Ypres, 22 avril 1915 : les premières attaques au gaz de combat
Corps 1
die ersten Angriffe mit Kampfgas Der militärische Einsatz giftiger Stoffe ist seit dem Mittelalter bekannt: erstickender Rauch wurde in die Höhlen der Hugenotten im Dauphiné geleitet, Substanzen, die von dem italienischen Wissenschaftler L. Fioravanti de Bononia destilliert wurden.
Corps 2
Geschichte der Kampfgase Seit Beginn des 19. Jahrhunderts kommen die ersten chemischen Waffen auf. So soll von Bülow 1813 auf Rat eines Berliner Apothekers statt der Bajonette in "preussische" Säure getauchte Pinsel verwendet haben, wenn seine Leute Napoleonische Soldaten angriffen. 1830 entwickelt der französische Apotheker Efortier eine Gift- und Brandgranate. 1845 soll General Pelissier giftige Dämpfe gegen den Kabylenstamm der Ouled-Ria eingesetzt haben. 1854 entwickeln die Engländer eine Giftgranate, die mit einem Arsenderivat gefüllt ist. 1887 entdeckt A. von Bayer das Tränengas in seinem Münchner Labor. Schließlich soll Giftgas in dem Russisch - japanischen Krieg von 1904 - 1905 auf beiden Seiten angewandt worden sein, wenn man dem Sanitätsdienst Glauben schenkt. Die schnellen Fortschritte von Wissenschaft und Technik, vor allem auf dem Gebiet der Chemie, führen dazu, dass die Industrienationen ihre Forschungen auf dem Gebiet neuer Waffen ausweiten, solange Konflikte zwischen den Großmächten immer noch möglich sind. Diese Entwicklung ist von der Art, dass die Haager Konvention vom 18. Oktober 1907 entschied, die Artikel 23a und 23e beizubehalten, die auf der ersten Konferenz am 28. Juli 1899 verfasst worden waren. Artikel 23a verbietet die Benutzung von Gift oder vergifteten Waffen und verurteilt die Benutzung von solchen Stoffen zur Verseuchung von Wasser, Lebensmitteln usw. Artikel 23e untersagt die Verwendung von Waffen und Geschossen oder Stoffen, die überflüssige Leiden verursachen.
Die Haupttypen giftiger Stoffe, die im Ersten Weltkrieg verwandt wurden Die chemischen Substanzen werden in 3 große Kategorien je nach ihrer Verwendung eingeteilt: [list]Die Reizstoffe: sie greifen die Augen, die Nase oder den Hals an, mindern die Kampftauglichkeit des Gegners, führen aber nicht zum Tod. Die bekanntesten sind: Benzylbromid, in Frankreich unter dem Namen Cyclite und Bromure de Xylile bekannt (T - Granate bei den Deutschen) - wobei es sich um farblose Flüssigkeiten handelt, die Licht brechen und einen recht angenehmen aromatischen Geruch haben; Monobromazeton und Monobrommethylethylzeton, beide in flüssigem Zustand leicht gelb gefärbt. Sie sind gleichzeitig giftige und Tränengase und werden in den Granaten "1" mit grünem Kreuz verwendet. In Frankreich wurde Monobromazeton unter dem Namen Martonite verwendet. [list]Die Erstickungsgase: sie wirken im Allgemeinen sofort und bewirken schwere körperliche Verletzungen, die zum Tod führen. Das bekannteste dieser Gase ist Chlor, das bei den ersten deutschen Großangriffen im Frühjahr 1915 verwendet wird. Zwei weitere giftige Substanzen wurden ebenfalls während des Ersten Weltkriegs benutzt: Methylmonochlorid - Chloroform, eine farblose giftige Flüssigkeit mit Reizwirkung; und Methyltrichlorid - Chloroform oder Diphosgen, das es in flüssiger Form gibt und das noch giftiger als das erstere ist - diese beiden Stoffe werden von den Deutschen in den "K" und "C" - Granaten benutzt; sie sind in Frankreich unter dem Namen Palite und Surpalite bekannt. [list]Die hochgiftigen Hautkampstoffe: sie sind von Natur aus sehr gefährlich, da sie farblos und praktisch geruchlos sind. Wegen ihrer großen Flüchtigkeit sind sie sehr beständig. Die bekanntesten sind: Dichlorethylsulfid oder Senfgas, das die Deutschen in Granaten mit dem gelben Kreuz benutzten; Phosgen, ein sehr giftiges Gas, das die Franzosen in der Schlacht von Verdun angewendet haben; Chlorpikrin, das aus nitriertem Chloroform besteht, eine farblose Flüssigkeit mit einem speziellen Geruch, die sehr giftig ist; DiphenyIchloroarsin, eine Arsenverbindung, die in fester Form vorhanden ist (Granate mit blauem Kreuz) und ein sehr beständiges Gas bildet. Gasangriff mit Emissionsmethode Dieses Verfahren wurde am Anfang des Krieges angewandt, insbesondere durch die Deutschen ab 1915. Es besteht darin, mit Hilfe von Flaschen eine giftige Wolke herzustellen, die der Wind in die feindlichen Schützengräben trägt. Zunächst benutzten die Deutschen Chlor, das als Gas leicht in Flaschen zu füllen ist. Da darüber hinaus seine Dichte 2,5 mal so schwer wie Luft ist, kann man es leicht komprimieren, und es ist leicht zu transportieren und nicht teuer. Die Deutschen verwandten für diese Art von Angriffen Perstoff, Phosgen, Chlorpikrin und Blausäure. Da Chlor Eisen nicht angreift, wurde es in zylindrischen Flaschen gelagert. Zur Sicherheit hatten die Deutschen diese Flaschen innen mit Blei ausgekleidet. An der Öffnung der Flasche befanden sich eine Schraube zum Öffnen und zum Verschließen und ein Ventil zum Ableiten des Gases. An diesem Ventil wurde ein flexibles Rohr aus Blei befestigt. Damit das Gas schneller entweichen konnte, wurde es auf 120 Atmosphären komprimiert, so leerte sich die Flasche innerhalb von 2 bis 3 Minuten. Zu Beginn wurden die Flaschen direkt in der Fabrik gefüllt, später konstruierten die Deutschen mit der Zeit 40 Lastwagen zu diesem Zweck, die den Einheiten zugeteilt wurden, die für die Gasangriffe zuständig waren. Die Franzosen und Briten benutzten im Wesentlichen die gleichen Materialien wie die Deutschen.
Die Sondereinheiten Die Deutschen stellten zwei Regimenter zusammen, die auf den Einsatz von Gas spezialisiert waren, das Pionierregiment Nr.35 (Regiment Peterson, das am 22. April 1915 bei Langemarck im Einsatz ist) und das Pionierregiment Nr.36. Die Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten waren praktisch alle Spezialisten. Jedes Regiment bestand aus 2 Bataillonen mit jeweils 3 Kompanien, einer Kompanie für die Bestände (Material), einer Wetter- und einer Funkstation. Eine Batterie bestand aus 20 Flaschen. Auf jeweils einem Kilometer befanden sich 50 Batterien: 1 000 Flaschen, d.h. ungefähr 20.000 kg Gas. Jeder Trupp musste den Grund der Schützengräben ausheben, um die Flaschen dort zu installieren und zu tarnen, damit sie nicht vom Flugzeug aus oder von Patrouillen gesehen werden konnten. Diese Arbeit wurde ausschließlich nachts durchgeführt. Ein Regiment konnte in 5 Nächten eine Frontlinie von 12 Kilometern (12.000 Flaschen) ausrüsten. Die Flaschen wurden entweder mit der Eisenbahn oder mit Karren an die Front transportiert. Um metallische Geräusche zu verhindern, wurden die Flaschen in Stroh gewickelt. Der Emissionsangriff ist von zwei wichtigen Faktoren abhängig: dem Wetter und der Art des Geländes. In Frankreich gab es 3 spezialisierte Bataillone, das 31., 32. und 33. Gasbataillon, die aus jeweils 3 Kompanien bestanden. Die Bedeutung der meteorologischen Bedingungen Bevor er über einen Angriff entschied, musste der Führungsstab zwei wichtige Parameter berücksichtigen: die Richtung und die Geschwindigkeit des Windes, die nicht mehr als 3m/s betragen durfte, da sich das Gas sonst zu schnell auflöste; andererseits durfte sie nicht weniger als 1,5m/s betragen, weil sonst das Risiko bestand, dass das Gas stagnierte und zur Gefahr für die Benutzer wurde. Im Übrigen musste man warten, bis der Wind direkt oder schräg in Richtung auf den Feind wehte, was nicht immer der Fall war, da die Front von Nordwesten nach Südosten ausgerichtet war und der Wind in der Hauptsache aus westlicher Richtung weht. So waren die Franzosen und Engländer häufig im Vorteil. Allerdings wehte der Wind in Flandern, vor allem zu Beginn des Frühlings, in nordwestlicher Richtung, was ein Vorteil für die Deutschen war. Man musste auch große Hitze wegen der starken Sonnenstrahlung vermeiden, und starken Regen, da sich dann das Gas sehr schnell auflösen würde. Der richtige Moment für solche Angriffe war der frühe Morgen, vor allem wenn Nebel herrschte, oder der Abend bei Sonnenuntergang.
Ein geeignetes Gelände Dass die meisten Gasangriffe auf Seiten der Deutschen in Flandern oder in der Champagne stattgefunden haben, hat seinen Grund darin, dass dort das Gelände flach und wenig bewachsen ist: in Geländen, die von Tälern oder tiefen Mulden durchschnitten werden, kann das durch den Wind fort getriebene Gas wieder zurück geschickt werden, nachdem es an einem Hang abgeprallt ist, und in Geländen mit niedriger Vegetation (Felder, Weinfelder usw.) teilt sich die giftige Wolke, wobei der untere Teil in der Vegetation hängen bleibt, während der obere Teil zwar weiterzieht aber an Konzentration verliert; in bewaldeten Geländen dringt die Wolke in den Wald ein und löst sich dort sehr schnell auf oder treibt darüber hinweg, um mehrere Kilometer zurück wieder niederzugehen. Was Wasserläufe betrifft, wenn es sich um große Wasserflächen handelt, so halten sie die giftige Wolke auf, können sie sogar absorbieren, vor allem wenn das verwendete Gas Chlor ist. Der Gasangriff Wenn der Befehl zum Angriff ergangen ist, zieht sich die Infanterie zurück, bis auf einige Maschinengewehre, die die Pioniere schützen sollen, während sie die Rohre anbringen. Wenn die Rohre unter der Erde liegen, werden die 3 m langen Bleischläuche angebracht und an der Brüstung des Schützengrabens verteilt. Dann öffnen die Pioniere die Schieber, und das Gas entweicht und bildet eine Wolke. Unter idealen Wetterbedingungen und bei Flaschen, die mit Chlor gefüllt sind, legt die Giftwolke ungefähr 30 km zurück. Im Umkreis von 15 km ist sie tödlich. Einige Minuten nach der Emission besetzen die mit Gasmasken ausgerüsteten Infanteristen nach und nach die von dem Feind verlassenen Schützengräben. Diese Art von Taktik konnten die Deutschen mit Erfolg anwenden, solange der Überraschungseffekt dauerte, aber allmählich, mit der Einführung der Gasmaske und der besseren Disziplin der alliierten Truppen in vorderster Linie, wurden solche Angriffe unmöglich. April 1915 Die Deutschen haben zwischen April 1915 und September 1917 etwa fünfzig Mal Kampfgas benutzt. Im Frühjahr 1916 benutzten sie bis zu 500.000 kg chemischer Substanzen und im Frühjahr 1917 noch einmal 300.000. Der spektakulärste Angriff, weil der erste aller Zeiten, fand am 22. April 1915 zwischen Bixschoote und Langemarck in Flandern statt. Am 22. April 1915 begann das 35. Deutsche Pionierregiment, das sogenannte "Gasregiment Peterson", nach dem Namen seines Obersten, die Schützengräben der vordersten Linie zwischen Bixschoote und Langemarck auf einer Frontlinie von 7 bis 8 Kilometern auszuheben, um dort Flaschen mit Chlorgas zu deponieren - die Füllstation und die für die Bestände zuständige Kompanie befanden sich in Kortemarck, etwa zehn Kilometer weiter nördlich an der Straße von Dixmude nach Tielt. Der Befehl zum Angriff um 18 Uhr kam um 17 Uhr 24. Der Angriff dauerte 6 bis 8 Minuten. Jeder Führer einer Abteilung konnte die entsprechenden Batterien öffnen lassen. 35 Minuten nach dem Ende der Emission des Giftgases hatte die deutsche Infanterie 4 Kilometer Terrain gewonnen, ohne einen einzigen Schuss abgegeben zu haben. Nach einer englischen Quelle berichtete ein deutscher Deserteur wenige Tage vor seiner Hinrichtung über diesen Angriff, aber niemand schenkte ihm Gehör. Die Kompanien ziehen sich zurück, um sich aus der verseuchten Luft zu entfernen, die sie zu ersticken droht. Die durch ihre Gasmasken geschützten Deutschen rücken in kompakten Linien vor und schießen auf diejenigen von unseren Leuten, die das Gift nicht vollkommen niedergestreckt hat. 410 Angehörige des Bataillons werden getötet, darunter 9 Offiziere, und 164 werden verletzt abtransportiert, darunter 1 Offizier. An diesem Tag sind von 15.000 mit Kampfgas angegriffenen Soldaten 5.000 gefallen, 5.000 gefangen genommen und 60 Geschütze erobert worden.
Ausbreitung des Krieges mit chemischen Kampfmitteln Auf französischer Seite findet erst im Februar 1916 der erste Angriff durch Emission von Gas statt, im Ganzen wird es etwa zwanzig davon geben. Sie fanden auf einer Frontlinie von 5 Kilometern mit Hilfe von 6.000 mit "Bertolite" (Chlor) gefüllten Flaschen statt, deren Aktionsradius 10 bis 15 Kilometer betrug. Die Einführung von Schutzmaßnahmen, die Ausbildung und die Disziplin der Truppen waren die besten Mittel zum Gegenangriff und trugen dazu bei, dass diese Kampfmethode nur begrenzt angewandt wurde.