Von der Erinnerung zur Versöhnung
Links: Konrad Adenauer und General de Gaulle gedenken des Großen Krieges in Reims, 8. Juli 1962. © ullstein - Schirner X/Roger-Viollet. Rechts: Der französische Veteran Léon Gautier und der deutsche Veteran Johannes Borner umarmen sich zum Zeichen der Versöhnung anlässlich des 70. Jahrestags der Landung in der Normandie, 6. Juni 2014. © Ian Langsdon/AFP
Auf rhetorischer Ebene und in Form symbolischer Gesten waren die deutsch-französischen Beziehungen seit 1945 immer stark von historischen Gedenkakten geprägt, die die diplomatischen Beziehungen zusammenführten. Davon zeugte bereits die Rede, die Robert Schuman am 9. Mai 1950 hielt und in der er die Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl mit dem Gedenken an die beiden Weltkriege verband.
Die Treffen zwischen General de Gaulle und Konrad Adenauer, François Mitterrand und Helmut Kohl, François Hollande und Joachim Gauck oder zuletzt Präsident Macron und Bundeskanzlerin Merkel in Rethondes 2018 haben gezeigt, dass Gedenken vor allem bedeutet, gemeinsam den Frieden zu feiern. Mehr noch als die Versöhnung zwischen zwei Ländern demonstrieren diese Höhepunkte die Wiedervereinigung zweier Völker um eine gemeinsame Geschichte. Denn der Zyklus des 150. Jahrestages des Krieges von 1870, der 100. Jahrestag des Großen Krieges oder auch die gemeinsamen Gedenkfeiern zum Zweiten Weltkrieg haben die Öffentlichkeit in ihren Bann gezogen. Durch den Austausch und die pädagogische Arbeit, die sie mit sich brachten, machten sie junge Deutsche und Franzosen zu europäischen Erben des Gedenkens.
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