Zerstörtes Dorf Bezonvaux
Destruction du village. Source : Great War Forum
Februar 1916, zwischen dem deutschen Angriff auf das Fort von Douaumont und dem freiwilligen Rückzug von der Woëvre konnte das Dorf nicht gehalten werden¿
Das Dorf Bezonvaux befand sich am Fuß der Côtes de Meuse, der Hänge der Maas. Im Februar 1916 konnte das Dorf zwischen dem deutschen Angriff auf das Fort von Douaumont und dem freiwilligen Rückzug von der Woëvre nicht gehalten werden... Und obwohl es keine besondere strategische Bedeutung hatte, blieb es in der Kampfzone und verschwand nach und nach im Geschosshagel
Das Dorf Bezonvaux befand sich am Fuß der Côtes de Meuse, der Hänge der Maas. Im Februar 1916 konnte das Dorf zwischen dem deutschen Angriff auf das Fort von Douaumont und dem freiwilligen Rückzug von der Woëvre nicht gehalten werden... Und obwohl es keine besondere strategische Bedeutung hatte, blieb es in der Kampfzone und verschwand nach und nach im Geschosshagel.
Einwohner im Jahr 1803:199 Einwohner Im Jahr 1851: 317 Einwohner Im Jahr 1901:173 Einwohner Entfernungen : 10 Kilometer Ost-Nord-Ost von Charny sur Meuse 16 Kilometer Nord-Nord-Ost von Verdun Postamt : Ornes Finanzamt Maucourt, Nebenstelle Ornes Dorffest, 1. September (St. Gilles) Bezonvaux wurde in einem Tal erbaut, das von bewaldeten Hängen eingerahmt wird und in dem die Quelle des Flüsschens Bezonvaux entspringt, eines Nebenzuflusses der Orne. In früheren Zeiten zählte dieses Gebiet mehr Einwohner als heute. Im August 1252 erhielt die neue Stadt, die Neuveville à Besonval zusammen mit Beaumont und Douaumont ihren Freibrief. Später entstand eine bedeutende Lehnsherrschaft der Herzoge von Bar. Nachdem es lange Zeit zur Burgvogtei von Saulcy gehörte, ging Bezonvaux in späteren Jahren auf die Burgvogtei von Etain über. Es war ebenfalls der Hauptort einer gleichnamigen Vogtei in der Zuständigkeit des souveränen Hofs von Nancy. Um 1750 belief sich die Einwohnerzahl auf 20 Familienoberhäupter. Der Baron von Coussey und die Damen von Juvigny waren damals die Herren. 1789 hatte die Äbtissin von Juvigny die Oberherrschaft und die Einnahmen aller "Zehnte". Industrien: Bienenzucht, Getreide, Nutztiere. (Extrait de Géographie du département de la Meuse - H. LEMOINE-1909) 1913 finden wir im Jahrbuch der Meuse die folgenden Informationen: 149 Einwohner - Fläche: 923 Hektar Entfernungen: Muraucourt, Bauernhof in 600 m Entfernung, 8 Einwohner; Le Moulin, in 150 m Entfernung, 4 Einwohner Gastwirte: Herr Nivromont - Witwe Remoiville Bienenzüchter: Herren Richard - Godfrin - Nivromont (Bürgermeister) - Savion Pierre Tabakverkäufer: Herr Nivromont Zimmerleute: Herren Grenette E. - Grenette A. Brotstube: Herr Nivromont Gemischtwaren: Herr Nivromont Wäschefrauen: Damen Lamorlette - Trouslard Schweinehändler: Herr Léonard Kuh- und Schafhändler: Herr Féré G. Landwirte: Herren Mathieu E. - Witwe Trouslard-Mathieu - Trouslard E. Honoratioren und Rentiers: Herren Gabriel N. - Lamorlette P - Savion P. - Wyns J.B. Schlossherrin: Frau Trouslard (verw.).
Im September 1914 wird die Front in dieser Gegend von der 67. Division gehalten, Ornes, Vaux und Abaucourt liegen innerhalb der französischen Linien. Ende 1914 und während des Jahres 1915 bombardieren die Deutschen, die die "Jumelles d'Ornes" genannten Anhöhen besetzen, sporadisch das Dorf Bezonvaux. Diese Situation dauert bis zum Tag des Angriffs am 21. Februar 1916 an. Bis zum 24. Februar 1916 ist Ornes nicht von der Schlacht betroffen, aber ab 7 Uhr morgens wird das Dorf ununterbrochen angegriffen. Gegen 17 Uhr sammeln sich die Angreifer auf der Straße von Ornes nach Chambrettes und breiten sich über die Straße hinaus gegenüber dem Dorf aus. Um 18 Uhr sieht sich der Kommandant der Garnison von Ormes von drei Seiten bedrängt und zieht sich nach Bezonvaux zurück. Hier hält sich das 44. Infanterieregiment, das sich auf der Front von Bezonvaux, Bois de Maucourt, festgesetzt hat. Der Rückzug von der Woëvre bringt die Deutschen auf die Straße zwischen Bezonvaux und Douaumont und mit Unterstützung des Sperrfeuers kommt die Infanterie voran. Die improvisierten Verteidigungen fallen eine nach der anderen. 25. Februar 1916, das 4. B.C.P. ("Jäger zu Fuß") und das 44. RI (Infanterieregiment) leisten im Dorf verzweifelten Widerstand. Gegen 17 Uhr verdoppelt der Angreifer seine Anstrengungen, die Linien brechen und das Bataillon verteidigt das Dorf jetzt Schritt für Schritt. Der Kreis um das Dorf zieht sich immer enger zu und bei Einbruch der Dunkelheit, als fast alle Verteidiger schon gefallen sind, wird das Dorf eingenommen. Am gleichen Tag fällt auch die Festung von Douaumont in die Hände der Deutschen. Die französischen Truppen ziehen sich nach Fleury zurück. Von März bis Juni werfen die deutschen Truppen mit eisernem Willen alles in die Wagschale, um die Hügel zu überqueren, die sie von Verdun trennen. Dieser Vormarsch geht langsamer voran als vom Generalstab geplant und stabilisiert sich ab Mitte Juli. Es ist anzumerken, dass die Frontlinie der Somme zu diesem Zeitpunkt fast alle Truppen und Munitionen mobilisiert.
Mit Beginn des Jahres 1916 entdecken die Einwohner die Gewalt des modernen Kriegs. Ihre beschädigten Häuser zwingen sie zur Flucht. Mit sich tragen sie die Hoffnung, eines Tages "nach Hause zurückzukehren", als sie schweren Herzens ihr Hab und Gut zurücklassen. Denn diese Frauen und Männer sind ihrer Scholle sehr verbunden, es ist bestimmt nicht die großzügigste Erde und sie forderte immer harte Arbeit, aber hier liegen ihre Wurzeln. In ihrem Flüchtlingselend ist die Hoffnung, eines Tages zurückkehren zu können, ein großer Trost. Leider sieht 1918 die Realität ganz anders aus. Die Folgen der Kämpfe sind zu massiv, die Gefahr von Explosionen zu groß, als dass man an eine Rückkehr denken könnte. Diese zerstörte Landschaft kann nie wieder zum Zufluchtsort werden. Es bleibt ihnen nichts als die Verzweiflung, die sie zu mindern suchen, indem sie mit rechtlichen Mitteln um die nationale Anerkennung und den Fortbestand ihrer Gemeinde kämpfen. Also üben sie Druck auf die regionalen Vertreter, Parlamentarier und Minister aus und wenden sich sogar an Raymond Poincaré, der auch an der Meuse geboren wurde und nun Präsident der Republik ist. Es werden Maßnahmen getroffen. Schon 1919 ergeht ein Gesetz, das jedem zerstörten Dorf einen Gemeindeausschuss und einen Präsidenten mit den Privilegien eines Bürgermeisters zuspricht. Zwischen den beiden Weltkriegen folgen die Errichtung einer Kapelle und eines Kriegerdenkmals, auf dem, wie in allen anderen Gemeinden Frankreichs, die Namen derer Bürger verzeichnet sind, die für das Vaterland gestorben sind sowie den Text der lobenden Erwähnung im Heeresbericht, den die Regierung per Beschluss verliehen hat. Dreimal am Tag erinnert der Angelus die Besucher daran, das an dieser von Wald bedeckten Stelle, an der Steine die Erinnerung lebendig erhalten, einmal christliche Menschen lebten und arbeiteten
Am 24. Oktober startet General Mangin einen sehr gut aufgebauten Angriff, der Thiaumont, das Fort und das Dorf von Douaumont sowie das Dorf und die Batterie von Damloup wieder in französische Hände bringt. Wenige Tage später betreten die französischen Truppen das Fort von Vaux, das vom den Deutschen geräumt wurde. Der Erfolg dieser Operation aber auch ihr unvollständiger Charakter bewegen die französischen Militärchefs dazu, einen weiteren solchen Angriff auf einen begrenzten Frontabschnitt von etwa 10 Kilometern zu starten. Als Datum wird der 15. Dezember gewählt. Die Kommunikation mit dem Hinterland ist wieder hergestellt und die Arbeiten für die Aufstellung einer ausreichenden Anzahl von Geschützen abgeschlossen, und so beginnt am 10. Dezember ein groß angelegter Artilleriebeschuss der deutschen Positionen. Am vorgesehenen Tag greifen die französischen Truppen um 10 Uhr die feindlichen Linien von Vacherauville bis Eix an. Sie setzen sich aus vier der besten Divisionen zusammen: in der Reihenfolge die 126., die 38., die 37. und die 133. Division. Aus dem Osten des Forts von Douaumont insbesondere arbeiten sich drei erstklassige Regimenter, das 2. und das 3. Regiment Zouaves und das 3. Regiment algerischer Schützen (Tirailleurs algériens), die die Infanterie der 37. Division stellen, den ganzen Tag bei Schneefall und Eiseskälte durch den Stacheldraht und das schlammige Gelände voran. Viele der Soldaten erleiden Erfrierungen an den Füßen. Am 16. Dezember um zwei Uhr morgens wird der Angriff fortgesetzt. Ziel ist die Einnahme von Bezonvaux. Nachdem sie sich der Schlüsselstellen wie der Befestigungsanlage von Liubeck und dem Schützengraben von Kaiserslautern bemächtigt haben, gelingt den Franzosen auch eine reiche Ernte an deutschen Soldaten. Dann verbinden sich die Zouaves mit den Jägern des 102. Bataillons der 133. Division. Die tapferen Männer sind am Vorabend am Rand des Dorfes angekommen, aber die große Anzahl der Verteidiger und die Organisation der Ruinen blockieren das Weiterkommen. Letztendlich gelingt es den Franzosen, trotz eines Fehlers der Artillerie und des heftigen Beschusses durch die Deutschen, Bezonvaux komplett in eigene Hand zu bringen. Der Angriff geht nicht über das gesetzte Ziel hinaus und die Front in dieser Gegend sollte sich für die nächsten zwei Jahre weitgehend stabilisieren. Die Erinnerung an diesen 16. Dezember 1916 wird durch die Darstellung der Soldaten in kaki-senffarbiger, horizont-blauer und dunkelblauer Uniform wach gehalten, die nebeneinander auf den Glasfenstern der Kapelle verewigt sind. Anschließend an diese Kämpfe komplettieren die Jäger des 102. B.C.P. ihren üblichen Spitznamen durch die Bezeichnung "Glaser von Bezonvaux"(Vitriers de Bezonvaux). Was die Linie betrifft, die von den Deutschen bis zum Waffenstillstand am 11. November 1918 gehalten wurde, so wurde sie nach dem Krieg durch einen behelmten Meilenstein symbolisiert, der am Rande der Landstraße steht, die dieses für Frankreich gestorbene zerstörte Dorf durchquert
Informationen
55100
Bezonvaux
Accessible toute l'année