Die Grabstätten
Der Soldatenfriedhof in Fréjus war einerseits für alle Soldaten vorgesehen, die „für Frankreich gestorben“ sind sowie andererseits auch für die Zivilbevölkerung (die sterblichen Überreste der 3.165 Soldaten, die in Friedenszeiten gestorben waren, wurden in einer Gedenkstätte auf dem Militärgelände von La Lègue erneut beerdigt).
Zu den „für Frankreich Gestorbenen“ zählen all diejenigen, die zwischen 1940 und 1945 sowie zwischen 1946 und 1954 gestorben sind. Das Bauprojekt umfasst weiterhin die Errichtung eines Soldatenfriedhofes sowie eines historischen Saals. Im Rahmen dieses Projekts entstand die Bezeichnung „Memorial für den Indochinakrieg".
Die Gedenkstätte befindet sich auf einem 23.403 m2 großen Gelände, umgeben von einem Kreis mit 110 m Durchmesser: Dieser Kreis symbolisiert sowohl die Reise in die Fremde und das Erbe des militärisch abgeriegelten Bereichs sowie den spirituellen Kreis der Stämme. In den wabenförmigen Zellen ruhen die Gebeine von 17.188 identifizierten Soldaten. Hinzu kommen 62 Leichname von Soldaten, die zuvor auf dem Soldatenfriedhof in Luynes begraben und nach 1975 bestattet wurden. Die Gräber sind in Richtung Meer ausgerichtet, von wo aus die Soldaten nach Indochina aufgebrochen waren.
Diese Ausrichtung wird möglich durch eine ansteigende Allee, die zum höchsten Punkt des Soldatenfriedhofs führt. In dem in der Krypta untergebrachten Beinhaus ruhen die sterblichen Überreste von 3.152 unbekannten Opfern. Als Ausnahme wurden auf diesem Friedhof auch 3.618 Zivilisten (darunter 79 nicht identifizierte) bestattet. Ihre letzte Ruhestätte ist eine Urnenhalle, die im nordwestlichen Bereich des umgebenden Kreises angesiedelt ist. Der Eingang zum Soldatenfriedhofs befindet sich am Kreisverkehr zur Nationalstraße 7, zwischen dem historischen Saal und einem bereits zuvor errichtetem Monument, das 1983 von verschiedenen Vereinigungen erbaut wurde.
Der historische Saal
Der für Lernzwecke errichtete Saal wurde 2009 errichtet. Er zeigt die Geschichte des von Frankreich besetzten Indochinas und verfolgt zwei Ziele: Gedenken an die Soldaten des Expeditionskorps und die Bereitstellung einer Gedenkstätte für Besucher, insbesondere Schüler, historischen Daten, die die Kolonialisierung Frankreichs beleuchten und die Hintergründe des Indochinakriegs erläutern.
Die Dauerausstellung ehrt anhand von Fotos, Zeichnungen und Malereien die Kämpfer, die während dem Zweiten Weltkrieg (1939 - 1945) sowie im Krieg von 1946 bis 1954 in Indochina gekämpft haben. Ein Dokumentarfilm zeigt die Geschichte Indochinas von 1858 bis 1954. Diese Dokumentation ist in drei Teile untergliedert: Indochina, Schmuckstück des Königreichs, 1858 – 1940; Indochina im Zweiten Weltkrieg und die Kriegsanfänge, 1940 - 1950; Indochinakrieg von 1951 bis 1954
Die Ausstellung basiert auf Bildern von Soldaten des Fernost-Expeditionskorps oder Indochinas, wobei der Mensch stets im Mittelpunkt steht. Im Innenbereich des Lehrraums befindet sich ein Rundgang bestückt mit 74 Tüchern (jeweils 1 m breit und 2,5 m hoch), wobei auf den meisten lediglich ein einzelnes Foto abgebildet ist.
Die Ausstellung ist in verschiedene Kapitel unterteilt:
1 Das französische Indochina; die Eroberung des Schmuckstücks des Königreichs
2 Indochina im Zweiten Weltkrieg, 1940 - 1945
3 Der Rückzug Frankreichs, 1945-1946
4 Ausbruch des Indochinakriegs (1947-1950) mit den vor Ort befindlichen Truppen, dem französischen Expeditionskorps, den Truppen Indochinas und Informationen über die Viet Minh.
5 Der Bewegungskrieg (1951-1953) bis hin zu den großen Schlachten (Delta von Tonkin, Hoa Binh, Na San...)
6 Die Schlacht von Dien Bien Phu (1953-1954)
7 Die Genfer Konferenz und die Folgen des Krieges
Sämtliche Schilder werden ergänzt durch verschiedene Karten und Fotografien.
Memorial für den Indochinakrieg
Route Nationale 7 Route du Général Calliès 83600 Fréjus
Tel.: +33 04.94.44.42.90
Täglich geöffnet von 10 Uhr bis 17 Uhr
Das Museum ist dienstags geschlossen
Quelle: MINDEF/SGA/DMPA