolle und dem Platz der Armee und der
Marine im Wirkungsbereich der Nation, zum Platz der Streitkräfte für die Verteidigung und nationale Sicherheit. Es geht darum, die Verteidigung als staatliche Politik zu untersuchen, aus historischer Sicht, langfristig als Organisation und Institution, mit räumlichen und zeitlichen Vergleichen und einem Querschnitt über die Land-, Luft- und Seestreitkräfte sowie die nationale Gendarmerie. Die Untersuchung mündet in einer Analyse der aktuellen Grundlagen der Verteidigung und der nationalen Sicherheit.
Anschließend liegt der Schwerpunkt auf der Verteidigung in ihrem politischen, sozialen und kulturellen Umfeld (Aufgaben, Geschichte, Militärtraditionen), also “von der Verbindung zwischen den Streitkräften und der Nation bis zu den Beziehungen zwischen Verteidigung und Gesellschaft“. Die Frage der Teilnahme der Franzosen an der Verteidigung und der Teilnahme der Streitkräfte an der Herausbildung des Bürgersinns nimmt hier einen zentralen Platz ein. Hier werden die Beziehungen zwischen Schule und Armee untersucht. Die Einflüsse zwischen dem militärischen Ereignis und der Literatur, der Philosophie, der Kunst und den Wissenschaften sind Gegenstand nützlicher Annäherungen.
“Neue Rahmen, neue Bezugssysteme: Frankreich im Umfeld seiner Verteidigung und nationalen Sicherheit (von 1970 bis heute)“ bezieht sich auf das Entstehen von Gefahren und der Strukturierung des internationalen Lebens und analysiert die aktuellen Grundlagen der Verteidigung Frankreichs im Geiste der wesentlichen Entwicklungen, die in den folgenden Weißbüchern zum Ausdruck kommen. Die Fragen der Verteidigung und nationalen Sicherheit werden im Lichte der größten Gefahren, der Massenvernichtungswaffen und der nationalen Widerstandsfähigkeit betrachtet.
Der letzte Teil der Arbeit befasst sich mit den neuesten Aspekten der französischen Problematik der Verteidigung und nationalen Sicherheit: “Regieren in stürmischen Zeiten. Wie soll die Sicherheit der Nation organisiert werden?“ Dabei werden der Rahmen, der Zusammenhang und die Akteure erwähnt, aus denen sich die französische Verteidigungs- und Sicherheitsarchitektur zusammensetzt, sowie das Entstehen einer neuen Regierungskultur in dem Bereich, ausgehend vom Ziel der Kontinuität des Lebens dieses Landes, von weitergeführten Auslandsoperationen und von der Abschreckung als letzte Sicherheit.
Gymnasialklasse
© Sophie Brandstrom / Ministerium für nationale Bildung
Das im Dezember 2013 in Form einer DVD erschienene Werk mit dem Titel “Unterricht über Verteidigung“ ermöglicht, den Unterricht durch eine akademische Ausrichtung und Umsetzungsvorschläge zu unterstützen. Das nationale Portal enthält auch, unter Aufsicht der Generalinspektion, besonders aktuelle Bezugnahmen auf Fragen der Verteidigung und nationalen Sicherheit. Die Weiterbildung der Lehrkräfte, die für jeden und jede verpflichtend ist, muss sich schließlich an die Ausbildungen anlehnen, für welche die regionalen Schulaufsichtsbehörden in den Akademien die Hauptverantwortlung tragen, insbesondere innerhalb der “akademischen Trinome“. Es ist notwendig, dass diese Ausbildungen von der Generalinspektion miteinander in Verbindung gebracht und auf nationaler Ebene aufeinander abgestimmt werden.
Ausbildung künftiger Lehrkräfte in der Fachschule für das Lehramt und Erziehung (ESPE)
© Xavier Schwebel / Ministerium für nationale Bildung
Tristan Lecoq - Generalinspektor für nationale Bildung - Beigeordneter Universitätsprofessor (Zeitgeschichte) an der Universität Paris Sorbonne
Autor
Tristan Lecoq - Inspecteur général de l’Education nationale - Professeur des universités associé (histoire contemporaine) à l’Université Paris Sorbonne
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Online-Bibliographie
Artikel und Quellen zu Geschichte, Geografie sowie Morallehre und Gemeinschaftskunde
Weißbuch über die Verteidigung und die nationale Sicherheit 2013
Frankreich, das atlantische Bündnis und das Europa der Verteidigung seit Ende des Kalten Krieges
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