Mitte der achtziger Jahre wird vom Allgemeinrat die Eventualität eingeleitet, ein internationales Museum des Ersten Weltkrieges zu errichten. Dieser Plan wird dank europäischer, nationaler, regionaler (Picardie) und departementaler Gelder verwirklicht. Es wird entschieden dieses Historial in Péronne zu errichten, da wo einst die Frontlinie im Osten des Departements folgte. Dieses außerordentliche weiße Bauwerk (vom Architekten Henri-Edourd Ciriani konzipiert) wurde in enger Verbindung mit dem mittelalterlichen Schloss konzipiert, wo einst die berühmte "Unterredung" zwischen Ludwig XI, König Frankreichs und Charles Téméraire, Herzog von Bourgogne im Jahre 1468 stattfand.
Am 1. August 1992 fand die Eröffnung des Historials des Ersten Weltkrieges statt. Er enthüllt eine einmalige Kollektion von originellen Gegenständen des tagtäglichen Lebens dieser Zeit. Die chronologisch geordneten militärischen Geräte und Ausrüstungen sind im Zentrum der einzelnen Säle dargestellt, während in den Vitrinen entlang der Wände der Alltag der Zivilpersonen und dessen Familien aufgezeigt ist (diese Gegenstände erwähnen kulturelle, erzieherische, sowie wirtschaftliche oder finanzielle Aspekte der damaligen Gesellschaft). Dieses Historial ist ein wahres internationales Museum, da all diese Gegenstände aus den drei damaligen kriegesführenden Länder kommen.
Ebenso zeitgenössisch wie die Architektur ist die Präsentation des Museums, die prinzipiell das Verständnis und die Gefühle als Mittelpunkt hat: die Uniformen sind z. B. in "Gräbern" horizontal niedergelegt. Somit versucht man die Schützengräber zu symbolisieren. Die Nähe zum Gegenstand übermittelt eine Nähe zum Ereignis.
Wie St.Quentin ist auch diese Stadt seit dem 28. August 1914 von den Deutschen besetzt. Die Schlachten an der Marne und an der Somme ziehen ein Kommen und Gehen der Besetzer nach sich. Die Stadt wird 1916 und 1918 bombardiert und als Ruinenstadt im September 18 von der 2. australischen Division befreit. Die Fahne dieser Division, der Beschützer, ist im Rathaus der Stadt aufgestellt, und das australische Denkmal vom Mont Saint Quentin an der Nationalstraße 17 scheint über den Hügel zu wachen. Das alte Dorf stellte einen strategischen Beobachtungspunkt dar und war wegen seines Netzes von Schützengräben und Stacheldraht ein sehr schwer zu erreichendes Ziel. Das rührende Monument, das den Opfern der Stadt gewidmet ist, befindet sich am Ende der Straße an der Stadtmauer: es handelt sich um eine Frau, die über dem Körper eines soeben gefallenen Soldaten kniet und drohend die Faust hebt. Ein Werk von Paul Auban.
Das Historial des Ersten Weltkriegs in Péronne, ein internationales Museum in drei Sprachen, befindet sich in einem modernen Bau, der an die mittelalterliche Burg angebaut wurde. Es gibt dem Besucher Einblicke in die historischen, soziologischen und ethnologischen Dimensionen des ersten weltweiten Konflikts. Es zeigt das tägliche Leben während des Krieges in Zeugnissen der Menschen, die ihn erlebt haben und gibt eine interaktive Ansicht des Konflikts. 56 Filme aus der damaligen Zeit und Sammlungen von Gegenständen, Kunstwerken, Dokumenten, Briefen und Postkarten werden gezeigt. Außerdem sind Uniformen der verschiedenen Soldaten mit Waffen und Gegenständen des persönlichen Gebrauchs ausgestellt, sowie 50 Radierungen des großen deutschen Expressionisten, Otto Dix. Dokumentationszentrum, pädagogischer Dienst, internationales Forschungszentrum, Laden, Cafeteria. Mit dem Label "Tourismus und Behinderungen" versehen. Geöffnet täglich von 10 bis 18 Uhr (außer montags vom 1. November bis zum 31. März). Geschlossen von Mitte Dezember bis Mitte Januar.
Historial des Ersten Weltkrieges Château de Péronne BP 63 - 80201 Péronne cedex
Tel : 03 22 83 14 18 - Fax : 03 22 83 54 18
E-mail : doc@historial.org
Führungen durch des Historial und der wichtigsten Schlachtorte der Somme, kann man durch vorzeitige Anmeldung reservieren.
Jeden Tag (außer Montag), von 10 bis 18 Uhr, vom 1. Oktober bis zum 31. März offen; das Museum ist zwischen Mitte Dezember und Mitte Januar geschlossen.
Dokumentationszentrum mit mehr als 2300 Werken und 70 Stunden Filmmaterial; Von Montag bis Freitag vorzeitig anmelden; das internationale Forschungszentrum versucht die Universitätsforschung des Ersten Weltkriegs zu fördern.
Das Historial verfügt über die Unterstützung eines wichtigen Pädagogik- und Kulturdienstes, dass aus einem multidisziplinären Team von Lehrkräften besteht.
Die Boutique bietet eine Auswahl der wichtigsten Werke des Ersten Weltkrieges an.
Comité du tourisme de la Somme
Site de L'historial de Péronne
La Somme 14-18
Somme remembrance association