Schlacht bei Sedan Stonne-Oches
Sous-titre
13. Mai - 10. Juni 1940
Das XIX. Panzerkorps von General Guderian, das Sedan angreift, umfasst drei Divisionen: die I., II. und X. Panzerdivision, was eine Truppenstärke von ca. 1.000 Panzern ergibt. Die 2. Armee von General Huntziger, deren Kommandoposten in Senuc ist, steht ihm gegenüber.
Der erste Zusammenstoß erfolgt am Ufer der Maas. Die 55. französische Infanteriedivision, eine Reservistendivision, die den Zusammenstoß schlecht verkraftet, wird von Stukas angegriffen. Die deutschen Truppen rücken schnell vor. Die 71. Infanteriedivision, die ebenfalls aus Reservisten besteht, wird als Verstärkung entsandt, kann jedoch dem feindlichen Angriff keinen Einhalt gebieten. Die Deutschen überschreiten die Maas am 13. Mai.
Eine motorisierte französische Division - die 3. DIM - wird mit dem Ziel eingesetzt, die Lücken zu schließen und das Vorrücken der Deutschen einzudämmen.
Gleichzeitig erhält die 3. Panzerdivision mit 126 Panzern, welche das 319. Artillerieregiment und das 16. Jägerbataillon umfasst, den Befehl, den Gegenangriff zu verstärken, sobald sie ihre Panzertruppenstärke mit der unvollständig ausgerüsteten 1. und 2. Panzerdivision neu gegliedert hat.
Die drei Regimenter, welche die 3. DIM bilden (67., 91. und 51.) sorgen genauso wie die Artillerie (42. Regiment und 242.) und die Aufklärungsgruppe (6. GRDI) für Bewegung.
Die 3. Panzerdivision erhält am 14. Mai den Befehl zum Gegenangriff und zur Zurückdrängung der deutschen Truppen hinter die Maas. Sie wird durch zwei Panzerbataillone des 503. sowie vom 7. und 4. verstärkt (80 Panzer mit einer 37-mm-Kanone).
Der erste Zusammenstoß erfolgt in Bulson-Chehery. Die als Verstärkung angerückten deutschen Panzer der Panzerdivision werden zunächst in Schach gehalten. Da diese hinsichtlich Panzerung und Bewaffnung überlegen sind, verursachen sie schwere Verluste beim 7. Bataillon, das nach zweistündigem Gefecht den Rückzug antreten muss. Die anderen Panzerbataillone der Gendarmerie (41. und 42., 49. und 45.), die sich bereithielten, um in den Kampf einzugreifen, erhalten keinen diesbezüglichen Befehl.
Teile des 1. Panzerregiments der 1. Panzerdivision und Kriegsgefangene am 14. Mai 1940 auf einer Pontonbrücke über die Maas in Floing.
© Deutsches Bundesarchiv
Die deutschen Streitkräfte (SS-Regiment Großdeutschland und die X. Panzerdivision) versuchen am 15. Mai, die Linie Stonne-Le Mont-Dieu-Le Mont Darnion zu durchbrechen.
Stonne ist Schauplatz heftiger Kämpfe: die Deutschen nehmen die Stadt fünf Mal ein, bevor sie den Rückzug antreten müssen.
Das 67. Regiment wird eingesetzt und vom 49. Panzerbataillon unterstützt, das über 32 Tonnen schwere Panzer mit zwei Kanonen (47 und 75 mm) verfügt.
Stonne wird am 16. Mai vom 41. schweren Panzerbataillon, dem 45. Panzerbataillon der Gendarmerie und dem soeben eingetroffenen 51. Infanterieregiment abgelöst.
Die deutschen Truppen erleiden schwere Verluste und rücken nicht mehr vor.
Am 17. Mai wüten die Kämpfe in Stonne, und die Angriffe reihen sich zwischen 18. und 23. Mai aneinander.
Am 23. Mai wird in Tannay gekämpft, das vom 16. Bataillon der Chasseurs à pied (Jäger zu Fuß) eifrig verteidigt wird.
Heftige Kämpfe finden am 24. Mai in Tannay-aux-Cendrières statt, wo die vollkommen eingekesselte 7. Kompanie des 67. IR bis am Abend Widerstand leistet.
Durch den Einsatz der Spahi kann der deutsche Angriff eingedämmt werden, und die Panzer des 42. Bataillons sorgen für die Verteidigung von Grandes-Armoises. Da die deutschen Truppen jedoch am Ardennenkanal nach Tannay vorgerückt sind, muss die Widerstandslinie korrigiert werden. Sie wird auf der Linie Petites-Armoises-Sy-Oches festgelegt.
Die 3. DIM wird am 25. Mai durch die 35. Division und das 123. IR abgelöst, die ihre Stellungen an der festgelegten Linie beziehen. Die 6. Kolonial-Infanteriedivision hält den Wald zwischen Stonne, Oches und Sommauthe.
Die Spahi, deren Kommandoposten in Harricourt ist, verteidigen die Stellungen an der Seite der 76. Aufklärungsgruppe. Verstärkt durch das 36. IR und die 22. Aufklärungsgruppe dämmen sie die unaufhörlichen Angriffe auf Oches ein, das ein strategischer Ort ist, der einen Vorposten des bedeutenden Verkehrsknotenpunktes Saint-Pierremont bildet. Er ist außerdem eine Stellung, die das gesamte Hinterland der französischen Truppen beherrscht.
Von den deutschen Truppen erbeutete französische Panzer im Mai 1940. © Deutsches Bundesarchiv
Tägliche Handstreiche halten die Truppen zwischen 25. Mai und 9. Juni unter mörderischem Artilleriebeschuss in Atem.
Seit Beginn der Kämpfe sind die Verluste schwer (fast die Hälfte der eingesetzten Truppen).
Am 9. Juni starten die Deutschen einen massiven Generalangriff, der sich auf Panzergruppen stützt. Die Stellung von Oches wird halb überlaufen, jedoch schließlich nach schweren Kämpfen von den Franzosen zurückerobert. Der Tag erweist sich als ausgesprochen mörderisch.
Das 36. IR wird vom 119. abgelöst.
Am 10. Juni wird ein neuerlicher deutscher Angriff durch Artillerie und den Widerstand der Truppen vor Ort gestoppt.
Vom Dorf bleibt nur ein rußiger Steinhaufen in einer wüstenartigen Umgebung verstümmelter, angekohlter Bäume übrig. Der Feind hat Gefechtspausen beantragt und erhalten, um seine Verwundeten und Gefallenen wegzubringen.
Am selben Tag wird um 23 Uhr jedoch der Befehl zum Rückzug erteilt, da eine Einkesselung vom Süden her droht.
Die Schlacht bei Sedan (Stonne-Oches) hat vom 14. Mai bis zum 10. Juni gedauert. Die Verluste sind auf beiden Seiten beträchtlich.
Die deutschen Truppen brauchten vier Wochen, um drei Kilometer vorzurücken.